Deutschland hat mehr Opernhäuser als jedes andere Land und ist somit ein Muss für Musiker, die in diesem Bereich tätig sind. Die französische Pianistin Manon hatte bereits in Frankreich und Österreich als Pianistin und Korrepetitorin gearbeitet – sie begleitete und betreute Opernsänger und nahm an szenischen Opernproben teil –, als sie im Alter von 34 Jahren beschloss, dass es an der Zeit war, sich zu verändern.
„In Deutschland gibt es mehr als 80 Opernhäuser – es ist das Land mit den meisten Opernhäusern“, sagt sie. „Die Arbeit hier ist ein wichtiger Meilenstein für meine Karriere, auch wenn ich später wieder in Frankreich arbeiten möchte. Das Repertoiretheater, in dem in einer Saison viele verschiedene Opern aufgeführt werden, ist einzigartig. Es gibt viel zu lernen, und feste Verträge sind für uns Künstler sehr wichtig, da sie uns Sicherheit bei der Planung bieten.“
Für ihren Umzug musste Manon, deren Partner, ein Opernsänger, ebenfalls in Deutschland arbeitet, nicht nur einen Job finden, sondern auch überlegen, wie sie ihr Klavier mitnehmen kann. Sie erkundigte sich dabei nicht nur über ihr eigenes Netzwerk im Theater, sondern wandte sich auch an EURES und bat um Rat.
Den ersten Schritt tun
Ein erster Schritt bestand darin, Deutsch zu lernen. Manon hat ihre Sprachkenntnisse während eines Praktikums in Österreich erworben, und sie rät anderen, es auf ähnliche Weise anzugehen. „Die Verbesserung deiner Sprachkenntnisse ist der erste Schritt, um die Suche nach einem Arbeitsplatz im Ausland zu erleichtern“, sagt sie. „Ich würde auch empfehlen, die Struktur deines Lebenslaufs an die spezifischen Bedürfnisse und Formerfordernisse der einzelnen Länder anzupassen. Du solltest dich auch erkundigen, ob die Diplome aus deinem Heimatland im Ausland anerkannt werden. Besuche und Vorspielen in möglichst vielen Städten in dem Land, das du im Blick hast, helfen beim Aufbau eines großen Netzwerks und erhöhen deine Erfolgschancen.“
Sie fügt hinzu: „Meine Komfortzone zu verlassen, mich anzupassen, eine andere Kultur und andere Menschen kennenzulernen, hat mich auf meinem beruflichen Weg immer begleitet und ist mir wichtig.“
Während ihrer einjährigen freiberuflichen Tätigkeit schickte Manon Initiativbewerbungen an mehrere Theater. Das Theater der Stadt Heidelberg bot ihr eine Stelle als Sprachcoach und Solobegleiterin für eine französische Opernproduktion an. Dort hörte sie von einem dauerhaften Stellenangebot am Theater, wo sie nach ihrem Vorspielen eingestellt wurde.
Eine besondere Herausforderung war, wie sie ihr Klavier mitnehmen konnte. „Als Pianistin besitze ich seit zehn Jahren ein akustisches Piano“, sagt Manon. „Es kommt bei jedem Umzug mit mir mit. Die Transportkosten sind jedoch sehr hoch. Während eines Gesprächs mit einem Kollegen an der Oper in Nancy habe ich erfahren, dass ich finanzielle Unterstützung für den Umzug von einem EU-Land in ein anderes beantragen könnte.“
Manon setzte sich mit der französischen Arbeitsagentur Pôle Emploi – jetzt France Travail – in Verbindung und nahm anschließend Kontakt mit dem EURES Deutschland-Berater Martin Geißler auf.
Das leistet EURES
Das EURES-Deutschland-Netzwerk umfasst eine spezielle Vermittlungsagentur für Künstler, die ZAV-Künstlervermittlung mit Sitz in Stuttgart. Martin, selbst ehemaliger Opern- und Konzertsänger, ist dort seit 19 Jahren als Arbeitsvermittler tätig. In den letzten drei Jahren hat er als EURES-Berater für darstellende Künstler, einschließlich Korrepetitoren, gearbeitet, die innerhalb Europas umziehen und neue Stellen in Theatern suchen. Martin beriet Manon sowohl bei der Erledigung der Formalitäten für ihren Umzug von Frankreich nach Deutschland als auch im Hinblick auf das Targeted Mobility Scheme, das Programm für die gezielte Unterstützung beruflicher Mobilität, das ihr bei der Finanzierung des Transports ihres Klaviers geholfen hat.
„Die größten Hindernisse waren administrative Probleme“, sagt Manon. „Frankreich und Deutschland sind seit Jahren echte politische, wirtschaftliche und kulturelle Partner, aber die administrative Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern ist manchmal sehr kompliziert.“
Martin rät anderen europäischen Künstlerinnen und Künstlern, die einen ähnlichen Schritt in Erwägung ziehen: „Denken Sie daran, dass es EURES gibt, und setzen Sie sich mit EURES-Beratern in Ihrem Heimatland in Verbindung. Informieren Sie sich gleichzeitig über die EURES-Ansprechpartner in Deutschland. Wenn Sie an einer Stelle an einem deutschen Theater interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die ZAV-Künstlervermittlung.“
Für weitere Informationen über das EURES-Programm für die gezielte Unterstützung beruflicher Mobilität klicken Sie hier.
Weiterführende Links:
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 28. Juni 2024
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- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
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