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EURES (EURopean Employment Services)
  • Presseartikel
  • 2. Juli 2025
  • Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
  • Lesedauer: 3 Min

Was gibt es Neues zum Thema Arbeitskräftemangel und -überschuss in Europa?

In einem neuen Bericht werden der aktuelle Stand in Bezug auf den Arbeitskräftemangel und -überschuss und deren Entwicklung im Laufe der Zeit untersucht.

What’s the latest on labour shortages and surpluses in Europe?

Jedes Jahr stellt die Europäische Arbeitsbehörde in ihrer Reihe von EURES-Berichten zu Ungleichgewichten Informationen über den Zustand des Arbeitsmarktes bereit. Die siebte Ausgabe des Berichts zeichnet dank neuer Methoden, die einen umfassenderen Überblick darüber ermöglichen, was wo aus welchem Grund passiert, ein noch anschaulicheres Bild.

Was erwartet Sie also in der neuen Ausgabe?

Die derzeitige Situation in Bezug auf Qualifikationsdefizite

Obwohl sich der Arbeitsmarkt immer besser entwickelt und die Beschäftigungsquoten deutlich höher sind als noch vor einigen Jahren, gibt es nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das höchstwahrscheinlich auch in Zukunft bestehen wird. Warum? In den letzten Jahren sind mehrere neue Faktoren hinzugekommen, die zu neue Rahmenbedingungen führen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen: der demografische Wandel (und die Überalterung der Bevölkerung), der technologische Fortschritt, der grüne und der digitale Wandel sowie das Versäumnis, die Attraktivität einiger Berufe zu erhöhen. All dies trägt dazu bei, dass in Schlüsselsektoren Arbeitskräfte fehlen. Im Gegensatz dazu gibt es in anderen Sektoren ein Überangebot.

Zu den Berufen, in denen am häufigsten ein Mangel festgestellt wird, gehören Schweißer, Angehörige der Gesundheitsberufe, Köche und Elektriker. Überschüsse sind vor allem in Büro- und ähnlichen Berufen zu beobachten, die nicht zufällig zu jenen gehören, die am stärksten von der Einführung künstlichen Intelligenz betroffenen sind.

Sind Sie betroffen?

Der Schwerpunkt des jüngsten Berichts liegt auf den Arten und Merkmalen von Arbeitskräften in Mangel- und Überschussberufen. Geschlechtsspezifische Unterschiede scheinen ein Problem zu sein. Frauen stellen nur 29 % der Arbeitskräfte in Mangelberufen, insbesondere in traditionell männlich dominierten Bereichen wie dem Bau- und dem Ingenieurwesen. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der weiblichen Beschäftigten in Überschussberufen – insbesondere in Büroberufen – auf 62 %.

Junge Menschen sind ebenfalls betroffen. Sie sind in Mangelberufen weiterhin nur wenig vertreten, was Bedenken hinsichtlich der Folgen aufkommen lässt, wenn ältere Arbeitskräfte in den Ruhestand treten.

Der Mangel an digitalen Kompetenzen wird ebenfalls als problematisch angesehen, da derzeit nur 5,6 % der Erwachsenen in Europa über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, ganz zu schweigen von fortgeschrittenen Kompetenzen, die auf dem sich wandelnden Arbeitsmarkt von heute benötigt werden.

Transport und Lagerwesen unter dem Mikroskop

Während die vorige Ausgabe des Berichts eine detaillierte Untersuchung des Arbeitskräftemangels im Bauwesen enthielt, konzentriert sich diese Ausgabe auf den Sektor Transport und Lagerwesen, der schon seit einiger Zeit unter einem Arbeitskräftemangel leidet. Insbesondere verharrt die Zahl der Lastkraftwagenfahrer seit der COVID-19-Pandemie auf einem niedrigen Niveau, während die Zahl der Kundenaufträge gestiegen ist. Warum ist das der Fall?

Die Krise in diesem Sektor wurde hauptsächlich auf das Versäumnis zurückgeführt, neue – und jüngere – Arbeitskräfte anzuwerben. Stellen, die aufgrund von Stellen Pensionierungen frei werden, bleiben unbesetzt. Darüber hinaus gelten die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor als unattraktiv: Lange Arbeitszeiten, soziale Isolation und Sicherheitsprobleme lassen die Menschen zweimal überlegen, ob sie sich für eine Karriere im Transportwesen entscheiden sollen. Im Bericht wurden auch Probleme wie nicht angemeldete Erwerbstätigkeit und Scheinselbstständigkeit aufgedeckt, die sich sowohl auf den Ruf als auch auf die Zukunftsaussichten des Sektors negativ auswirken.

Weitere Schritte

Dem Bericht zufolge besteht ein entscheidender Schritt zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels und -überschusses darin, in Kompetenzen zu investieren und die Menschen insbesondere auf die digitale Revolution vorzubereiten. Initiativen wie die Union der Kompetenzen steigern die Qualität der allgemeinen und beruflichen Bildung und fördern das lebenslange Lernen, wodurch sich die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen verbessert. Darüber hinaus wird eine höhere Bildungsbeteiligung in MINT-Fächern die in diesen Fachrichtungen zu beobachtenden Unterschiede in Bezug auf Alter, Geschlecht und soziale Ungleichheit beseitigen und die Tür zu einer größeren Vielfalt an Karrieremöglichkeiten aufstoßen.

Weitere Informationen finden sich im vollständigen Bericht.

 

Weiterführende Links:

EURES: Der Weg bis 2030: Was erwartet uns in der Arbeitswelt?

EURES: Nachfrageorientierte Jobsuche und Weiterbildung

Europäische Kommission: Union der Kompetenzen

Europäische Arbeitsbehörde Arbeitskräftemangel und -überschüsse in Europa 2023

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