Es ist sehr wichtig, dass Sie sich vor Ihrem Umzug nach Island gut vorbereiten, indem Sie zum Beispiel die wichtigsten Internetseiten und Medien mit Stellenangeboten und die Websites der Unternehmen in Ihrer Branche zurate ziehen und Ihren aktuellen Lebenslauf und alle erforderlichen Unterlagen bereithalten. Arbeitsuchende sollten auch davon ausgehen, dass die meisten isländischen Arbeitgeber ihre Stellenangebote auf Isländisch veröffentlichen, außer wenn die Stelle bei EURES veröffentlicht wurde, wo die englische Version der Anzeige erforderlich ist.
Die EURES-Website veröffentlicht ausgeschriebene Stellen der isländischen Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) und mit einem speziellen Vermerk versehene EURES-Stellen, bei denen Arbeitgeber Personal innerhalb Europas einstellen möchten. Das EURES-Portal enthält zudem Informationen zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in Island und den Bedingungen auf dem isländischen Arbeitsmarkt.
Sie können sich auch an einen EURES-Berater wenden, indem Sie eine E-Mail an euresvmst [dot] is (eures[at]vmst[dot]is) schicken.
Arbeitsvermittlungsstellen [ráðningarþjónustur]:
Sie können sich kostenlos bei verschiedenen Arbeitsvermittlungsstellen in Island registrieren. Eine Liste der wichtigsten Arbeitsvermittlungsagenturen und Websites, auf denen freie Stellen zu finden sind, finden Sie auf den Internetseiten der Arbeitsbehörde (vinnumálastofnun.is): Other recruitment agencies | Directorate of Labour (vinnumalastofnun.is)
Stellenanzeigen in Zeitungen:
Stellenanzeigen finden Sie sowohl auf www.mbl.is (Tageszeitung Morgunblaðið) als auch auf www.visir.is (Tageszeitung Fréttablaðið). Dabei handelt es sich um die beiden größten isländischen Tageszeitungen. Stellenanzeigen finden Sie auch in kleineren veröffentlichten Tageszeitungen auf dem Land.
Soziale Medien:
Sie finden verschiedene Gruppen/Gemeinschaften in den sozialen Medien, zum Beispiel auf Facebook und LinkedIn. Sie können verschiedene Suchbegriffe verwenden, um Gruppen zu finden, zum Beispiel „starf“ (Stelle), „störf“ (Stellen), „vinna“ (Arbeit), „atvinna“ (Beschäftigung) und „laus störf“ (freie Stellen).
Bewerbungen:
Nachdem Sie sich mit dem Arbeitsmarkt und den Unternehmen in der für Sie interessanten Branche vertraut gemacht haben, können Sie diese Unternehmen direkt kontaktieren und sich dort direkt mit Ihrem Lebenslauf und einem Anschreiben bewerben. Die meisten Unternehmen in Island veröffentlichen freie Stellen auf ihren Websites und in den sozialen Medien.
Persönliches Netzwerk:
Sagen Sie allen Bekannten, dass Sie eine Stelle suchen. Das kann in Island durchaus zum Erfolg führen.
Auf der Website der Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) finden Sie Informationen über die wichtigsten Stellenportale und Websites für die Stellensuche, auf denen Sie nach Stellenanzeigen suchen können: Work | Directorate of Labour (vinnumalastofnun.is). Auf der Website der isländischen Arbeitsbehörde finden Sie Tipps und Tricks rund um die Stellensuche: Practical advice for your job search | Directorate of Labour (vinnumalastofnun.is).
Links:
Vinnumálastofnun (Arbeitsbehörde/Arbeitsamt) Frontpage | Directorate of Labour (vinnumalastofnun.is)
Stellenportal „Alfreð“: Laus störf | Alfreð (alfred.is)
Stellenportal „Starfatorg“ für den öffentlichen Dienst: Stjórnarráðið | Starfatorg - laus störf hjá ríkinu (stjornarradid.is)
Stellenportal „Störf.is“: Störf.is - Öll atvinna og störf auglýst á einum stað (storf.is)
Fréttablaðið: Home - Job (frettabladid.is)
Stellenportal der Tageszeitung „Morgunblaðið“: Atvinna (mbl.is)
Personalvermittlung „Geko“: Geko | STEAM
Arbeitsvermittlung „Hagvangur“: https://www.hagvangur.is
Arbeitsvermittlung „HH ráðgjöf“: Laus störf | www.hhr.is
Beratungsunternehmen und Stellenvermittlung „Intellecta“: Intellecta - Consulting - Recruitment- Research
Beratungsunternehmen und Stellenvermittlung „Ráðum.is“: Ráðum ráðningarstofa | ráðningar og ráðgjöf - RáðumRáðum - Atvinnustofa (radum.is)
Arbeitsvermittlung „Teqhire“ für die Technologiebranche: TeqHire
Beratungsunternehmen und Stellenvermittlung „Tvinna“ für die Design- und Kreativbranche: Tvinna – Skapandi störf á Íslandi
Beratungsunternehmen und Stellenvermittlung „Vinnvinn“: vinnvinn – ráðningar og ráðgjöf
Stellenrubrik der Fachzeitschrift „Veitingageirinn“ für die Gastronomie- und Lebensmittelbranche: Allar auglýsingar – Atvinnu-, og sölusíða veitingabransans veitingageirinn.is)
Sie sollten sich realistische Ziele in Bezug auf die Stellensuche setzen. Am wichtigsten sind ein prägnanter und aussagekräftiger Lebenslauf und ein überzeugendes Anschreiben. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich genug Zeit für diese Unterlagen nehmen, bevor Sie Ihre Bewerbungen versenden. In Island ist es üblich, dem Bewerbungsschreiben einen Lebenslauf beizufügen.
Nützliche Hinweise zur Stellensuche finden Sie im Internet, darunter auch praktische Tipps auf der Website der Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun): Practical advice for your job search | Directorate of Labour (vinnumalastofnun.is).
Europass bietet eine Vielzahl kostenloser Tools und Informationen rund um die Stellensuche. Mit Europass können Sie Ihren Lebenslauf und Ihr Anschreiben erstellen und die Möglichkeiten des Tools nutzen, um Informationen über Ihre Fähigkeiten besser hervorzuheben, indem Sie zum Beispiel standardisierte Beschreibungen von Qualifikationen verwenden.
Unternehmen bieten auf ihren Websites zunehmend elektronische Bewerbungsformulare an, mit denen Arbeitsuchende sich auf Stellen bewerben können. In der Regel können Bewerber der Bewerbung einen Lebenslauf und ein Anschreiben beifügen.
Befolgen Sie unbedingt die Hinweise zum Bewerbungsablauf und zu den einzureichenden Unterlagen.
Links:
Titel/Name | URL |
Europass | https://www.erasmusplus.is/menntun/stodverkefni/europass |
Definition (Was ist ein Praktikum?)
Praktika in Island sind hauptsächlich mit Studiengängen verbunden, bei denen das Praktikum Teil der Ausbildung ist. Andere Arten von Praktika, zum Beispiel Praktika nach dem Studium, sind in Island nicht üblich.
Eignung (Wer kann sich bewerben?)
Unternehmen, die Praktika für Arbeitsuchende anbieten, tun dies auf eigene Initiative.
Durchführung
Es gibt keine festen Vorgaben dafür. Wenn ein privatwirtschaftliches Unternehmen einer Person mindestens den tariflichen Mindestlohn zahlt, verstößt es gegen keine Regeln.
Lebens- und Arbeitsbedingungen
keine Informationen verfügbar
Wo sind Praktikumsangebote zu finden?
Praktika müssen mindestens nach Tarif entlohnt werden. Gewerkschaften in Island stellen Informationen zu verschiedenen Tarifverträgen zur Verfügung.
Förderung und Unterstützung
keine Informationen verfügbar
Wo können Arbeitgeber Ihre Praktikumsangebote bekannt machen?
Arbeitgeber schreiben offene Stellen so aus, wie es ihnen am besten passt. Auszubildende müssen nach den Bestimmungen des geltenden Tarifvertrags mit einem Gehalt beschäftigt werden, das mindestens dem Mindestlohn entspricht. Gewerkschaften stellen weitere Informationen zu Tarifverträgen zur Verfügung: English - Alþýðusamband Íslands (asi.is).
Förderung und Unterstützung
keine Informationen verfügbar
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für Lehrstellen in der Berufsbildung an Sekundarschulen (framhaldsskóli) in Island sind gut. Sie basieren auf dem Gesetz Nr. 92/2008 vom 12. Juni über die Sekundarschule (lög nr. 92/2008 frá 12. júní um framhaldsskóla, siehe Artikel 28).
https://eng.menntamalaraduneyti.is/media/frettatengt2016/Thyding-log-um-framhaldsskola-juli-2016.pdf
In der Verordnung Nr. 840 vom 28. August 2011 sind die Vorschriften zur Durchführung von Artikel 28 vorgesehen.
http://www.reglugerd.is/reglugerdir/eftir-raduneytum/menntamalaraduneyti/nr/18028
Eine Bewerbung ist ab einem Alter von 16 Jahren möglich.
Für die Ausbildung von Angehörigen der Gesundheitsberufe gelten besondere Vorschriften, z. B. zur klinischen Ausbildung, siehe https://eng.velferdarraduneyti.is/legislation/regulations/health-professionals
Es gibt keinen allgemeinen Rechtsrahmen für die Lehrlingsausbildung auf Universitätsniveau.
Beschreibung des Systems
Eine klassische Ausbildung (verknám) mit Gesellenabschluss (sveinspróf) dauert in der Regel vier Jahre. Die Kombination von schulischem und betrieblichem Lernen hängt stark von der Branche ab. Ein Betrieb, der Auszubildende einstellen möchte, muss eine Erlaubnis beantragen. Das Bildungsministerium (Menntamálaráðuneytið) hat in jeder Branche einen Ausschuss eingesetzt, der die Anträge prüft und die Erlaubnis erteilt, wenn ein Unternehmen alle Bedingungen erfüllt. Die Schulen, die eine Lehrlingsausbildung (verknám) anbieten, können Auskunft über die Verfügbarkeit von Lehrstellen geben; dies hängt jedoch stark von Branche und Wirtschaftslage ab. Jede Schule verwaltet die Ausbildungsverträge ihrer Schüler. Die Technische Schule (Tækniskólinn) in Reykjavík (http://en.tskoli.is/) bietet die größte Auswahl an Lehrlingsausbildungen in Island.
Auszubildende können entsprechend dem Sondersatz für Auszubildende nach den allgemeinen Tarifverträgen erhalten, siehe http://www.samidn.is (Samband iðnfélaga, Verband der Handwerksbranchen).
