„Dein erster EURES-Arbeitsplatz“ hilft jungen portugiesischen Apothekern, in Skandinavien Arbeit zu finden

Der Markt explodierte, und aufgrund des sich daraus ergebenden Mangels an qualifizierten Apothekern wurde es für Arbeitgeber vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung schwierig, Personal auf dem schwedischen Arbeitsmarkt zu finden.

In Portugal hingegen gab und gibt es hauptsächlich aufgrund der Nachwirkungen der Finanzkrise noch immer zu viele Apotheker und nicht genügend Stellen. LloydsApotek in Schweden hat den Vorteil für beide Seiten erkannt und sich gemeinsam mit ihrem norwegischen Partner Vitusapotek mit EURES Portugal zusammengeschlossen, um über das Programm „Dein erster EURES-Arbeitsplatz“ (DEEA) Apotheker einzustellen.

Die Mitarbeiter von LloydsApotek in Schweden arbeiten partnerschaftlich mit ihren norwegischen Kollegen zusammen, die einen ähnlichen Einstellungsbedarf verzeichnen. Nach Aussage von Mia Makower, die als Partnerin für das Personalwesen bei LloydsApotek in Schweden tätig und für die internationale Personalbeschaffung zuständig ist, wird der gesamte Rekrutierungsprozess auch von den EURES-Mitarbeitern in allen drei Ländern unterstützt.

„Jeder Vorgang wird zusammen mit den EURES-Kollegen erledigt“, erklärt Mia. „Sie sind während des gesamten Prozesses unser Partner.“

„Die beiden EURES-Berater in Schweden und Norwegen arbeiten bei diesem Prozess eng zusammen und stehen auch mit den EURES-Beratern in Portugal in enger Abstimmung.“

EURES ist dabei behilflich, Beschäftigungsmöglichkeiten bei LloydsApotek und Vitusapotek bei Arbeitsuchenden in Portugal bekannt zu machen, Lebensläufe von interessierten Bewerbern anzufordern und sie mit Mia und ihren Kollegen in Kontakt zu bringen. Zu den vielen Apothekern, die LloydsApotek aus Portugal eingestellt hat, gehört auch die 27-jährige Andreia Carona, die im Frühjahr 2016 ihre Tätigkeit für das Unternehmen aufnahm.

„Dieses Abenteuer begann im September 2015, als ich das Stellenangebot auf demEURES-Portal sah“, erinnert sich Andreia. „Das Unternehmen kam nach Portugal, um über die Stelle zu sprechen, und über die EURES-Berater haben wir dann das DEEA-Programm kennen gelernt.“

Ihre Beweggründe, ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten, waren klar: „Ich hatte eine Stelle in Portugal, doch die Chancen und der Verdienst entsprachen nicht dem, was ich mir nach fünf Jahren Studium und mit meiner Erfahrung erwartet hatte. Ich hatte immer im Hinterkopf, ins Ausland zu gehen, um dort zu arbeiten, und deshalb habe ich mich auf diese Stelle beworben.“

Andreia erhielt finanzielle Unterstützung aus dem DEEA-Programm, um zu ihrem Vorstellungsgespräch nach Porto reisen zu können und ihren akademischen Abschluss im Ausland anerkennen zu lassen. LloydsApotek sorgte auch dafür, dass Andreia in Portugal vor ihrem Umzug einen Schwedischkurs absolvieren konnte, da die Mitarbeiter des Unternehmens für ihre Zulassung als Apotheker gute Schwedischkenntnisse vorweisen müssen. Bei der Arbeit spricht und schreibt Andreia inzwischen jeden Tag schwedisch.

Andreia ist voll des Lobes für die Unterstützung, die ihr sowohl im Rahmen von DEEA als auch seitens ihres Arbeitgebers zuteil wurde. „Der EURES-Berater war für den gesamten Prozess von maßgeblicher Bedeutung. Es ist einfach ideal, wenn man jemanden hat, den man einfach anrufen kann, wenn man Fragen hat“, berichtet sie. „Das Unternehmen leistet ebenfalls großartige Arbeit und unterstützt uns in jeder Hinsicht.“

Mia sieht das DEEA-Programm und die Zusammenarbeit des Unternehmens mit EURES genauso positiv. Ihrer Ansicht nach ist es entscheidend, dass Menschen, die in ein anderes Land ziehen, jede Unterstützung bekommen, die sie brauchen, und zwar am Arbeitsplatz und darüber hinaus. „Wir bewegen Menschen, keine Zahlen“, meint sie. „Wenn Sie jemanden bei einem Umzug von einem Land in ein anderes begleiten, brauchen Sie Unterstützung auf beiden Seiten, und genau hier kommt EURES ins Spiel.“

„Der größte Vorteil liegt darin, dass wir dort [in Portugal] jemanden haben, der die Sprache spricht, der die Ängste und Sorgen dieser Menschen kennt und der persönlich mit ihnen sprechen kann. Wenn sie dann anschließend hierher [nach Schweden] kommen, haben sie und ich einen Ansprechpartner bei EURES, der sich für sie einsetzt und ihnen bei allem behilflich ist, was sie brauchen.“

EURES kommt bei Arbeitgebern in Schweden gut an, und es sind nicht nur Unternehmen der Pharmaindustrie, die Unterstützung benötigen: „Wir brauchen Zahnärzte, Dentalhygieniker, Krankenschwestern und Krankenpfleger, Chirurgen, Ärzte, Köche – Menschen aus allen Berufsgruppen“, meint Mia.

Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit EURES rekrutiert  LloydsApotek inzwischen seit mehreren Jahren Apotheker aus Portugal – von denen mittlerweile einige Führungspositionen einnehmen – , und sechs neue portugiesische Mitarbeiter sollen im Laufe des Jahres dem Unternehmen beitreten. Mia hofft, dass auch Andreia auf lange Sicht bleiben und sich zu einer Führungskraft weiterentwickeln wird.

Natürlich kann es sehr schwierig sein, wenn man bei einem Umzug ins Ausland seine Familie und Freunde zurücklassen muss, und es ist auch nicht immer einfach, in einem neuen Land langfristig zu planen. Andreia fällt dies etwas leichter, da ihr Freund Pedro im Sommer 2017 nach Schweden nachkam, nachdem er eine Stelle als Solartechniker gefunden hatte. Pedro erhielt bei seiner Bewerbung ebenfalls Unterstützung aus dem DEEA-Programm sowie finanzielle Unterstützung bei seiner Ankunft in seiner neuen Heimat.

Andreia meint, sie würde ihre Erfahrung mit DEEA auch anderen jungen Menschen aus Europa empfehlen: „Ich persönlich halte dieses Programm für ideal für jemanden, der etwas Neues ausprobieren möchte. Man erhält Unterstützung und die Möglichkeit, mit seriösen Unternehmen zusammenzuarbeiten.“

Dein erster EURES-Arbeitsplatz ist ein Programm der Europäischen Union zur beruflichen Mobilität. Wenn Sie mehr über die Beschäftigungs- und Ausbildungschancen in der EU erfahren oder Mitarbeiter mit den benötigten Qualifikationen finden möchten, sollten Sie sich an eine der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen oder über das EURES-Portal an Ihren örtlichen EURES-Berater wenden.
 

Verwandte Links:

Reuters - Sweden needs more immigrants to counter ageing population

Dein erster EURES-Arbeitsplatz

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