
Einer der Begünstigten war Józsi Kotroczo, der jetzt bei Elektro Müller arbeitet, einem Fachbetrieb für Elektrotechnik in Soltau. Józsi besitzt die ungarische und die rumänische Staatsangehörigkeit und hatte vor seinem Umzug nach Deutschland lange in Rumänien gelebt. Er bereitete sich auf seine Abschlussprüfungen vor, als er Marianne Perrin traf, EURES-Beraterin im internationalen Personalservice der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. Marianne war an seine Schule in der Stadt Ineu (bei Arad) gekommen, um dort Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten im Heidekreis vorzustellen. Mit Unterstützung des gezielten EURES-Programms für berufliche Mobilität, der regionalen Arbeitsverwaltung und des lokalen Begrüßungszentrums lud das Team von Marianne Perrin vier potenzielle Auszubildende ein, den Heidekreis zu besuchen, um dort Arbeitgeber kennenzulernen und zu gucken, ob sie sich einen Umzug in die Region vorstellen könnten.
Unterstützung regionaler Arbeitgeber bei der Überwindung des Fachkräftemangels
Einer der Arbeitgeber war Patrick Müller, Inhaber von Elektro Müller. „Heute ist es sehr schwierig, das Interesse junger Menschen an dem Handwerk [der Elektrotechnik] zu wecken“, sagt er. „Viele junge Leute möchten nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium im kaufmännischen Bereich absolvieren. Deshalb sind wir als Unternehmen sehr froh, wenn Menschen aus dem Ausland hier im Heidekreis eine Ausbildung machen wollen“, fügt er hinzu. „Ländliche Gebiete bieten oft sehr gute Arbeits- und Lebensbedingungen (Preis-Leistungs-Verhältnis, Infrastruktur für Familien usw.), aber Arbeitsuchende bevorzugen tendenziell die Großstädte“, ergänzt Marianne Perrin. „Wir haben hier ein großes Ungleichgewicht zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. Dem möchten wir entgegenwirken, indem wir die Vorteile des Lebens und Arbeitens auf dem Land klar hervorheben und bewerben.“
Bewältigung der sprachlichen und pandemiebedingten Herausforderungen
Da die Berufsausbildung schulbasiertes Lernen umfasst, benötigten die Auszubildenden Deutschkenntnisse auf Fortgeschrittenenniveau. Deshalb war es anfänglich schwierig, Arbeitgeber zu finden. Die ehrgeizigen jungen Menschen waren jedoch bereit, Sprachkurse zu absolvieren. Und so fand Marianne Perrin drei Unternehmen – eines davon Elektro Müller –, die ihnen Ausbildungsplätze anboten und eine lange Vorbereitungsphase zur Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse einräumten.
Kurz nach ihrer Ankunft begann die COVID-19-Pandemie und brachte zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. Präsenzkurse wurden abgesagt und die jungen Auszubildenden mussten ihre Sprachkurse online belegen. Angesichts des Risikos, dass die Jugendlichen nach Hause zurückkehren könnten, arbeitete Marianne Perrin mit den Arbeitgebern, dem Begrüßungszentrum und der Sprachschule zusammen, um sie zu unterstützen und zu motivieren. „Für mich hat das gezeigt, dass EURES nicht nur ein tolles europaweites Netzwerk ist, das viele Möglichkeiten bietet, sondern dass es auch die Türen zu weiteren Netzwerken öffnet – zu regionalen Netzwerken, die sich auf die tatsächliche Unterstützung vor Ort konzentrieren“, erklärt sie.
Gut eingelebt
Józsi hat diese Schwierigkeiten überwunden und sich in Deutschland gut eingelebt. „Ich fühle mich richtig wohl hier im Heidekreis. Die Leute hier sind nett und hilfsbereit“, sagt er. Er kommt aus einer relativ ähnlichen ländlichen Region Rumäniens und hat seine alten Hobbys wie Fußballspielen und Joggen in seinem neuen Umfeld beibehalten. „Mir gefällt, dass ich in der Nähe meines Arbeitsplatzes wohne und dass ich so gut wie alles ohne Auto erledigen kann“, fügt er hinzu.
Rückblickend ist Józsi dankbar für die Unterstützung, die er erhalten hat. „Nach unserem Umzug hat das Begrüßungszentrum Unterkünfte für uns gefunden und uns bei vielen praktischen Dingen geholfen, zum Beispiel bei der Anmeldung, der Vereinbarung von Arztterminen, beim Einkaufen, der Wohnungssuche, der Möbelbeschaffung, Handytarifen, Kontoeröffnung usw. Das hat wirklich enorm geholfen“, sagt er. „Dank der finanziellen Unterstützung durch EURES konnte ich meinen Umzug nach Deutschland bezahlen“, ergänzt Józsi. „Ohne diese Starthilfe wäre ich wahrscheinlich nicht hier.“
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 7. Juli 2022
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
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