Lehrlingsausbildungen auf Universitätsniveau basieren in der Regel auf bilateralen Vereinbarungen zwischen einer Universität oder einem Fachbereich und einem Unternehmen, einer Organisation oder einer anderen Einrichtung. Es gibt keine allgemeinen Regeln dafür, weshalb die Ausgestaltung und Länge variieren können.
Eignung
Bürgerinnen und Bürger aus EWR-Staaten können sich für eine Ausbildung in Island bewerben, sofern sie die erforderlichen Voraussetzungen, beispielsweise in Bezug auf Sprachkenntnisse, erfüllen. Der Unterricht an den meisten Gewerbeschulen (verknámsskóli) wird auf Isländisch abgehalten.
Bürger des EWR, die eine Ausbildung in einem anderen EWR-Land absolvieren, können eine Ausbildungsstelle in einem isländischen Unternehmen erhalten, wenn das betreffende Unternehmen die Anforderungen der Schule erfüllt. Es gibt mehrere Beispiele für solche bilateralen Vereinbarungen zwischen isländischen Arbeitgebern und Berufs- bzw. Gewerbeschulen in anderen EWR-Ländern.
Lebens- und Arbeitsbedingungen
Entfällt.
Wo sind Ausbildungsangebote zu finden?
Der Ausbildungsträger „IĐAN“ (http://www.idan.is/english) bietet Informationen über Unternehmen in verschiedenen Branchen, die Lehrstellen anbieten und ausländische Ausbildungen bewerten und anerkennen.
Lehrstellen werden manchmal in Stellenanzeigen in Zeitungen und/oder auf Stellenportalen ausgeschrieben, siehe https://vinnumalastofnun.is/en/job-search/other-recruitment-agencies.
Erasmus+ im Wohnsitzland des Bewerbers.
Isländischer Studien- und Ausbildungsdarlehensfonds: http://www.lin.is/lin/UmLIN/english.htm, EWR-Bürger haben unter Umständen Anspruch auf Förderung.
Förderung und Unterstützung
keine Informationen verfügbar
Wo können Arbeitgeber ihre Ausbildungsangebote bekannt machen?
Arbeitgeber können auf der Website der isländischen Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) Informationen über die wichtigsten Stellenportale finden und auf dieser Grundlage entscheiden, wo sie freie Stellen veröffentlichen möchten.
Es ist sehr wichtig, dass sie sich an eine Gewerkschaft wenden und sich zur Ausgestaltung der Arbeitsverträge beraten lassen.
Fonds für betriebliches Lernen (Vinnustaðanámssjóður): Der Fonds für betriebliches Lernen (Vinnustaða-náms-sjóður | Vinnustaðanámssjóður | Rannsóknamiðstöð Íslands (rannis.is)) gewährt Unternehmen und Einrichtungen Zuschüsse für Lehrlingsausbildungen und Pflichtpraktika im Rahmen der Sekundarschule (framhaldsskóli).
Förderung und Unterstützung
Der Fonds für betriebliches Lernen (https://www.rannis.is/sjodir/menntun/vinnustadanamssjodur) vergibt Zuschüsse an Unternehmen und Einrichtungen für Berufs- und Lehrlingsausbildungsmaßnahmen, die im Hauptlehrplan der Sekundarschule (framhaldsskóli) als Teil der beruflichen Bildung verankert sind. Siehe
Der freie Warenverkehr bildet einen der Eckpfeiler des europäischen Binnenmarkts.
Die Beseitigung nationaler Hemmnisse für den freien Warenverkehr innerhalb der Union ist einer der in den EU-Verträgen verankerten Grundsätze. Ausgehend vom traditionellen Protektionismus haben die EU-Mitgliedstaaten kontinuierlich Beschränkungen aufgehoben, um einen „gemeinsamen“ Markt bzw. Binnenmarkt zu schaffen. Diese Bemühungen um die Errichtung eines europäischen Handelsraums ohne Grenzen führten zu größerem Wohlstand und zur Entstehung neuer Arbeitsplätze und ermöglichten es der EU, sich neben den Vereinigten Staaten und Japan als globale Handelsmacht zu etablieren.
Ungeachtet der europäischen Bemühungen um die Beseitigung aller Handelshemmnisse innerhalb der Union wurden bisher nicht alle Wirtschaftssektoren harmonisiert. Die Europäische Union hat beschlossen, für Sektoren, die mit größeren Risiken für die europäischen Bürgerinnen und Bürger verbunden sein könnten – wie beispielsweise Arzneimittel oder Bauprodukte – Rechtsvorschriften auf europäischer Ebene festzulegen. Auf die meisten Produkte (die als „risikoärmer“ eingestuft werden) findet der so genannte Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung Anwendung, nach dem in einem Mitgliedstaat rechtmäßig hergestellte oder in Verkehr gebrachte Produkte grundsätzlich im EU-Binnenmarkt ohne Beschränkungen gehandelt werden dürfen.
Beschränkungen des freien Warenverkehrs
Nach Maßgabe des Vertrags über die Europäische Union haben die Mitgliedstaaten das Recht, den freien Warenverkehr einzuschränken, sofern bestimmte Allgemeininteressen wie beispielsweise der Umweltschutz, die öffentliche Gesundheit oder die öffentliche Ordnung berührt sind. Das bedeutet zum Beispiel, dass wenn die Einfuhr eines Produkts von den Behörden eines Mitgliedstaats als mögliche Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, Sittlichkeit oder Ordnung betrachtet wird, dieser Staat das Inverkehrbringen dieses Produkts auf seinem Markt untersagen oder beschränken kann. Dies kann beispielsweise bei genetisch veränderten Lebensmitteln oder bestimmten Energiegetränken der Fall sein.
Zwar gelten grundsätzlich keine Einschränkungen für den Erwerb von Waren für den persönlichen Bedarf in anderen Mitgliedstaaten, jedoch unterliegen bestimmte Produktkategorien, wie beispielsweise Alkohol und Tabak, einer Reihe europäischer Beschränkungen.
Freier Kapitalverkehr
Eine weitere unverzichtbare Voraussetzung für das Funktionieren des Binnenmarktes ist der freie Kapitalverkehr. Dieser stellt eine der vier durch das Unionsrecht garantierten Grundfreiheiten dar und bildet die Basis für die Integration der europäischen Finanzmärkte. Die europäischen Bürgerinnen und Bürger können nun ihr Vermögen in jedem beliebigen EU-Mitgliedstaat verwalten und anlegen.
Die Liberalisierung der Kapitalmärkte war von entscheidender Bedeutung für den Prozess der Wirtschafts- und Währungsintegration in der EU. Sie bildete den ersten Schritt zur Schaffung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und der gemeinsamen Währung, des Euro.
Vorteile
Der Grundsatz des freien Kapitalverkehrs verbessert nicht nur die Effizienz der Finanzmärkte innerhalb der Union, sondern bringt auch eine Reihe von Vorteilen für die Unionsbürgerinnen und ‑bürger mit sich. So können Privatpersonen innerhalb der EU eine Vielzahl von Finanzgeschäften ohne größere Beschränkungen tätigen. Beispielsweise können Privatpersonen mit einigen wenigen Einschränkungen in einem anderen Mitgliedstaat
- problemlos ein Bankkonto eröffnen,
- Aktien kaufen,
- Vermögen anlegen oder
- Immobilien erwerben
In der EU ansässige Unternehmen dürfen in andere europäische Unternehmen investieren, Eigentümer dieser Unternehmen sein und deren Geschäftsführung wahrnehmen.
Ausnahmen
Sowohl innerhalb der Union als auch zwischen den Mitgliedstaaten und Drittländern gelten einige Ausnahmen von diesem Grundsatz. Diese betreffen in erster Linie das Steuerrecht, die Finanzaufsicht, die öffentliche Ordnung, Geldwäsche und die im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU vereinbarten finanziellen Sanktionen.
Die Europäische Kommission bemüht sich weiterhin um die Vollendung des freien Finanzdienstleistungsmarktes, indem sie neue Strategien zur Integration der Finanzmärkte umsetzt. Damit soll es sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Unternehmen weiter erleichtert werden, ihr Vermögen in der EU zu verwalten.
Es wird empfohlen, dass Sie sich vor dem Umzug nach Island eine Unterkunft sichern, obwohl dies in der Praxis nicht immer möglich ist. Für die ersten Tage, d. h. die Zeit der Unterkunftssuche, können Sie sich in einer Pension, einem Hostel oder über Airbnb einquartieren.
Der Mietmarkt in Island ist schwierig, weil die Nachfrage viel höher als das Angebot ist und die Mieten sehr hoch sind. Die Mietpreise sind in der Innenstadt von Reykjavík und den angrenzenden Stadtteilen am höchsten. Wie überall sind die Mieten außerhalb der Hauptstadtregion niedriger.
Wohnungen werden von Privatpersonen, Unternehmen, Vermietungsfirmen (leigufélag) und Gemeinden (sveitarfélag) vermietet.
Mietobjekte werden normalerweise auf speziellen Websites und auf den Websites großer Zeitungen (zum Beispiel Fréttablaðið und Morgunblaðið) beworben.
Auf der Webseite www.bland.is finden Sie ebenfalls Inserate für freie Mietobjekte.
Es wird immer üblicher, Mietobjekte in sozialen Medien zu inserieren, zum Beispiel in Gruppen. Mit Suchworten wie „leiga“ (Miete) oder „húsnæði“ (Unterkunft) können Sie Gruppen finden und um Aufnahme in die Gruppe bitten.
Zudem können sich Wohnungssuchende an Vermittlungsagenturen (leigumiðlun) wenden.
Links:
Mietvertragsformular: www.stjornarradid.is/library/06-Eydublod/Husaleigusamningur_29012019_FORM.pdf
Stellenportal der Tageszeitung „Morgunblaðið“: Leigueignir - mbl.is
Fréttablaðið: Fasteignir.is (visir.is)
Anzeigenportal „Bland“: Bland.is - Nýjar og notaðar vörur, kauptu og seldu á Bland
Hostels in Island: Hostelling International Iceland | Reservation for HI Hostels in Iceland.
Studierendenunterkünfte: Student Housing Reykjavik Iceland | Félagsstofnun stúdenta (studentagardar.is)
Studierendenunterkünfte in Akureyri: English | Félagsstofnun Stúdenta Akureyri (festaha.is)
Universität Reykjavik: Student housing | Reykjavik University (ru.is)
Wohngenossenschaft „Búseti“: Main information (buseti.is)
Kindergarten (leikskóli):
Die erste Bildungsstufe für Kinder im Alter von 1 oder 2 bis 6 Jahren beginnt im Kindergarten, die von der Gemeinde oder privaten Trägern betrieben werden. Sie können sich sofort nach der Geburt Ihres Kindes, oder sobald es eine Sozialversicherungsnummer („kennitala“) erhalten hat, um einen Kindergartenplatz für das Kind bewerben. Die Kosten für einen Kindergartenplatz werden zwischen den Eltern und der Gemeinde geteilt. Normalerweise wird eine Ermäßigung gewährt, wenn Eltern mehr als ein Kind in demselben Kindergarten haben. Informationen zu Kindergärten und Anmeldeformulare finden Sie auf der Website der örtlichen Gemeinde („sveitarfélag“).
