Im Zuge des COVID-19-bedingten Trends zu Hybrid- und Telearbeit ist das Arbeiten von zu Hause aus für viele Beschäftigte zur neuen Normalität geworden. Oft überwiegen die Vorteile die Nachteile: keine Fahrtkosten, größere Unabhängigkeit und eine Priorisierung der Produktivität gegenüber den Arbeitszeiten. Außerdem müssen die Arbeitnehmer nicht im Stau stehen oder Geld für Fahrscheine ausgeben, und sie haben mehr Freizeit, ohne dass die Produktivität leidet.
Dennoch kann das Arbeiten von Zuhause aus auch negative Folgen haben. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihren Beschäftigten helfen, die Vorteile der Telearbeit zu nutzen, ohne die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu gefährden.
- Gehen Sie mit gutem Beispiel voran
Viele Arbeitnehmer haben das Gefühl, dass sie länger arbeiten sollen, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Oft liegt das daran, dass es keinen bestimmten Zeitpunkt für den „Feierabend“ gibt, wie es im Büro der Fall wäre. Deshalb sollten Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Arbeitstag pünktlich beenden. Dann trauen sich die anderen Beschäftigten, das Gleiche zu tun und am Ende des Arbeitstages ihre Aufgaben abzuschließen. Sie können auch bestimmte Zeitfenster für den Versand von E-Mails festlegen und empfehlen, dass Ihre Angestellten die Option „Übermittlung verzögern“ nutzen und damit die Arbeitszeiten ihrer Kolleginnen und Kollegen respektieren. Wenn es angemessene Grenzen gibt und die Arbeitszeiten respektiert werden, werden Burnout-Fälle langfristig vermieden.
- Stellen Sie geeignete Geräte und Zubehör bereit
Wenn Angestellte ihre eigenen Computer benutzen, fällt ihnen die Trennung beruflicher und privater Aktivitäten womöglich schwer (weil sie z. B. außerhalb der Arbeitszeiten noch berufliche Nachrichten erhalten). Das kann dazu führen, dass sie nicht richtig „abschalten“. Um derartige Probleme zu vermeiden, sollten Sie allen Mitarbeitern Laptops und andere wichtige Geräte (z. B. Headsets, Maus, Tastatur) zur Verfügung stellen.
Im Jahr 2021 stellte die Royal Society for Public Health (RSPH) fest, dass 48 % der befragten Angestellten, die von einem Sofa oder Schlafzimmer aus arbeiteten, Muskel- und Skelettbeschwerden hatten. Nachdem Sie die Geräte bereitgestellt haben, sollten Sie prüfen, ob Sie noch andere Geräte zur Verfügung stellen können, um solche Probleme zu vermeiden – z. B. einen Laptop-Ständer, mit dem der Bildschirm auf Augenhöhe gebracht wird, oder auch einen Arbeitsstuhl oder Schreibtisch. Dies hilft den Angestellten, bei der Arbeit zu Hause eine gute Körperhaltung beizubehalten und so das Risiko körperlicher Schäden zu verringern.
- Sorgen Sie für eine Trennung zwischen Arbeits- und Wohnumfeld
Viele Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, haben keinen Platz für ein Arbeitszimmer und nutzen ihr Schlaf- oder Wohnzimmer. Das Fehlen eines speziellen Arbeitsbereichs kann spürbare psychologische Folgen haben. 56 % der von zu Hause aus arbeitenden Teilnehmer der RSPH-Umfrage geben an, dass sie sich nach der Arbeit nicht richtig entspannen können.
Damit Arbeits- und Wohnbereich besser voneinander getrennt werden, schlagen Sie Ihren Angestellten vor, Ihre Arbeitsgeräte nach der Arbeit (nach Möglichkeit) wegzuräumen. So schaffen sie sich den physischen und psychologischen Raum, um sich nach der Arbeit zu entspannen und auf den nächsten Tag vorzubereiten. Auf dieser Grundlage können Sie auch spezielle Schulungen zur Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds zu Hause organisieren, um Ihre Angestellten bei der Anpassung an das Arbeiten im postpandemischen Umfeld zu unterstützen.
- Ermöglichen Sie flexible Arbeitszeiten
Ein flexibler Arbeitstag (mit Kernarbeitszeiten und Gleitzeitregelungen) kann Ihren Beschäftigten helfen, private Verpflichtungen wie Kinderbetreuung oder Arzttermine besser zu bewältigen. Dieser Ansatz kann auch die Produktivität multinationaler Unternehmen steigern, da Angestellte aus unterschiedlichen Zeitzonen planen können, dass sich ihre Arbeitszeiten teilweise überschneiden, ohne dass sie ständig Überstunden oder Nachtarbeit leisten müssen und einen Burnout riskieren.
Wie Sie Ihre Angestellten nach COVID-19 noch weiter unterstützen können, erfahren Sie in unserem Artikel „So fördern Sie das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter nach COVID-19“.
Weiterführende Links:
The mental and physical health impacts of home working during COVID-19 (Die psychischen und körperlichen Folgen der Telearbeit während der COVID-19-Pandemie)
So fördern Sie das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter nach COVID-19
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 5. Mai 2022
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
- Themen
- Geschäft /Unternehmertum
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