
Ob Sie nun Immobilienmakler in Frankreich oder Chemikerin in Slowenien sind – das Problem, mit dem Sie zu kämpfen haben, wird wahrscheinlich das gleiche sein: In Ihrem jeweiligen Beruf gibt es zu viele Bewerberinnen und Bewerber auf eine begrenzte Anzahl von Stellen.
Das Beschäftigungsungleichgewicht in Europa nimmt weiter zu, wie im neuesten Bericht der Europäischen Arbeitsbehörde aufgezeigt wird. Derzeit gibt es in 24 Ländern einen Überschuss und in 29 Ländern einen Mangel. Das bedeutet, dass einige Berufe in einem bestimmten Land „überfüllt“ sein könnten, was es Arbeitsuchenden erschwert, sich gegen die zahlreichen Mitbewerber durchzusetzen. Umgekehrt könnte es sein, dass in einem bestimmten Bereich nicht genügend Fachkräfte verfügbar sind, sodass viele Stellen unbesetzt bleiben und in vielen Branchen Personalmangel herrscht.
Erschließung des Potenzials in Europa zum transnationalen „Matching“
Die oben genannten Szenarien haben nicht nur auf die Wirtschaft erhebliche Auswirkungen, sondern vor allem auch auf das Leben der Menschen. Zwar sind von dem Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt alle betroffen, einige Gruppen jedoch mehr als andere. So sind beispielsweise die meisten Frauen in Arbeiterberufen und auch junge Menschen in Berufen mit Fachkräfteüberschuss tätig. Dies ist nicht nur entmutigend, sondern beeinträchtigt auch die langfristigen Karriereaussichten dieser Menschen.
Um dem entgegenzuwirken, hat EURES die Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität zum vorrangigen Ziel erklärt. Was bedeutet das in der Praxis? Mithilfe von EURES haben Arbeitsuchende, für deren Beruf im eigenen Land ein Fachkräfteüberschuss gemeldet wird, die Möglichkeit, mit Arbeitgebern in einem anderen Land in Kontakt zu treten, in dem für denselben Beruf Fachkräfte fehlen.
In dem Bericht wurde beispielsweise aufgezeigt, dass in Irland ein Klempnermangel besteht, während in Spanien ein Fachkräfteüberschuss in diesem Beruf besteht. Dementsprechend können Klempnerinnen und Klempner aus Spanien Beschäftigungsmöglichkeiten in Irland erkunden, wo es mehr offene Stellen gibt, für die ihre Fähigkeiten gefragt sind.
Wenn Arbeitskräfte darin bestärkt werden, aus Regionen mit Fachkräfteüberschuss in solche mit Fachkräftemangel zu ziehen, nimmt der Druck seitens der Arbeitsmarktregionen ab. Gleichzeitig haben Arbeitsuchende bessere Chancen, in dem Sektor, in dem sie ihre Ausbildung absolviert haben, eine sinnvolle Beschäftigung zu finden.
Digitales Tool eröffnet Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden Mobilität
Mit dem EURES-Dashboard zum Arbeitskräftemangel und -überschuss können Sie sich den Mangel bzw. Überschuss nach Land, Beruf und Jahr anzeigen lassen. Benutzer des Dashboards können die Daten einsehen und, nachdem sie das Land bzw. die Länder ermittelt haben, in dem/denen ihre Dienste dringender benötigt werden, ihre Stellensuche individuell filtern oder sich an einen EURES-Berater wenden, der ihnen weitere Informationen zur Verfügung stellt und Unterstützung bietet.
Insgesamt bietet die EU ihren Bürgerinnen und Bürgern ein großes Privileg: den freien Personenverkehr und die Freizügigkeit für Qualifikationen zwischen den 27 Mitgliedstaaten. EURES setzt datengesteuerte Technologien ein, um Talente dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten benötigt werden, und trägt so dazu bei, den Menschen ungeahnte Möglichkeiten zu eröffnen und so ihr Leben nachhaltig zu verändern.
Informieren Sie sich in unserem Artikel Was gibt es Neues zum Thema Arbeitskräftemangel und -überschuss in Europa? über den aktuellen Stand des Ungleichgewichts auf dem Arbeitsmarkt in Europa
Weiterführende Links:
Europäische Arbeitsbehörde – Bericht über den Arbeitskräftemangel und -überschuss in Europa 2024
EURES-Dashboard zum Arbeitskräftemangel und -überschuss 2024
Weitere Informationen:
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 18. Juli 2025
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
- Themen
- Arbeitsmarktnachrichten/Mobilitätsnachrichten
- Rekrutierungstrends
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