Pflichtschule (Primarstufe und Sekundarstufe I) (grunnskóli)
In Island eine zehnjährige Schulpflicht für Kinder zwischen 6 und 16 Jahren. Die meisten Pflichtschulen werden von den Gemeinden geführt, es gibt aber auch private Schulen. Informationen über Pflichtschulen und Bewerbungsunterlagen finden Sie auf der Website der örtlichen Gemeinde („sveitarfélag“).
Das Bildungsministerium veröffentlicht den Hauptlehrplan der Grundschulen gemäß den Vorschriften der Regierung: Stjórnarráðið | Námskrár (stjornarradid.is)
Sekundarstufe II (framhaldsskóli)
Die Sekundarschulen werden vom Staat unterhalten. Informationen über Schulen, Bewerbungsformulare und andere Informationen finden Sie auf der Website der Bildungsdirektion (Menntamálastofnun): Directorate of Education | Menntamálastofnun (mms.is)
Links:
Titel/Name | URL |
Informationen zur Sekundarstufe II (framhaldsskóli) | http://www.menntagatt.is |
Informationen zu Universitäten | https://www.mcc.is/enska-haskolar |
Liste der Gemeinden (sveitarfélög) in Island | https://www.samband.is/english |
Informationen zu weiterführenden Schulen: Directorate of Education | Menntamálastofnun (mms.is)
Nationaler Lehrplanleitfaden für Pflichtschulen: Stjórnarráðið | Námskrár (stjornarradid.is)
Die Umsetzung des Grundsatzes des freien Personenverkehrs ist einer der Eckpfeiler des europäischen Aufbauwerks. Mit ihr wurde eine Reihe praktischer Regelungen eingeführt, die sicherstellen, dass die Bürgerinnen und Bürger frei und problemlos in jeden Mitgliedstaat der Europäischen Union reisen können. Das Reisen mit dem Auto innerhalb der gesamten EU wurde wesentlich erleichtert. Die Europäische Kommission hat eine Reihe gemeinsamer Regelungen über die gegenseitige Anerkennung von Führerscheinen, die Gültigkeit von Kraftfahrzeugversicherungen und die Möglichkeit der Zulassung von Fahrzeugen in einem Aufnahmemitgliedstaat verabschiedet.
Ihr Führerschein in der EU
Die EU hat ein einheitliches Führerscheinmuster und weitere Mindestanforderungen für die Erteilung einer Fahrerlaubnis eingeführt. Dies soll dazu beitragen, Fahrer, die andere gefährden könnten, von Europas Straßen fernzuhalten – wo immer sie ihre Führerscheinprüfung ablegen.
Seit dem 19. Januar 2013 haben alle von EU-Ländern ausgestellten Führerscheine dieselben optischen und haptischen Merkmale. Sie werden auf Plastikkarten mit der Größe und Form einer Kreditkarte gedruckt.
Es wurden einheitliche Gültigkeitsdauern für das Führerscheindokument eingeführt, die für Motorräder und Pkw zwischen 10 und 15 Jahren liegen. Dies gibt den Behörden die Möglichkeit, das Dokument regelmäßig mit neuen Sicherheitsmerkmalen auszustatten, die seine Fälschung oder Manipulation erschweren, sodass es für Fahrer, denen keine Fahrerlaubnis erteilt wurde oder denen diese entzogen wurde, sowohl in ihrem eigenen Land als auch in anderen EU-Ländern schwieriger ist, die Behörden zu täuschen.
Um den Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wurde mit dem neuen europäischen Führerschein ein stufenweiser Zugang zu Führerscheinen für Krafträder und andere zweirädrige Kraftfahrzeuge eingeführt. Dieser „stufenweise Zugang“ bedeutet, dass Fahrer Erfahrung mit einem weniger leistungsstarken Kraftrad benötigen, bevor sie auf größere Motorräder umsteigen. Für Kleinkrafträder wurde eine eigene Klasse (AM) eingeführt.
Sie müssen Ihren Führerschein in dem Land beantragen, in dem Sie Ihren gewöhnlichen oder ordentlichen Wohnsitz haben. In der Regel ist dies das Land, in dem Sie aufgrund persönlicher oder beruflicher Bindungen mindestens 185 Tage im Kalenderjahr wohnen.
Wenn Sie persönliche/berufliche Bindungen in zwei oder mehr EU-Ländern haben, ist Ihr gewöhnlicher Wohnsitz der Ort, an dem Sie persönliche Bindungen haben, sofern Sie regelmäßig dorthin zurückkehren. Diese letzte Bedingung müssen Sie nicht erfüllen, wenn Sie sich in einem EU-Land aufhalten, um einen Auftrag von bestimmter Dauer auszuführen.
Der Besuch einer Schule oder Universität in einem anderen EU-Land hat keine Verlegung Ihres ordentlichen Wohnsitzes zur Folge. Sie können jedoch in Ihrem Aufnahmemitgliedstaat einen Führerschein beantragen, wenn Sie nachweisen können, dass Sie dort mindestens sechs Monate studiert haben.
Zulassung von Kraftfahrzeugen im Aufnahmemitgliedstaat
Wenn Sie Ihren Wohnsitz dauerhaft in ein anderes EU-Land verlegen und dort Ihr Fahrzeug nutzen, sollten Sie dieses in Ihrem neuen Wohnsitzland zur Zulassung anmelden und die Kraftfahrzeugsteuern bezahlen.
Es gibt keine gemeinsamen EU-Vorschriften für die Zulassung von Kraftfahrzeugen und die damit verbundenen Steuern. In einigen Ländern gelten Steuerbefreiungsregelungen für die Fahrzeugzulassung, wenn Sie dauerhaft in ein anderes EU-Land ziehen und Ihr Auto mitnehmen.
Um eine solche Steuerbefreiung in Anspruch zu nehmen, müssen Sie die geltenden Fristen und Bedingungen in dem Land beachten, in das Sie Ihren Wohnsitz verlegen möchten.
Informieren Sie sich bei den nationalen Behörden über die konkreten Regelungen und Fristen: https://europa.eu/youreurope/citizens/vehicles/registration/registration-abroad/index_de.htm.
Kraftfahrzeugversicherungen
Unionsbürgerinnen und ‑bürger können ihr Fahrzeug in jedem EU-Land versichern, sofern die gewählte Versicherungsgesellschaft von den Behörden des Aufnahmelandes zur Ausstellung der entsprechenden Versicherungspolicen zugelassen ist. Versicherungsgesellschaften mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zum Verkauf einer Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung berechtigt. Die Versicherung ist in der gesamten Union gültig, unabhängig davon, in welchem Land sich ein Schadensfall ereignet.
Steuern
Die Mehrwertsteuer (MwSt) für Kraftfahrzeuge wird in der Regel in dem Land entrichtet, in dem das Fahrzeug erworben wird. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die MwSt jedoch im Bestimmungsland zu entrichten.
Weitere Informationen über die Regelungen, die zur Anwendung kommen, wenn ein Fahrzeug in einem EU-Mitgliedstaat erworben wird und in einem anderen Mitgliedstaat zugelassen werden soll, finden Sie hier: https://europa.eu/youreurope/citizens/vehicles/registration/taxes-abroad/index_de.htm.
Auf der Website des Volksregisters (Þjóðskrá) (Heim | Þjóðskrá (skra.is)) finden Sie Informationen zur Anmeldung von Personen, die nach Island ziehen. Bitte befolgen Sie die Hinweise genau.
Für Personen, die aus Nicht-EWR-Ländern einreisen, ist eine Aufenthaltserlaubnis (dvalarleyfi) erforderlich. Bei der Ausländerbehörde (Útlendingastofnun): (UTL Útlendinggastofnun) finden Sie Informationen und Formulare.
Ein Aufenthalt von mehr als 3 bis 6 Monaten ohne Wohnsitzanmeldung beim staatlichen Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) ist illegal und beeinträchtigt die Rechte des Betroffenen. Das Recht auf öffentliche Dienstleistungen und Unterstützung unterliegt in der Regel der Tatsache, dass die Person einen eingetragenen Wohnsitz hat. Es ist daher ratsam, sich umgehend anzumelden, wenn man beabsichtigt, in Island zu wohnen.
Links:
Titel/Name | URL |
Volksregister/Staatliches Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) | Moving to Iceland and/or need an Icelandic ID number (kennitala) | Þjóðskrá (skra.is) |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Direktion für Einwanderung (Útlendingastofnun) | Home (utl.is) |
Das sollten Sie mitbringen:
Einen gültigen Pass oder ein anderes gültiges Ausweisdokument Ihres Heimatlandes, das nach dem Ende Ihrer geplanten Aufenthaltsdauer noch mindestens drei Monate gültig ist.
Abschlüsse und Zeugnisse zum Nachweis Ihrer formellen Schul- und/oder Berufsbildung. Es empfiehlt sich, die Dokumente ins Englische und/oder Isländische übersetzen zu lassen, bevor Sie nach Island kommen.
Informieren Sie sich bei Ihrem Sozialversicherungsträger und Ihrem Finanzamt, welche Auswirkungen eine Tätigkeit in Island auf Ihre Steuerpflicht und Ihre Ansprüche hat. Machen Sie sich unbedingt mit den entsprechenden Formularen und Nachweisen vertraut.
Es empfiehlt sich, den Vordruck E104 aus dem letzten Wohnsitzland zu beschaffen, der die Versicherungsdauer in der allgemeinen Krankenversicherung im Heimatland bestätigt. Sie erhalten 6 Monate nach der Anmeldung Ihres gesetzlichen Wohnsitzes automatisch eine Krankenversicherung in Island. Wenn Sie den E104-Vordruck bei der Anmeldung vorlegen, werden Sie jedoch sofort krankenversichert.
Die Europäische Krankenversicherungskarte.
Ausreichende Mittel für den Lebensunterhalt bis zur ersten Gehaltszahlung, zum Beispiel für Miete, Mietkaution, Verpflegung, Gebühren für die Bearbeitung von Dokumenten und ausreichende Mittel für einen Heimflug, falls Sie es sich anders überlegen.
Den Vordruck U1, für den Fall, dass Sie nach einer gewissen Zeit der Erwerbstätigkeit in Island Ihren Arbeitsplatz verlieren sollten.
