Die jüngsten Eurostat-Zahlen zeigen, dass die Jugendarbeitslosenquote von 18,7 % im Jahr 2016 auf 16,8 % Ende 2017 gesunken ist. Seit ihrem Höchststand von 23,9 % nach der Finanzkrise von 2008 ist die Jugendarbeitslosigkeit inzwischen auf knapp über einen Prozentpunkt über der Quote vor 2008 (15,1 %) zurückgegangen, was den positiven Fortschritt zeigt, der in diesem Bereich im Verlauf der letzten fünf Jahre erzielt wurde.
Das Jugendgarantie-Programm spielt eine wichtige Rolle bei diesem Fortschritt, seit die EU-Mitgliedstaaten sich in der Empfehlung des Rates von April 2013 zur Umsetzung des Programms verpflichtet haben. Mit dem Ziel, allen jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten, nachdem sie arbeitslos werden oder die Schule verlassen, eine hochwertige Arbeitsstelle oder Weiterbildungsmaßnahme oder einen hochwertigen Ausbildungs- bzw. Praktikumsplatz anzubieten, hilft die Jugendgarantie dabei, das Leben von Millionen jungen Europäerinnen und Europäern zu verbessern. Sie wird durch die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen unterstützt, dem wichtigsten EU-Förderprogramm, das ihre Umsetzung erleichtert.
Was wurde bisher erreicht?
Den jüngsten Daten der Europäischen Kommission zufolge:
- haben sich seit 2014 jährlich mehr als 5 Millionen junge Menschen in Jugendgarantie-Programmen registriert;
- haben seit 2014 jedes Jahr über 3,5 Millionen junge Menschen ein Stellen-, Bildungs-, Praktikums- oder Ausbildungsangebot angenommen;
- sind seit 2013 2,2 Millionen weniger junge Menschen in der EU arbeitslos und 1,4 Millionen weniger Jugendliche weder in Arbeit noch in Ausbildung (NEETs);
- ist der Anteil der 15- bis 24-Jährigen, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind, von 13,2 % im Jahr 2012 auf 10,9 % im Jahr 2017 zurückgegangen.
Bewährte Verfahren
Letztes Jahr hat die Kommission eine Datenbank vielversprechender Verfahren zur Unterstützung junger Menschen bei ihrem Übergang von der Schule in den Beruf eingerichtet. Ein Großteil dieser Programme erhält finanzielle Unterstützung im Rahmen der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen und des Europäischen Sozialfonds.
Einige dieser Verfahren traten letztes Jahr auf dem Youth Guarantee Learning Forum ins Rampenlicht. Das von der Kommission in Brüssel organisierte Forum ermöglichte einen gegenseitigen Austausch und gegenseitiges Lernen zwischen Anwendern, indem Informationen über die verschiedenen, im Rahmen der Jugendgarantie umgesetzten Maßnahmen geteilt wurden.
Jugendmediatoren: Die Erfolgsgeschichte Bulgariens
Die Initiative „Jugendmediatoren“ in Bulgarien zählte zu den inspirierenden Verfahren, die auf dem Youth Guarantee Learning Forum vorgestellt wurden. Das vorrangige Ziel der Initiative besteht darin, junge NEETs, die nicht bei der bulgarischen öffentlichen Arbeitsverwaltung registriert sind, ausfindig zu machen, sie zu kontaktieren und über Berufsberatungsdienste und Bildungs-, Beschäftigungs- oder Ausbildungsangebote zu informieren. Zur Erbringung dieser Dienstleistungen werden Jugendmediatoren ausgewählt und darin geschult, wie sie mit NEETs Kontakt aufnehmen und kommunizieren sowie Informationen und beratende Unterstützung zur Aktivierung bereitstellen können.
Den Jugendmediatoren wird außerdem beigebracht, wie sie mit Arbeitgebern und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten können. Nach der abgeschlossenen Schulung wird ein Kontakt zwischen dem angehenden Jugendmediator, dem Arbeitsvermittler der lokalen öffentlichen Arbeitsvermittlungsstelle und einem Vertreter der lokalen Schulaufsichtsbehörde hergestellt, um Beziehungen zu formalen Einrichtungen aufzubauen.
Es gibt nach wie vor Herausforderungen zu bewältigen
Trotz dieser Erfolge und der Tatsache, dass die Quote in den 28 Mitgliedstaaten der EU insgesamt weiter rückläufig ist, herrscht in vielen einzelnen Mitgliedstaaten immer noch eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Die Kommission bestätigt, wie wichtig es ist, den Regionen und jungen Menschen mit dem größten Bedarf zu helfen. Ein zentrales Element, mit dem die Kommission dies zu erreichen beabsichtigt, ist der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+).
Der ESF+, der für den Zeitraum 2021-2027 vorgesehen ist, wird neben einer Reihe anderer Fonds und Programme der Kommission, wie etwa dem Europäischen Sozialfonds, auch die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen umfassen. Der neue Fonds soll es der EU und den Mitgliedstaaten ermöglichen, Menschen in ganz Europa, einschließlich Jugendlichen, eine stärker integrierte und gezielte Unterstützung bereitzustellen. Diese Unterstützung wird dazu beitragen, dass Menschen mit den Kompetenzen und Erfahrungen ausgestattet werden, die sie benötigen, um auf einem sich rasch verändernden und oft anspruchsvollen Arbeitsmarkt Erfolg zu haben.
Es wird auch Änderungen auf Programmebene geben, was bedeutet, dass die EU-Mitgliedstaaten mindestens 10 % ihrer Fördermittel im Rahmen des ESF+ der Förderung der Jugendbeschäftigung und Aktivierung von jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt widmen müssen. Mit einem vorgeschlagenen Gesamtbudget von 101,2 Mrd. EUR für den Programmplanungszeitraum hat der ESF+ beachtliches Potenzial, um Europas Jugend zum Erfolg zu verhelfen.
„Europa will die Handlungskompetenz der Menschen stärken“, so EU-Kommissarin Marianne Thyssen über den Grundgedanken, der hinter dem ESF+ steckt. „Unser neuer, flexibler und vereinfachter Sozialfonds ist auf Investitionen in die Menschen ausgerichtet, um sicherzustellen, dass sie die richtigen Kompetenzen haben und über einen auf neue Arbeitsformen abgestimmten modernen Sozialschutz verfügen, und um Solidarität mit denjenigen zu demonstrieren, die sie am meisten brauchen.“
Für einen umfassenden Einblick in das Jugendgarantie-Programm siehe den Artikel „Kurze Darstellung der Jugendgarantie“.
Verwandte Links:
Empfehlung des Rates von April 2013
Beschäftigungsinitiative für junge Menschen
Daten der Europäischen Kommission
Datenbank vielversprechender Verfahren
Youth Guarantee Learning Forum
Vorgestellte inspirierende Verfahren
Weitere Informationen:
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 1. Juli 2018
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
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