Wie findet man Personal für Positionen in Mangelberufen? - Europäische Union
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EURES (EURopean Employment Services)
  • Presseartikel
  • 11. April 2025
  • Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
  • Lesedauer: 4 Min

Wie findet man Personal für Positionen in Mangelberufen?

Da gegenwärtig viele europäische Arbeitgeber Schwierigkeiten haben, Personal anzuwerben, kann es die Produktivität erhöhen, die geeignete Person für eine bestimmte Stelle zu finden oder auszubilden.

How to recruit for hard-to-fill positions

In Zeiten des demografischen Wandels und des Übergangs zu digitalen und grünen Technologien droht den Volkswirtschaften in ganz Europa ein Fachkräftemangel. Im Folgenden wird dargelegt, in welchen Bereichen in Europa Stellen schwer zu besetzen sind und mit welchen Taktiken Arbeitgeber erfolgreicher Personal anwerben können. 

Welche Stellen sind für Arbeitgeber schwer zu besetzen? 

Die Europäische Kommission hat 42 Mangelberufe in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Ingenieurwesen, Bauwesen, Tourismus und Verkehr ermittelt. Auf der Liste stehen sowohl LKW-, Bus- und Straßenbahnfahrer/innen als auch Krankenpflegefachkräfte, Ärztinnen und Ärzte, Ingenieurinnen und Ingenieure, Softwareentwickler/innen und Systemanalytiker/innen, Maurer/innen, Köchinnen und Köche, Kellner/innen und viele andere Berufe. 

Der Personalmangel nimmt zu, da zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Erwerbsleben ausscheiden und die Nachfrage in neuen Wachstumsbereichen, einschließlich der digitalen und grünen Wirtschaft, steigt. Eine Eurobarometer-Umfrage von 2023 ergab, dass 78 % der KMU – die 99 % der europäischen Unternehmen ausmachen – angaben, Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften zu haben.

Die EU unterstützt Arbeitgeber u. a. mit dem Kompetenzpakt, der seit 2020 Teil der Europäischen Kompetenzagenda für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz ist und die berufliche Weiterbildung der europäischen Erwerbstätigen zum Ziel hat. Zu den Vorteilen für die Mitglieder (2023 waren es 7 500) gehören Vernetzung, Wissens- und Beratungszentren sowie der Zugang zu Schulungen und Veranstaltungen. Bis 2023 konnten bereits mehr als zwei Millionen Menschen von Weiterbildungsmaßnahmen profitieren. 

Taktiken für die erfolgreiche Personalsuche

Die Gewinnung neuer Arbeitskräfte, die Unterstützung Nichterwerbstätiger bei der Aufnahme einer Beschäftigung sowie die Schulung vorhandener Arbeitskräfte mit neuen Kompetenzen können dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu beheben, wie ein Bericht aus dem Jahr 2024 nahelegt. Basierend auf diesem Bericht finden sich nachstehend einige zentrale Taktiken und Beispiele dafür, wie Unternehmen diese Strategien in die Praxis umsetzen.

Neue Arbeitskräfte für den Sektor gewinnen: Die Verbesserung der Qualität der Arbeitsplätze und der Attraktivität des Sektors sowie die Erkundung der Mobilitätsmöglichkeiten für Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern und Drittstaaten können den Unternehmen dabei helfen, neue Quellen für Talente zu nutzen. So konnte ein kroatisches Hotel den Mangel an Saisonarbeitskräften vermeiden, indem es bezahlte Überstunden, Treueprämien, Teilzeitarbeit und flexible Arbeitsmöglichkeiten sowie Unterstützung bei den Wohnkosten anbot und die Unterstützung des regionalen Handels für das lokale, nationale und internationale Marketing nutzte. 

Aktivierung ungenutzter Arbeitskräfte: Der Abbau von Hindernissen, die Menschen mit gesundheitlichen Problemen oder Betreuungspflichten von einer Erwerbstätigkeit abhalten, kann dazu beitragen, mehr Menschen in Arbeit zu bringen, ebenso wie die Unterstützung von Maßnahmen zur Integration von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten. Die tschechische Niederlassung des Marktforschungsunternehmens Ipsos bot Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, flexible Arbeitszeiten und eine betriebsinterne Kinderkrippe an, um Menschen mit Betreuungspflichten anzuwerben und zu binden. In Schweden organisierte das ukrainische Fachkräfte-Unterstützungszentrum Networking-Veranstaltungen und Jobmessen, erstellte Lebenslaufdatenbanken und bot Schulungen an, um qualifizierte Geflüchtete für Funktionen in so unterschiedlichen Bereichen wie Gesundheits- und Sozialfürsorge und IKT zu gewinnen.

Weiterbildung lokaler Arbeitskräfte: Berufserfahrungs- und Ausbildungsprogramme können zur Weiterbildung des vorhandenen Personals und lokaler Arbeitsuchender beitragen. Manchmal erweist es sich für Arbeitgeber auch, dass eine Verbesserung der Strategien und Instrumente für die Personalsuche (z. B. in sozialen Medien) dazu beitragen kann, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen. Im öffentlichen Personennahverkehr in Zypern wurde ein separates Ausbildungsprogramm für Busfahrer/innen eingerichtet, bei dem die Kosten für den Unterricht für erfolgreiche Bewerberinnen und Bewerber nach sechs Monaten übernommen wurden, das niederländische IT-Unternehmen Aurai bot ein erweitertes Praktikum an, das Bereiche von Datentechnik bis hin zu maschinellem Lernen abdeckte, und die Stadt Helsinki startete ein flexibles berufsbegleitendes Ausbildungsprogramm, um Arbeitslosen, Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten und anderen die Möglichkeit zu geben, Assistentinnen bzw. Assistenten im Gesundheitswesen zu werden. 

Wie kann EURES helfen?

EURES kann Arbeitgebern bei der Einstellung von Arbeitskräften aus anderen europäischen Ländern helfen. Das EURES-Beraternetzwerk in den 27 Ländern der EU sowie in der Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen bietet sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitsuchenden, die deren Stellenangebote annehmen, Beratung und praktische Unterstützung bei der Einstellung an. Das Netzwerk kann dabei helfen, herauszufinden, wo überschüssige Arbeitskräfte aus anderen Arbeitsmärkten für schwer zu besetzende Stellen zur Verfügung stehen könnten. 

Hier können Sie Kontakt zu einem EURES-Berater aufnehmen 

 

Weiterführende Links:

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Praktiken der Unternehmen zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels

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