Das sollten Sie nach Ihrer Einreise nach Island als Erstes tun:
Sie können sich an EURES Island wenden, um Informationen über die Stellensuche in Island zu erhalten. Sie können eine E-Mail an folgende Adresse senden: euresvmst [dot] is (eures[at]vmst[dot]is).
Wenn Sie nach Ihrer Ankunft in Island Arbeit gefunden haben, ist das Wichtigste, sofort beim zentralen staatlichen Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) eine ID-Nummer („kennitala“) zu beantragen und den Wohnsitz anzumelden (oder ggf. nur die „kennitala“ zu beantragen).
Links:
Titel/Name | URL |
Vinnumálastofnun (Arbeitsamt) | https://vinnumalastofnun.is/en |
Amt für Steuern (Skatturinn) | https://www.rsk.is/english/individuals |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Isländische Krankenversicherungsagentur (Sjúkratryggingar Íslands) | http://www.sjukra.is/english/workers |
Volksregister/Staatliches Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) | skra.is |
Europäische Krankenversicherungskarten | Europäische Krankenversicherungskarte - Beschäftigung, Soziales und Integration - Europäische Kommission (europa.eu) |
Qualität von Arbeit und Beschäftigung – ein zentrales Thema mit erheblichen Auswirkungen auf Wirtschaft und Mensch
Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig für das Wohlergehen der Beschäftigten in Europa. Sie
- tragen zum physischen und psychischen Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger Europas bei und
- haben Anteil an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der EU.
Was das Wohlergehen der Menschen betrifft, so hat die Qualität der Arbeitsumgebung einen starken Einfluss auf die gesamte Arbeits- und Lebenszufriedenheit der Beschäftigten in Europa.
Mit Blick auf die Wirtschaft sind hochwertige Arbeitsbedingungen eine treibende Kraft für das Wirtschaftswachstum und eine der Grundlagen für die Wettbewerbsposition der Europäischen Union. Eine hohe Arbeitszufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für eine hohe Produktivität der Wirtschaft in der EU.
Daher stellt die Förderung der Schaffung und des Erhalts einer nachhaltigen und angenehmen Arbeitsumgebung, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der europäischen Beschäftigten fördert und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben sorgt, in der Europäischen Union ein zentrales Thema dar.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Europa: ein wichtiges Ziel der Europäischen Union
Die Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen für ihre Bürgerinnen und Bürger ist für die Union von vorrangiger Bedeutung. Daher setzt sie sich gemeinsam mit den Regierungen der Mitgliedstaaten dafür ein, eine angenehme und sichere Arbeitsumgebung sicherzustellen. Die Mitgliedstaaten werden durch die folgenden Maßnahmen unterstützt:
- Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Ländern und Durchführung gemeinsamer Maßnahmen,
- Festlegung von Mindestanforderungen für die Arbeitsbedingungen sowie für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, die in der gesamten Europäischen Union Anwendung finden.
Kriterien für die Qualität von Arbeit und Beschäftigung
Für die Schaffung nachhaltiger Arbeitsbedingungen ist es wichtig, die Hauptmerkmale einer guten Arbeitsumgebung und somit auch die Kriterien für die Qualität der Arbeitsbedingungen festzulegen.
Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) ist eine EU-Agentur mit Sitz in Dublin. Wie ihr Name vermuten lässt, stellt sie Informationen, Empfehlungen und Fachwissen zum Thema Lebens- und Arbeitsbedingungen zur Verfügung. Eurofound hat mehrere Kriterien für die Qualität von Arbeit und Beschäftigung festgelegt; hierzu zählen unter anderem:
- Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz: Dies ist ein entscheidendes Kriterium, da gute Arbeitsbedingungen die Prävention von Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz, die Verringerung der Risikoexposition und die Verbesserung der Arbeitsorganisation voraussetzen;
- Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben: Die Bürgerinnen und Bürger sollten die Möglichkeit haben, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit herzustellen;
- Kompetenzentwicklung: Ein hochwertiger Arbeitsplatz bietet Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und der Laufbahnentwicklung.
Die Arbeit von Eurofound leistet einen Beitrag zur Planung und Gestaltung besserer Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa.
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Die Europäische Kommission hat eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung in den EU-Mitgliedstaaten ergriffen. So hat sie unter anderem mit Unterstützung von nationalen Behörden, Sozialpartnern und NRO einen Strategischen Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz für den Zeitraum 2021 bis 2027 erarbeitet. Dieser trägt den Veränderungen Rechnung, die der digitale und der grüne Wandel, neue Arbeitsformen und die COVID-19-Pandemie mit Blick auf die Erfordernisse des Arbeitnehmerschutzes mit sich bringen. Zugleich werden in diesem strategischen Rahmen weiterhin die herkömmlichen Risiken für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz berücksichtigt, wie beispielsweise das Risiko von Arbeitsunfällen oder der Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien.
Ziel der Unionspolitik im Bereich der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ist die dauerhafte Verbesserung des Wohlbefindens der Beschäftigten in der EU. Sie berücksichtigt gleichermaßen die physischen, psychischen und sozialen Aspekte der Arbeitsbedingungen sowie die neuen Herausforderungen, die die Erweiterung der Europäischen Union um mittel- und osteuropäische Länder mit sich brachte. Die Einführung EU-weiter Standards für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz hat erheblich zur Verbesserung der Lage der Beschäftigten in diesen Ländern beigetragen.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Festlegung gemeinsamer Mindestanforderungen für alle EU-Länder
Die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten ist weitgehend von der Festlegung gemeinsamer Arbeitsnormen abhängig. In den einschlägigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der EU, die nun in allen Mitgliedstaaten Anwendung finden, wurden die Mindestanforderungen für eine nachhaltige Arbeitsumgebung festgelegt. Die Verbesserung dieser Normen hat die Rechte der Beschäftigten gestärkt und zählt zu den wichtigsten Errungenschaften der Sozialpolitik der EU.
Transparenz und gegenseitige Anerkennung von Diplomen als entscheidende Ergänzung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte
Die Möglichkeit der Anerkennung der erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen kann bei der Entscheidung, in einem anderen EU-Land zu arbeiten, eine ausschlaggebende Rolle spielen. Daher ist eine europäische Regelung erforderlich, die die gegenseitige Anerkennung beruflicher Kompetenzen durch die einzelnen Mitgliedstaaten gewährleistet. Nur eine solche Regelung verhindert, dass die Mobilität der Arbeitskräfte innerhalb der EU durch eine mangelnde Anerkennung beruflicher Qualifikationen nicht eingeschränkt wird.
Wesentliche Grundsätze der Anerkennung beruflicher Qualifikationen in der EU
Grundsätzlich sollte es allen Unionsbürgerinnen und ‑bürgern möglich sein, ihren Beruf in jedem beliebigen Mitgliedstaat auszuüben. Leider stehen der praktischen Umsetzung dieses Grundsatzes häufig einzelstaatliche Anforderungen hinsichtlich des Zugangs zu bestimmen Berufen im Aufnahmeland entgegen.
Um diese Diskrepanzen zu überwinden, hat die EU eine Regelung zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen eingeführt. Nach Maßgabe dieser Regelung wird zwischen reglementierten Berufen (für die bestimmte Qualifikationen gesetzlich vorgeschrieben sind) und Berufen unterschieden, die im Aufnahmemitgliedstaat nicht gesetzlich reglementiert sind.
Maßnahmen zur Förderung der Transparenz der Qualifikationen in Europa
Die Europäische Union hat wichtige Maßnahmen ergriffen, um das Ziel der Transparenz der Qualifikationen in Europa zu erreichen:
- Verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung. Ziel ist hierbei die Zusammenführung aller Instrumente zur Förderung der Transparenz bei Diplomen und anderen Befähigungsnachweisen in einem einzigen benutzerfreundlichen Instrument. Hierzu gehören beispielsweise der Europass-Lebenslauf und der Europass-Schulungen.
- Erarbeitung konkreter Maßnahmen im Bereich der Anerkennung beruflicher Qualifikationen sowie der Qualität der beruflichen Bildung.
Überwindung der Unterschiede zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung innerhalb der EU
Zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung der EU-Mitgliedstaaten bestehen noch immer erhebliche Unterschiede. Durch die letzten Erweiterungen der EU auf Länder mit unterschiedlichen Bildungstraditionen ist diese Vielfalt weiter gewachsen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, gemeinsame Regelungen festzulegen, um die Anerkennung von Kompetenzen zu gewährleisten.
Um vielfältigen einzelstaatlichen Qualifikationsnormen, Lehrmethoden und Berufsbildungsstrukturen auf einen Nenner zu bringen, hat die Europäische Kommission eine Reihe von Instrumenten aufgelegt, die darauf abzielen, eine bessere Transparenz und Anerkennung von Qualifikationen sowohl zu akademischen als auch zu beruflichen Zwecken sicherzustellen.
Der Europäische Qualifikationsrahmen ist im Prozess der Anerkennung beruflicher Kompetenzen für die Europäische Kommission von vorrangiger Bedeutung. Zentrale Ziele des Qualifikationsrahmens sind die Schaffung von Verbindungen zwischen den unterschiedlichen einzelstaatlichen Qualifikationssystemen und die Gewährleistung einer reibungslosen Übertragung und Anerkennung von Diplomen.
Das Netz der nationalen Informationszentren für Fragen der akademischen Anerkennung wurde im Jahr 1984 auf Initiative der Europäischen Kommission eingerichtet. Die nationalen Informationszentren bieten Beratung über die akademische Anerkennung von im Ausland absolvierten Studienzeiten an. Das Netz erstreckt sich über alle EU-Mitgliedstaaten und die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums und spielt im Prozess der Anerkennung von Qualifikationen in der EU eine entscheidende Rolle.
Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen soll die Anerkennung von im Ausland absolvierten Studienzeiten erleichtern. Im Rahmen dieses Systems, das im Jahr 1989 eingeführt wurde, werden Studiengänge beschrieben und ihren Bestandteilen Leistungspunkte (Credits) zugewiesen. Es stellt eine wichtige Ergänzung des äußerst erfolgreichen Programms Erasmus dar, in dessen Rahmen die Mobilität Studierender gefördert wird.
Der Europass ist ein Instrument, das die Transparenz beruflicher Fähigkeiten gewährleisten soll. Er umfasst fünf standardisierte Dokumente:
- einen Lebenslauf,
- einen Editor für Bewerbungsschreiben,
- Zeugniserläuterungen,
- Diplomzusätze (Diploma Supplements) und
- den Europass-Mobilitätsnachweis.
