Stärkung von Kompetenzen zur Förderung des Baugewerbes

Mit mehr als 13 Millionen Beschäftigten ist das Baugewerbe ein wichtiger Teil der EU-Wirtschaft. Dennoch herrscht in vielen Bauberufen seit vielen Jahren ein anhaltender Mangel an qualifizierten Fachkräften. Da sich unsere Lebens- und Arbeitswelt durch den grünen und den digitalen Wandel rasch verändert, ist es wichtiger denn je, diese Qualifikationslücke zu schließen, die Branche zu stärken und gleichzeitig die Karrierechancen zu verbessern.

Erwerb von Kompetenzen für das Leben

Ein wesentlicher Grund für den Fachkräftemangel im Baugewerbe ist, dass sich die Anforderungen schnell verändern, die Beschäftigten jedoch Schwierigkeiten haben, mitzuhalten. Digitale Kompetenz – oder vielmehr ihr Fehlen – stellt ein erhebliches Hindernis dar. Veraltete Schulungsmethoden werden den neuen Anforderungen – wie etwa dem Verständnis des Prozesses der Modellierung von Bauinformationen (Building Information Modelling, BIM) oder der Fähigkeit, sich in digitalen Projektmanagementumgebungen zurechtzufinden – nicht mehr gerecht. 

Das LIFE-Programm der EU ist das Vorzeigeinstrument der EU, mit dem grundlegende Veränderungen durch gezielte Klimaschutzinitiativen gefördert werden. Wie hängt das mit dem Baugewerbe zusammen? Ein wesentliches Merkmal einer resilienten und nachhaltigen Baubranche ist die Ausrichtung auf Gebäude, die den EU-Standards für die Gesamtenergieeffizienz entsprechen. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen des Programms die Initiative „BUILD UP Skills“ unterstützt, um die in der Branche benötigten Kompetenzen zu fördern und so den Übergang zu Energieeffizienz und Klimaneutralität voranzutreiben. Dies bedeutet, dass die Arbeitskräfte bei Bedarf weitergebildet und umgeschult werden sowie die Möglichkeiten des neuen Zeitalters aufgezeigt werden.

Der Plan von „BUILD UP Skills“ für die Jahre 2024-2025 sieht vor, die Länder bei der Aktualisierung ihrer nationalen Qualifizierungsfahrpläne zu unterstützen, um das Baugewerbe zu fördern und sie mit ihren grünen Zielen in Einklang zu bringen. Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Litauen, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn haben davon profitiert, indem sie bestehende Lücken erkannt und Maßnahmen zur Minderung von Engpässen ergriffen haben. 

Erstellung eines Aktionsplans

Im Rahmen von „BUILD UP Skills“ wurden über 100 Projekte und mehr als 50 000 Personen auf ihrem beruflichen Weg in der Bereichen Bauwesen und Sanierung unterstützt. Zu den entwickelten Instrumenten und Konzepten zählen: 

• Schulungen in Schlüsselbereichen wie Niedrigstenergiegebäude (NZEB), umfassende Renovierung und Modellierung von Bauinformationen (BIM);
• innovative Schulungsmethoden, beispielsweise vor Ort oder in Form digitaler Programme;
• Kompetenzstrategien, die auf nationaler Ebene unter Mitwirkung einschlägiger Interessenträger entwickelt und umgesetzt werden;
• Wissens- und Erfahrungsaustausch mit anderen Fachkräften in diesem Bereich über organisierte Treffen und die Plattform BUILD UP;
• Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten für Weiterbildungen und Qualifikationen.

Durch die Teilnahme an „BUILD UP Skills“ können Sie Ihre Kompetenzen erweitern und Ihr Fachwissen in einem der sich am stärksten wandelnden Branchen in Europa ausbauen. Dies wird nicht nur Ihre Karriereaussichten verbessern, sondern auch zu einer nachhaltigeren baulichen Umwelt beitragen, die mit den Netto-Null-Zielen der EU im Einklang steht. 

Weitere Informationen über Projekte im Zusammenhang mit Kompetenzen im Baugewerbe in Ihrem Land finden Sie auf der Seite „BUILD UP Skills Projects“.

Interessieren Sie sich für eine Karriere im Baugewerbe? Lesen Sie unsere Artikel darüber, warum dies eine ausgezeichnete Idee ist und wie Sie Ihren ersten Job finden.

Weiterführende Links:

Skills developments and trends in construction (Qualifikationsentwicklung und Trends im Baugewerbe)

Projekt „Construction Blueprint“

Weitere Informationen:

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