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EURES (EURopean Employment Services)
  • Presseartikel
  • 28. April 2025
  • Europäische Arbeitsbehörde, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
  • Lesedauer: 4 Min

Die Kompetenzen, die wir benötigen, um die Arbeitsplätze zu bekommen, die wollen

Investitionen in Menschen sind der beste Weg, um die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu wahren. In diesem Artikel beschreiben wir, wie eine europäische Initiative für Kompetenzen dazu beiträgt, die Qualität von Talenten zu verbessern und Beschäftigungshindernisse zu überwinden.

The skills we need for the jobs we want

Nach all den Unruhen, die der Arbeitsmarkt in den letzten Jahren erlebt hat, lässt sich jetzt mit relativer Sicherheit sagen, dass es wieder aufwärts geht. Gemäß dem Aktionsplan zur europäischen Säule sozialer Rechte dürften bis 2030 mindestens 78 % der Menschen im Alter von 20 bis 64 Jahren erwerbstätig sein. Das ist eine gute Nachricht! Allerdings kommt noch ein weiterer Faktor ins Spiel, den es zu berücksichtigen gilt, wenn diese Statistik Realität werden soll: die Kompetenzen der Menschen.

Derzeit berichten 80 % der Arbeitgeber und fast vier von fünf kleinen und mittleren Unternehmen in der EU über Schwierigkeiten bei der Einstellung von Personen mit den richtigen Kompetenzen und Qualifikationen, die ihren Anforderungen entsprechen. Dies ist keine Überraschung: Der technologische Fortschritt, der grüne und der digitale Wandel sowie der demografische Wandel haben das bestehende Kompetenzdefizit vergrößert und werden höchstwahrscheinlich weiterhin Anlass zur Sorge geben. Der Aufstieg der künstlichen Intelligenz beispielsweise ist ein völlig neues Phänomen, mit dem wir uns erst noch vertraut machen müssen. Hinzu kommt, dass die EU aufgrund der Alterung der Bevölkerung voraussichtlich bis 2050 jedes Jahr eine Million Arbeitskräfte verlieren wird:  Wenn die derzeitigen Arbeitskräfte in den Ruhestand gehen, wer tritt dann an ihre Stelle?

Branchen, die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen sind

Der Fachkräftemangel scheint bis zu 42 Berufe zu betreffen und ist in Sektoren mit schwierigen Arbeitsbedingungen (z. B. im Gesundheitswesen) stärker ausgeprägt. Die COVID-19-Pandemie hat viele im Gesundheitsbereich physisch und psychisch ausgebrannt. Infolgedessen besteht in der Branche weiterhin ein gravierender Personalmangel.

In anderen Branchen, etwa im Baugewerbe, in der Informations- und Kommunikationstechnologie und im Bereich Verkehr, zeichnet sich ein gleichermaßen schlechtes Bild. Insbesondere im Verkehrssektor bestehen seit langem Engpässe. Bei der Zahl der Kundenaufträge ist, insbesondere nach der Pandemie, ein stetiger Anstieg zu verzeichnen, doch nimmt die Zahl der Güterfahrer ab, wodurch die Branche erheblich unter Druck gerät. Der Verkehrssektor ist weniger attraktiv geworden, was eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zur Folge hat.

Eine Union der Kompetenzen zur Verbesserung der Talente in Europa und zur Förderung der Abstimmung von Arbeitskräfteangebot und -nachfrage

Derzeit hat jeder fünfte Erwachsene Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, und jeder vierte 15-Jährige hat Defizite beim Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften. Diese Zahlen sind besorgniserregend, insbesondere da in den nächsten zehn Jahren mehr als die Hälfte der neuen Stellenangebote fortgeschrittene Kompetenzen erfordern werden.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, erweitert die EU die Union der Kompetenzen um einen neuen Rahmen zur Verbesserung der Qualität der allgemeinen und beruflichen Bildung und zur Förderung des lebenslangen Lernens. Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Erhöhung des Anteils der Studierenden in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) und der Überwindung der in diesen Disziplinen bestehenden geschlechtsspezifischen und sozialen Ungleichheiten. Der neue Plan soll dazu beitragen, die Beschäftigungsfähigkeit der Menschen zu verbessern, den Fach- und Arbeitskräftemangel zu beheben, die Produktivität der Unternehmen zu steigern und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu erhöhen.

Insbesondere soll durch die Union der Kompetenzen Folgendes erreicht werden:

  • Die Menschen sollen beim Erwerb grundlegender und fortgeschrittener Kompetenzen unterstützt werden.
  • Regelmäßige Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen sollen gefördert werden.
  • Die Einstellung von Arbeitskräften soll in der gesamten EU erleichtert werden.
  • Die Anwerbung und Bindung von Spitzentalenten in Europa sollen gefördert werden.
  • Die Übertragbarkeit von Kompetenzen innerhalb der EU sowie die Mobilität der Arbeitskräfte innerhalb der EU sollen verbessert werden.

Die Union der Kompetenzen ist Teil des laufenden EU-Programms zur Förderung der Kompetenzentwicklung und zur Verbesserung des Lebens der Menschen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Arbeitswelt. Durch die Annahme eines personenbezogenen Ansatzes soll durch die Initiative zudem sichergestellt werden, dass die EU wettbewerbsfähig bleibt und durch einen großen Pool der besten verfügbaren Talente unterstützt wird.

Weitere Informationen darüber, wie die EU gegen Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt vorgeht, finden Sie im Presseartikel „Bekämpfung des Arbeitskräftemangels: drei Ansätze, um Arbeitskräfte in der EU weiterzubilden und zu halten“.

 

Weiterführende Links:

Europäische Kommission: Union der Kompetenzen

Europäische Kommission: Weiterbildungspfade – neue Chancen für Erwachsene

Maßnahmen zur Behebung des Arbeitskräftemangels: Lehren für die künftige Politik

Weitere Informationen:

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