Das Europass-System sorgt dafür, dass Fähigkeiten und Qualifikationen in den unterschiedlichen Teilen Europas klar verstanden und problemlos nachvollzogen werden können. In allen Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums wurden nationale Europass-Zentralstellen eingerichtet. Sie fungieren als erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die sich über das Europass-System informieren möchten.
Die isländische Arbeitsschutzgesetzgebung enthält besondere Bestimmungen zur Arbeit von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Demnach ist eine Sondergenehmigung der Arbeitsaufsichtsbehörde (Vinnueftirlitið) vorgeschrieben, wenn Kinder unter 13 Jahren eingestellt werden sollen, und Kinder unter 15 Jahren dürfen nur für leichtere Arbeiten eingesetzt werden. Die Arbeitszeit der Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren ist auf 40 Stunden pro Woche begrenzt. Es ist grundsätzlich verboten, Jugendliche im Zeitraum von 22:00 bis 6:00 Uhr arbeiten zu lassen.
Der isländische Arbeitsmarkt ist flexibel. Es ist zum Beispiel einfach für Arbeitgeber, Mitarbeiter einzustellen und zu entlassen. Ebenso ist es für Angestellte einfach, eine neues Arbeitsverhältnis einzugehen und ihr bestehendes zu kündigen.
Arbeitsverträge können zu Beginn des Arbeitsverhältnisses mündlich oder schriftlich abgeschlossen werden. Nach den Bestimmungen der Tarifverträge muss jedoch innerhalb von zwei Monaten nach Aufnahme der Erwerbstätigkeit des Arbeitnehmers ein schriftlicher Arbeitsvertrag geschlossen werden, wenn er für einen Zeitraum von über einem Monat eingestellt wird und durchschnittlich mehr als 8 Stunden pro Woche arbeitet. Arbeitsverträge können unbefristet oder befristet sein. Es ist üblich, dass Arbeitnehmer in Vollzeit eingestellt wird, es gibt aber auch eine Anzahl von Personen in Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen.
Auftragnehmer jeglicher Art gibt es mittlerweile häufiger als früher. Einzelunternehmer und Selbständige sind selbst dafür verantwortlich, Steuern und Abgaben auf ihr Einkommen an das Finanzamt abzuführen. Siehe https://www.island.is/en/business_and_inndustry/business/self_employed.
Es gibt im isländischen Recht keine spezifische gesetzliche Definition von „Saisonangestellten“. Die Löhne und andere Arbeitsbedingungen, die in den Tarifverträgen der Arbeitsmarktparteien festgelegt sind, sind gesetzliche Mindestanforderungen und gelten für alle Beschäftigten. Tarifverträge sind automatisch bindend für alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber der betreffenden Branche und im betreffenden Gebiet (gemäß dem Gesetz Nr. 55/1980).
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Informationsportal „Ísland.is“ | https://www.island.is |
Amt für Steuern (Skatturinn) | Iceland Revenue and Customs (skatturinn.is) |
Ein unterzeichneter Arbeitsvertrag bestätigt das Arbeitsverhältnis zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber und die Bestimmungen des Arbeitsvertrags. Wird eine Person länger als für einen Monat eingestellt und arbeitet sie in der Regel mehr als 8 Stunden pro Woche, muss spätestens zwei Monate nach Arbeitsaufnahme ein schriftlicher Arbeitsvertrag erstellt und durch Unterzeichnung bestätigt werden. Der Inhalt des Arbeitsvertrages muss in Bezug auf Löhne, Lohnsätze, Arbeitszeiten, Urlaub und bezahlten Urlaub, Krankengeld usw. den Bestimmungen der geltenden Tarifverträge entsprechen.
Der Arbeitsvertrag muss Folgendes enthalten:
- Namen und ID-Nummer („kennitala“) des Mitarbeiters und des Unternehmens.
- Adresse des Arbeitsplatzes.
- Titel, Position, Wesen oder Art der Arbeit, für die der Arbeitgeber eingestellt wird, oder eine kurze Zusammenfassung oder Beschreibung der Arbeit.
- Erster Arbeitstag.
- Die Beschäftigungsdauer (bei befristeten Arbeitsverträgen).
- Urlaubsansprüche.
- Kündigungsfrist durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
- Monats- oder Wochenlohn, beispielsweise mit Bezug auf Lohnsätze, Monatslohn mit Überstundenabrechnung, sonstige Zahlungen oder Zulagen sowie Zahlungsfristen.
- Reguläre Tages- oder Wochenarbeitszeit.
- Rentenversicherung.
- Verweis auf den geltenden Tarifvertrag und die zuständige Gewerkschaft.
Arbeitsverträge, die nicht den tarifvertraglichen Bestimmungen entsprechen, sind ungültig.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Die Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) unterstützt behinderte Menschen und andere Arbeitsuchende mit reduzierter Arbeitsfähigkeit. Die Unterstützung ist zweiteilig und hängt von den Anforderungen jedes einzelnen ab. Einerseits bietet die Agentur spezialisierte Beratung und Unterstützung bei der Stellensuche an, und andererseits bietet sie einen Dienst mit der Bezeichnung „AMS“ („Atvinna með stuðningi“ – Arbeit mit Unterstützung), der Unterstützung bei der Stellensuche und Unterstützung und Begleitung am Arbeitsplatz umfasst.
Die Agentur verwaltet auch Arbeitsverträge für behinderte Menschen. Die Vereinbarung besteht darin, dass ein Arbeitgeber, der jemanden einstellt, einen festen Gehalts- und Lohnaufwand für die betreffende Person erhält.
Der isländische Behindertenverband (Öryrkjabandalag Íslands) ist die Interessen- und Menschenrechtsorganisation behinderter Menschen. Dieser Verband bietet u. a. Beratung durch Sozialarbeiter und Rechtsanwälte.
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, besondere Maßnahmen für die Sicherheit und die Gesundheit von Frauen zu ergreifen, die schwanger sind, vor Kurzem entbunden haben oder stillen. Es ist außerdem verboten, eine Angestellte während der Schwangerschaft und 6 Monate nach der Geburt eines Kindes zu Nachtarbeit zu verpflichten.
Links:
Titel/Name | URL |
Vinnumálastofnun (Arbeitsamt) | http://www.vinnumalastofnun.is |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Organisation der Behinderten in Island (Öryrkjabandalag Íslands) | http://www.obi.is/is |
In Island gibt es vier Arten von Privatunternehmen:
- Das Einzelunternehmen (einstaklingsfyrirtæki): Unternehmen, die vom Gründer in seinem eigenen Namen eingetragen und geführt werden.
- Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (einkahlutafélag): Eine Gesellschaft, die einer oder mehreren Personen gehören und über ein Kapital von mindestens 500°000°ISK verfügen muss.
- Die Aktiengesellschaft (hlutafélag): Diese Gesellschaftsform eignet sich für größere Unternehmen, sodass hier strengere Vorschriften als für die anderen Rechtsformen gelten.
- Die Offene Handelsgesellschaft (sameignarfélag): Eine Gesellschaft, die zwei oder mehr natürlichen Personen oder Unternehmen gehört.
Siehe: https://www.island.is/en/business_and_inndustry/business/self_employed
Ein Selbständiger mit Wohnsitz in einem EU-/EWR-Mitgliedstaat, der in Island Dienstleistungen anbieten möchte, kann ohne eine spezielle Genehmigung nach Island einreisen und sich dort bis zu drei Monate aufhalten. Wenn die Erbringung der Dienstleistung länger als drei Monate dauert, muss sich der Selbständige beim zentralen staatlichen Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) anmelden. Beschäftigt er Arbeitnehmer, so kann er diese mit nach Island bringen, um die betreffende Dienstleistung zu erbringen. Wenn es sich bei diesen Arbeitnehmern um EU-/EWR-Bürger handelt, können sie sich ohne Aufenthaltserlaubnis bis zu drei Monate in Island aufhalten. Ist ein Aufenthalt von mehr als drei Monaten vorgesehen, müssen auch sie sich beim zentralen staatlichen Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) anmelden.
Alle EU-/EWR-Bürger können in Island ein Unternehmen gründen. Wenn Sie ein Unternehmen gründen möchten, müssen Sie Kontakt mit verschiedenen Behörden aufnehmen. Als Erstes müssen Sie Ihr Unternehmen bei der Steuerbehörde (Ríkisskattstjóri) anmelden und sich über die steuerlichen Regelungen informieren.
Ein Unternehmen oder eine Person, die beabsichtigt, einen Arbeitnehmer für einen kurzen Zeitraum nach Island zu entsenden, muss dies der Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) melden. Weitere Informationen über die Anmeldung entsandter Mitarbeiter finden Sie hier:
Links:
Titel/Name | URL |
Finanzamt (Ríkisskattstjóri) | http://www.rsk.is |
Zentrales staatliches Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) | http://www.skra.is |
Informationsportal „Ísland.is“ | https://www.island.is |
Vinnumálastofnun (Arbeitsamt) | https://www.vinnumalastofnun.is |
Rechte und Pflichten ausländischer Dienstleistungsunternehmen | http://posting.is |
Arbeitgeber und Gewerkschaften verhandeln Löhne und andere Fragen, die die Beschäftigung in Tarifverträgen betreffen. Gehälter und Beschäftigungsbedingungen dürfen niemals schlechter sein als in den Tarifverträgen festgelegt. Der Mindestlohn wird daher für jeden Arbeitsmarktsektor von den Sozialpartnern ausgehandelt und kann deshalb in den einzelnen Beschäftigungsbereichen unterschiedlich sein. Arbeitgeber müssen sich an die im geltenden Tarifvertrag festgelegten Mindestlöhne halten, wenn sie einen Arbeitsvertrag mit einem Arbeitnehmer schließen.
Die tarifvertraglich festgelegten Mindestlöhne gelten üblicherweise für Arbeitnehmer ab 14 Jahren. Informationen über Entgeltsätze und Arbeitszeiten erhalten Sie bei der Gewerkschaft oder dem Verband, zu dem die Gewerkschaft gehört.
Nach den tarifvertraglichen Regelungen erhält jeder Arbeitnehmer bei der Auszahlung des Arbeitsentgelts eine schriftliche Gehaltsabrechnung („launaseðill“). Die Arbeitnehmer können von ihren Gewerkschaftsvertretern prüfen lassen, ob das Arbeitsentgelt und die Abzüge in ihrer Gehaltsabrechnung korrekt sind.
Die schriftliche Gehaltsabrechnung muss mindestens folgende Angaben enthalten:
- Name und Anschrift des Arbeitgebers und Name des Arbeitnehmers.
- Zeitraum oder Tätigkeit, für den bzw. die der Arbeitnehmer das Arbeitsentgelt erhält.
- Den vollständigen Bruttobetrag des Arbeitsentgelts, aufgeschlüsselt nach Tagarbeit, Überstunden usw.
- Den Lohnsatz, der dem Arbeitnehmer zusteht, und die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden.
- Abzüge und der Zweck, zu dem sie vorgenommen wurden, z. B. Einkommensteuer, Rentenversicherungsbeiträge und Gewerkschaftsbeiträge.
- Zahlung von Urlaubsgeld.
- Sämtliche Sonderzahlungen, Boni, Zulagen oder sonstige Zahlungen, auf die der Arbeitnehmer Anspruch hat.
- Nettobetrag, der an den Arbeitnehmer ausgezahlt wird.
In Island wird das Arbeitsentgelt im Allgemeinen auf das Konto des Arbeitnehmers überwiesen. Meist ist tarifvertraglich geregelt, dass das Arbeitsentgelt monatlich am ersten Arbeitstag nach Ablauf des Monats, für den das Arbeitsentgelt gezahlt wird, ausgezahlt werden muss. In einigen Branchen erfolgt die Auszahlung wöchentlich oder vierzehntägig.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit darf gemäß den Tarifverträgen über einen Zeitraum von 4 Monaten pro 7-Tage-Zeitraum nicht mehr als 48 Stunden betragen. Diese Grenze schließt Überstunden mit ein. Die Arbeitszeit wird in diesem Zusammenhang als aktive Arbeitszeit definiert. Die Arbeitszeit in einem Zeitraum von 24 Stunden muss so geregelt werden, dass eine tägliche Mindestruhezeit von elf zusammenhängenden Stunden für den Arbeitnehmer gewährleistet ist. Wenn möglich, sollte die tägliche Ruhezeit in die Zeit zwischen 23.00 und 6.00 Uhr fallen. Außerdem hat jeder Arbeitnehmer Anspruch auf eine Pause von mindestens 15 Minuten, wenn die tägliche Arbeitszeit mehr als sechs Stunden beträgt. Kaffee- und Essenspausen gelten als Pausenzeiten. Jedem Arbeitnehmer steht mindestens ein wöchentlicher Ruhetag zu, der im Anschluss an den Feierabend beginnt.
Als Nachtarbeiter gelten Arbeitnehmer, wenn mindestens drei Stunden ihrer regulären Arbeitszeit in die Zeit zwischen 23.00 und 6.00 Uhr fallen. Die Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass die reguläre Arbeitszeit von Nachtarbeitern pro 24-Stunden-Zeitraum nicht mehr als 8 Stunden beträgt.
Die Dauer der Mittagspause beträgt je nach Branche zwischen 30 und 60 Minuten. Sie fällt meist in die Zeit zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr und zählt nicht als bezahlte Arbeitszeit. In der Regel hat jeder Arbeitnehmer während der Tagarbeit Anspruch auf zwei Kaffeepausen, die vormittags und nachmittags genommen werden sollten. Je nach Tarifvertrag beträgt die Dauer dieser Kaffeepausen jeweils 15 bis 35 Minuten.
Im Allgemeinen gilt eine tarifvertraglich geregelte Wochenarbeitszeit von 40 Stunden, die von Montag bis Freitag an fünf Arbeitstagen mit je 8 Stunden geleistet wird. Die monatliche Arbeitszeit für eine Vollzeittätigkeit wird in den Tarifabkommen somit mit 173,33 Stunden (40 Wochenstunden) angegeben. Darüber hinausgehende Arbeitszeiten werden als prozentualer Anteil an der Tagarbeit errechnet und als Überstunden bezahlt. Überstunden müssen bezahlt werden, wenn die tägliche Arbeitszeit acht Stunden überschreitet oder wenn die Arbeit außerhalb der im Tarifvertrag festgelegten Tagesarbeitszeit geleistet wird.
Überstunden werden mit einem Stundensatz vergütet, der 1,0385 % des monatlichen Arbeitsentgelts für Tagarbeit beträgt. Die so berechnete, zusätzlich zum Arbeitsentgelt für Tagarbeit gewährte Überstundenvergütung ist der Mindestlohn für Arbeit, die außerhalb der regulären Arbeitszeit geleistet wird.
Schichtarbeiter erhalten einen besonderen Zuschlag für die Arbeit außerhalb der normalen Arbeitszeiten. Im Allgemeinen beträgt der Zuschlag mindestens 33 % für den Zeitraum von 17 bis 24 Uhr (Montag bis Freitag) und 45 % für den Zeitraum von 0 bis 8 Uhr (jeden Tag) und am Wochenende.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Alle Mitarbeiter sind berechtigt, für jeweils einen Monat, der während des vorigen Arbeitsjahres (1. Mai bis 30. April) gearbeitet wurde, mindestens zwei Werktage bezahlten Urlaub zu nehmen.
Der jährliche Mindesturlaub beträgt damit 24 Werktage.
Laut Gesetz ist das Urlaubsgeld zum Zeitpunkt jeder Arbeitsentgeltzahlung zu berechnen; der Mindestsatz liegt bei 10,17 % des Bruttolohns. Damit wird ein bezahlter Urlaub von mindestens 24 Arbeitstagen pro Jahr sichergestellt. Jedes Jahr sollte zwischen dem 2. Mai und dem 15. September Urlaub genommen werden. Grundsätzlich sollte jeder Arbeitnehmer während der Sommerferienzeit mindestens zwei Wochen Urlaub nehmen können. Der Arbeitgeber entscheidet in Absprache mit seinen Mitarbeitern, wann sie während der Sommerferien Urlaub machen.
Allgemeine Feiertage sind Neujahr (1. Januar, hoher Feiertag), Gründonnerstag, Karfreitag (hoher Feiertag), Ostermontag, Erster Sommertag (Erster Donnerstag nach dem 18. April), Tag der Arbeit (1. Mai ) Christi Himmelfahrt, Pfingsten (hoher Feiertag), Pfingstmontag, isländischer Nationalfeiertag (17. Juni, hoher Feiertag), Feiertag der Kaufleute (1. Montag im August), Heiligabend ab 12 Uhr mittags (24. Dezember, hoher Feiertag), 1. Weihnachtstag (25. Dezember, hoher Feiertag), 2. Weihnachtstag (26. Dezember), Silvester ab 12 Uhr mittags (31. Dezember, hoher Feiertag).
Für die Arbeit an einem gewöhnlich Feiertag wird Überstundenlohn gezahlt, aber an einem hohen Feiertag („stórhátíðardagur“) wird eine besondere Zulage geleistet.
Das Recht auf Krankheitsurlaub und dessen Dauer ist je nach Tarifvertrag unterschiedlich. Öffentliche Angestellte haben z. B. in der Regel mehr Krankenurlaubsanspruch als Angestellte der Privatwirtschaft. Im Allgemeinen jedoch erhöht sich der Krankheitsanspruch des Arbeitnehmers, wenn er länger bei demselben Arbeitgeber arbeitet. Der Mindestanspruch beträgt 2 Tage für jeden gearbeiteten Monat.
Ein Elternteil hat in jedem 12-Monats-Zeitraum zudem Anspruch auf 12 Tage Urlaub bei Krankheit von Kindern unter 13 Jahren.
Nach dem Gesetz haben alle Eltern Anspruch auf Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub. Beide Eltern haben unabhängig voneinander Anspruch auf einen Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub von bis zu 3 Monaten, und darüber hinaus auf weitere 3 Monate, die sie untereinander aufteilen können. Der Gesamtanspruch auf Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub für die Geburt oder Adoption eines Kindes beträgt somit 9 Monate. Der Anspruch auf Zahlungen für Mutterschafts-/Vaterschaftsleistungen hängt von der Stellung des Elternteils auf dem Arbeitsmarkt ab, d. h. ob er auf dem Arbeitsmarkt tätig ist, zu Hause arbeitet oder studieret.
Eltern haben außerdem Anspruch auf so genannten Elternurlaub („foreldraorlof“) von bis zu 4 Monaten, um sich um ihr Kind zu kümmern. Das Recht erlischt, wenn das Kind 8 Jahre alt ist. Arbeitnehmer im Elternurlaub haben keinen Anspruch auf Zahlung aus dem Mutterschafts-/Vaterschaftsfonds oder anderen öffentlichen Mitteln.
Ein bezahlter Studienurlaub ist im privaten Sektor nicht üblich. Öffentliche Angestellte mit Hochschulabschluss haben gemäß den Tarifverträgen nach 4 Jahren in derselben Beschäftigung Anspruch auf bezahlten Studienurlaub. Die Länge des Urlaubs und die Art und Weise, wie er erworben wird, hängt von der Art der Beschäftigung ab.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Elternzeit | http://www.faedingarorlof.is/saekja-um-greidslur--eydublod/application-for-payments-from-the-childbirth-leave-fund |
Auf dem privaten Arbeitsmarkt gilt der Grundsatz, dass jeder unbefristete Arbeitsvertrag jederzeit sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer gekündigt werden kann, sofern die im geltenden Tarifabkommen festgelegten Kündigungsfristen eingehalten werden. Allerdings gibt es einige Einschränkungen dieser Vorschrift, die zum Beispiel Schwangere, Mitarbeiter im Mutterschafts-/Vaterschaftsurlaub und Gewerkschaftsvertreter am Arbeitsplatz schützen sollen.
Die Kündigung muss schriftlich und zum Ende eines Monats (oder gegebenenfalls einer Woche) erfolgen. Wenn der Arbeitnehmer die Kündigung nicht spätestens am letzten Arbeitstag des Monats erhält, kann er erst zum Ende des folgenden Monats gekündigt werden. Die Kündigungsfristen reichen von einer Woche bis zu sechs Monaten (üblich sind drei Monate) und sind von der Dauer des Beschäftigungsverhältnisses abhängig.
Der Arbeitsvertrag behält bis zum Ende der Kündigungsfrist Gültigkeit, das heißt, dass während dieser Zeit die Rechte und Pflichten der beiden Parteien unverändert fortbestehen. Beide Parteien können allerdings auch vereinbaren, das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Hält ein Arbeitnehmer die vereinbarte Kündigungsfrist nicht ein, kann der Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen Schadenersatz fordern. Es gibt Ausnahmen, in denen eine Kündigungsfrist nicht eingehalten werden muss, zum Beispiel, wenn ein grobes Verschulden einer Partei vorliegt oder gefährliche oder unzureichende Arbeitsbedingungen bestehen.
In den Gesetzen und Tarifverträgen ist kein besonderes Renteneintrittsalter für die freie Wirtschaft vorgesehen, Beamte müssen jedoch im Alter von 70 Jahren in den Ruhestand gehen. Das Renteneintrittsalter richtet sich nach den Bestimmungen, die den Rentenanspruch regeln. Der größte Teil der Arbeitnehmer hat mit 67 Jahren Anspruch auf Altersrente. Arbeitnehmer können mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen oder bis zum Alter von 70 Jahren weiterarbeiten. Seeleute haben mit 60 Jahren Anspruch auf eine Altersrente.
Alle Angestellten sind verpflichtet, einen bestimmten Teil ihrer Löhne an eine Pensionskasse zu zahlen. Zahlungen aus einer Pensionskasse spiegeln den Beitrag des Mitarbeiters über die Jahre hinweg wider, d. h. wie lange und wie viel die Person in den Fonds eingezahlt hat, was daher sehr stark variieren kann. Gleiches gilt für Invaliditätsrenten. Sie haben jedoch Anspruch auf Leistungen aus der Pensionskasse, wenn der Grad Ihrer Arbeitsfähigkeit infolge eines Unfalls oder einer Krankheit auf mindestens 50 % dauerhafte Behinderung festgesetzt wird.
Nach dem Sozialversicherungsrecht haben diejenigen, die das Alter von 67 Jahren erreicht haben und im Alter zwischen 16 und 67 Jahren mindestens 3 Jahre in Island gelebt haben, Anspruch auf eine Rente. Der Anspruch wird im Verhältnis zu der Anzahl der Jahre berechnet, die die Person im Alter zwischen 16 und 67 Jahren in Island gelebt hat. Um vollen Anspruch zu haben, muss die Person 40 Jahre in Island gelebt haben. Rentenzahlungen aus der Sozialversicherung werden aufgrund anderer Einkünfte, z. B. Löhnen oder Rentenleistungen aus einer Pensionskasse, gemindert. Wer Anspruch auf Zahlungen aus einer Pensionskasse hat, erhält geringe oder keine Zahlungen aus dem Sozialversicherungssystem.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Tryggingastofnun (Sozialversicherungsverwaltung) | http://www.tr.is |
Landssamtök lífeyrissjóða (Verband der Pensionskassen) | http://ll.is |
Alle Arbeitnehmer einer bestimmten Branche können im Einklang mit der Gewerkschaftssatzung Mitglied der für ihre Region zuständigen Gewerkschaft werden. Wer Mitglied werden möchte, darf nicht aufgrund des Geschlechts, der Herkunft oder aus ähnlichen Gründen abgelehnt werden. Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist in Island mit etwa 85 % im Vergleich zu den meisten anderen Ländern sehr hoch. Auf dem isländischen Arbeitsmarkt besteht die Aufgabe der Gewerkschaften darin, sich für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder einzusetzen, und das vor allem dadurch, dass sie ihre Mitglieder in den Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern und deren Verbänden vertreten und ihre Rechte aus dem Arbeitsrecht durchsetzen. Die Gewerkschaften unterstützen ihre Mitglieder oft auch auf andere Weise, zum Beispiel finanziell bei Krankheit oder anderen Krisen. Die Mitglieder können auch verschiedene Leistungen erhalten. Es ist zum Beispiel üblich, dass ausländische Arbeitnehmer Stipendien erhalten, um an einem Isländischkurs teilzunehmen.
Die Tarifverträge decken alle Arbeitnehmer ab und schützen sie unabhängig davon, ob sie Mitglied einer Gewerkschaft sind. Die Tarifverträge werden von den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden jeder Branche und jeder Region durchgeführt. Verträge zwischen einzelnen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sind ungültig, wenn sie im Widerspruch zu den in den jeweiligen Tarifverträgen festgelegten Mindestrechten stehen.
Die Gewerkschaften können ihre Vertreter bei jedem Arbeitgeber selbst ernennen. Die Rolle der Gewerkschaftsvertreter besteht darin, Beschwerden über unzureichende Arbeitsbedingungen oder Einrichtungen usw. entgegenzunehmen und zu prüfen. Wenn sich eine Beschwerde als begründet erweist, müssen sie den Arbeitgeber oder seinen Vertreter, z. B. einen Vorarbeiter, darüber informieren bzw. diesen auffordern, Abhilfe zu schaffen.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Gewerkschaft „Efling“ | http://www.efling.is |
Gewerkschaft „VR“ | http://vr.is |
In Island sind Streiks und Aussperrungen keine gebräuchlichen Mittel bei Tarifverhandlungen, aber in letzter Zeit waren Streiks ungewöhnlich häufig. Gewerkschaften können Streiks ausrufen und Arbeitgeberverbände können Aussperrungen vornehmen, um ihren Forderungen in Arbeitskonflikten mehr Nachdruck zu verleihen und ihre Rechte zu verteidigen. Mit dem Begriff „Arbeitsniederlegung“ werden sowohl Aussperrungen durch Arbeitgeber als auch Streiks bezeichnet, bei denen Arbeitnehmer ihre normale Arbeit teilweise oder vollständig niederlegen, um ein bestimmtes gemeinsames Ziel zu erreichen.
Mit der Unterzeichnung eines Tarifvertrags verzichten die verhandlungsführende Gewerkschaft bzw. die Gewerkschaften auf ihr Streikrecht, sofern die im Tarifvertrag festgelegten Abmachungen uneingeschränkt eingehalten werden. Unter normalen Umständen werden Streiks von den Gewerkschaften daher nur als Verhandlungsinstrument eingesetzt, wenn ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt wird. Damit ein solcher Streik rechtmäßig ist, muss sich mindestens 20 % aller Abstimmungsberechtigten an der diesbezüglichen Abstimmung beteiligen, und der Vorschlag muss mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen unterstützt werden.
In einem Streikvorschlag müssen die Ziele, die mit dem Streik erreicht werden sollen, klar beschrieben und der geplante Streikbeginn angegeben werden. Eine Tarifkommission oder die befugten Vertreter der Parteien können eine Arbeitsniederlegung jederzeit wieder aufheben. Außerdem ist es mit Zustimmung beider Parteien jederzeit möglich, eine angekündigte Arbeitsniederlegung aufzuschieben und eine bereits begonnene Arbeitsniederlegung abzubrechen.
Links:
Titel/Name | URL |
Arbeitnehmerverband Islands (Alþýðusamband Íslands, ASÍ) | http://www.asi.is |
Samtök atvinnulífsins (Bündnis isländischer Unternehmen) | https://sa.is |
Das isländische Ausbildungszentrum (Fræðslumiðstöð atvinnulífsins, FA) ist ein Forum für die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsmarktbeteiligten, den Gemeinden und dem Finanzministerium für die Erwachsenen- und Berufsbildung auf dem isländischen Arbeitsmarkt in Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen.
In Island gibt es eine Reihe von Zentren für lebenslanges Lernen („símenntunarmiðstöð“), die eine Vielzahl von Bildungsangeboten für Erwachsene bereithalten. Sie sind unterschiedlich strukturiert und werden von den Gemeinden, weiterführenden Schulen, Gewerkschaften und Unternehmen auf unterschiedliche Weise organisiert.
Einige Sekundarschulen bieten zwei Arten von Erwachsenenbildung an. Einerseits gibt es Kurse für Erwachsene, die das Abitur ablegen möchten, um ein Hochschulstudium aufzunehmen. Dies erfolgt entweder an einer Abendschule oder durch Fernunterricht. Die Kurse für Erwachsene unterscheiden sich von gewöhnlichen Tagesschulen dadurch, dass es weniger Unterrichtsstunden pro Anrechnungseinheit gibt, der Unterricht basiert auf den Bedürfnissen der Erwachsenen und die Schüler müssen wesentlich mehr für die Ausbildung zahlen als in der regulären Schule, d. h. ca. ein Drittel der Kosten. Andererseits bieten einige Sekundarschulen Weiterbildungs- und Umschulungskurse in Zusammenarbeit mit Berufsverbänden, Gewerkschaften, Arbeitgebern oder anderen Organisationen an.
Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten an. Sie bieten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungsträgern eine breite Palette von Kursen an. Die meisten Berufe in Island haben heutzutage Zugang zu einem Ausbildungsfonds. Es wurde vereinbart, dass der Arbeitgeber eine Sondergebühr in diesen Fonds einzahlt, die einem gewissen Anteil am Arbeitnehmerlohn entspricht. Die Mitarbeiter können Stipendien für die Teilnahme an Kursen beantragen, werden die Arbeitgeber oder die Gewerkschaften Zuschüsse für ausgerichtete Kurse beantragen können.
Links:
Titel/Name | URL |
Fræðslumiðstöð atvinnulífsins (isländisches Ausbildungszentrum) | http://www.frae.is |
Mímir símenntun (Zentrum für lebenslanges Lernen in Reykjavík) | http://www.mimir.is |
Símenntunarstöð Eyjafjarðar (Lernzentrum für lebenslanges Lernen in Akureyri/Nordostisland) | http://www.simey.is |
Lebensqualität – eine Priorität der sozialpolitischen Agenda der EU
Günstige Lebensbedingungen sind von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig. Hierzu zählen unter anderem hochwertige Gesundheitsdienste, Angebote der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie eine gute Verkehrsinfrastruktur. Diese und viele andere Faktoren beeinflussen das Alltags- und Arbeitsleben der Bürgerinnen und Bürger. Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität in allen Mitgliedstaaten kontinuierlich zu verbessern und auch den neuen Herausforderungen des modernen Europa, wie der sozialen Ausgrenzung und der Alterung der Bevölkerung, Rechnung zu tragen.
Beschäftigung in Europa
Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Europa ist für die Europäische Kommission von vorrangiger Bedeutung. Um dem Problem der Arbeitslosigkeit zu begegnen und die Mobilität zwischen Arbeitsplätzen und Regionen zu verbessern, werden auf EU-Ebene vielfältige Maßnahmen zur Unterstützung der Europäischen Beschäftigungsstrategie erarbeitet und durchgeführt. Hierzu zählen unter anderem das Europäische Netz der Arbeitsvermittlungen (EURES) und das EU-Kompetenzpanorama.
Gesundheit und Gesundheitsversorgung in der Europäischen Union
Die Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Sie beeinflusst das Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger Europas und ist daher für sie alle von größter Bedeutung. Eine gesunde Umgebung ist unverzichtbar für unsere persönliche und berufliche Entwicklung, und die Unionsbürgerinnen und ‑bürger erheben zunehmend den Anspruch, dass ihre Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist und hochwertige Gesundheitsdienste bereitgestellt werden. Sie benötigen einen schnellen und einfachen Zugang zu ärztlicher Behandlung, wenn sie innerhalb der Europäischen Union verreisen. Die gesundheitspolitischen Maßnahmen der Union zielen darauf ab, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Europäische Kommission hat einen koordinierten Ansatz für die Gesundheitspolitik entwickelt, in dessen Rahmen eine Reihe von Initiativen durchgeführt wird, die die Maßnahmen der einzelstaatlichen Behörden ergänzen. Die gemeinsamen Maßnahmen und Ziele der Union sind in ihren Gesundheitsprogrammen und ‑strategien verankert.
Das laufende Programm EU4Health (2021–2027) ist die ehrgeizige Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie und deren erhebliche Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten, das ärztliche und Gesundheitspersonal sowie die Gesundheitssysteme in Europa. Das neue Programm EU4Health geht über eine reine Krisenreaktion hinaus und zielt darauf ab, die Resilienz der Gesundheitssysteme zu verbessern.
Im Rahmen dieses Programms, das mit der Verordnung (EU) 2021/522 eingerichtet wurde, werden förderfähigen Einrichtungen, Gesundheitsorganisationen und NRO in EU-Ländern sowie in mit dem Programm assoziierten Drittländern Finanzmittel zur Verfügung gestellt.
Über EU4Health investiert die Union 5,3 Mrd. EUR (zu jeweiligen Preisen) in Maßnahmen, die einen Mehrwert für die Union schaffen, die politischen Maßnahmen der EU-Länder ergänzen und mindestens eines der Ziele von EU4Health verfolgen:
- Verbesserung und Förderung der Gesundheit in der Union
- Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung
- Gesundheitsinitiativen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene
- Bekämpfung grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
- Prävention, Vorsorge und Reaktion hinsichtlich grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
- Ergänzung der nationalen Bevorratung mit unentbehrlichen krisenrelevanten Produkten
- Aufbau einer Reserve von ärztlichem, Gesundheits- und Unterstützungspersonal
- Verbesserungen bei Arzneimitteln, Medizinprodukten sowie krisenrelevanten Produkten
- Verbesserung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln, Medizinprodukten sowie krisenrelevanten Produkten
- Stärkung der Gesundheitssysteme sowie ihrer Resilienz und Ressourceneffizienz
- Stärkung der Verwendung von Gesundheitsdaten und Förderung digitaler Instrumente und Dienste sowie der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung
- Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung
- Entwicklung und Umsetzung des Unionsrechts im Gesundheitsbereich und faktengestützte Entscheidungsfindung
- abgestimmtes Vorgehen der nationalen Gesundheitssysteme
Bildung in der EU
Das Bildungswesen ist in Europa tief verwurzelt und zugleich von einer großen Vielfalt geprägt. Bereits im Jahr 1976 beschlossen die Bildungsminister, ein Informationsnetz einzurichten, um ein besseres Verständnis der Bildungspolitik und der Bildungssysteme in der damals neun Länder umfassenden Europäischen Gemeinschaft zu ermöglichen. Damit wurde dem Grundsatz Rechnung getragen, dass der besondere Charakter der Bildungssysteme der einzelnen Mitgliedstaaten uneingeschränkt gewahrt bleiben und gleichzeitig die Interaktion zwischen der allgemeinen und beruflichen Bildung und den Beschäftigungssystemen besser koordiniert werden sollte. Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, wurde im Jahr 1980 offiziell eingerichtet.
Mit der Einführung des Programms ERASMUS, das mittlerweile durch das Programm Erasmus+ abgelöst wurde und weithin als eine der erfolgreichsten Initiativen der EU gilt, verlagerte sich im Jahr 1986 die Aufmerksamkeit vom Informationsaustausch auf den Studierendenaustausch.
Verkehr in der EU
Das Verkehrswesen war einer der ersten Politikbereiche, mit dem sich die Europäische Gemeinschaft nach ihrer Gründung befasste. Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Rom im Jahr 1958 steht die Beseitigung der Hindernisse an den Grenzen zwischen den Mitgliedstaaten im Mittelpunkt der Verkehrspolitik der EU. Ziel ist die schnelle, effiziente und kostengünstige Beförderung von Personen und Waren.
Dieser Grundsatz steht in engem Zusammenhang mit dem zentralen Ziel der EU, eine dynamische Wirtschaft und eine von Zusammenhalt geprägte Gesellschaft zu schaffen. Mit etwa 1 Billion EUR jährlich generiert der Verkehrssektor – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – 10 % des Wohlstands der EU. Zudem stellt dieser Sektor mehr als 10 Millionen Arbeitsplätze bereit.
Der Schengen-Raum
Mit dem Schengener Durchführungsübereinkommen, das im März 1995 in Kraft trat, wurden die Kontrollen an den Binnengrenzen der Unterzeichnerstaaten beseitigt. Zugleich wurde eine gemeinsame Außengrenze geschaffen, an der Kontrollen nach Maßgabe eines gemeinsamen Regelwerks durchgeführt werden müssen.
Heute umfasst der Schengen-Raum die meisten EU-Länder mit Ausnahme Bulgariens, Kroatiens, Zyperns, Irlands und Rumäniens. Bulgarien, Kroatien und Rumänien sind jedoch gegenwärtig im Begriff, dem Schengen-Raum beizutreten, und wenden den Schengen-Besitzstand bereits weitgehend an. Darüber hinaus haben sich auch die Drittstaaten Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein dem Schengen-Raum angeschlossen.
Luftverkehr
Die Schaffung des gemeinsamen europäischen Luftverkehrsmarktes brachte für die Fluggäste niedrigere Flugpreise und eine größere Auswahl von Luftfahrtunternehmen und Dienstleistungen mit sich. Darüber hinaus hat die Union eine Reihe von Rechten festgelegt, um die faire Behandlung von Fluggästen sicherzustellen.
Als Fluggast haben Sie bestimmte Rechte im Zusammenhang mit Informationen über Flüge und Buchungen, der Beschädigung von Reisegepäck, Verspätungen und Annullierungen, Nichtbeförderung, Schadenersatz bei Unfällen oder Schwierigkeiten bei Pauschalreisen. Diese Rechte gelten für inländische und internationale Linien- und Charter-Flüge, die von einem EU-Flughafen abgehen oder, sofern sie von einem Luftfahrtunternehmen mit Sitz in der Union ausgeführt werden, von einem Flughafen in einem Drittstaat zu einem EU-Flughafen führen.
Seit 25 Jahren setzt sich die Kommission sehr aktiv für eine Umstrukturierung des europäischen Schienenverkehrsmarktes und die Stärkung der Position der Eisenbahn gegenüber anderen Verkehrsträgern ein. Die Bemühungen der Kommission konzentrieren sich auf drei Hauptbereiche, die für die Entwicklung einer starken und wettbewerbsfähigen Schienenverkehrsindustrie von entscheidender Bedeutung sind:
- Öffnung des Schienenverkehrsmarktes für den Wettbewerb,
- Verbesserung der Interoperabilität und Sicherheit der nationalen Netze,
- Ausbau der Schienenverkehrsinfrastruktur.
Am 17. Juni 1944 wurde Island eine unabhängige Republik mit einer schriftlichen Verfassung und einer parlamentarischen Regierungsform.
Der Präsident wird in einer öffentlichen Direktwahl für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Seine Rolle ist vor allem formal, aber er kann ein Veto gegen Gesetze einlegen, die vom Parlament verabschiedet wurden.
Das Parlament, Alþingi, ist die Legislative, die Gesetze erlässt und ändert. Es setzt sich aus 63 Mitgliedern aus sechs Wahlkreisen zusammen und wird in öffentlicher Wahl für vier Jahre gewählt. Im Parlament sind acht politische Parteien mit Sitzen vertreten. Die größte Partei ist die Unabhängigkeitspartei (Sjálfstæðisflokkurinn), gefolgt von den Links-Grünen (Vinstri Grænir), der Sozialdemokratischen Allianz (Samfylkingin), der Partei der Mitte (Miðflokkurinn), der Fortschrittspartei (Framsóknarflokkurinn), den Piraten (Píratar), der Partei des Volkes (Flokkur fólksins) und der Reformpartei (Viðreisn). Nach der isländischen Parlamentswahl im September 2021 wurde eine Koalitionsregierung zwischen den Links-Grünen, der Unabhängigkeitspartei und der Fortschrittspartei unter der Führung von Katrín Jakobsdóttir gebildet.
Die Exekutivgewalt liegt in der Hand der Landesregierung, der Premierministerin und ihrer Minister.
Vertretungen der Exekutive, zu denen die Ministerien, Direktionen (Ämter und Behörden) und verschiedene andere Regierungsstellen gehören, führen die Gesetze durch. Jeder Bezirk („sýsla“) hat einen Bezirksvorsteher („sýslumaður“). Die sind in ihren jeweiligen Bezirken für die Verwaltungsaufgaben in der Region zuständig, wie sie durch Gesetze, Verordnungen oder sonstige Regierungsbeschlüsse vorgesehen sind. Das Land ist in neun solcher Verwaltungsbezirke aufgeteilt.
Mit Aufnahme der Arbeit des Berufungsgerichts (Landsréttur) am 1. Januar 2018 gibt es auf Island ein Rechtssystem mit drei Instanzen, d. h. alle Rechtsstreitigkeiten werden zuerst an einem der acht Bezirksgerichte („héraðsdómstóll“) angehört. Falls eine Partei in Berufung geht, wird der jeweilige Fall an das Berufungsgericht verwiesen. Mit Zustimmung des Obersten Gerichts (Hæstaréttur) können Urteile des Berufungsgerichts angefochten werden. In den meisten Fällen sind die Entscheidungen des Berufungsgerichts endgültig.
Die zentrale Verwaltung der Polizei liegt in der Hand des Landespolizeichefs. Das Land ist in neun Polizeibezirke aufgeteilt.
Der Ombudsmann des Parlaments überwacht die Verwaltungsorganisation der Regierung und der Gemeindebehörden und ist der Ansprechpartner für Bürger, wenn sie glauben, dass es einen Verstoß gab.
Das isländische Büro für Menschenrechte (Mannréttindaskrifstofa Íslands) beschäftigt einen Rechtsanwalt, bei dem sich ausländische Bürger kostenlos in Rechtsfragen beraten lassen können.
Die Arbeitsbehörde (Vinnumálastofnun) untersteht dem Minister für soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit und ist unter anderem für den Arbeitslosenversicherungsfonds, den Mutterschafts-/Vaterschaftsfonds, den Lohngarantiefonds und viele andere arbeitsmarktbezogene Projekte zuständig. Die Arbeitsbehörde unterhält Servicebüros an 9 Standorten im ganzen Land.
Links:
Titel/Name | URL |
Forseti Íslands (Präsident von Island) | http://www.forseti.is |
Parlament (Alþingi) | http://www.althingi.is |
Stjórnarráð Íslands (Kabinett) | http://www.stjornarrad.is |
Sýslumenn (Bezirksvorsteher) | http://www.syslumenn.is |
Bezirksgerichte (héraðsdómstólar) | https://www.domstolar.is |
Berufungsgericht (Landréttur) | https://www.domstolar.is |
Oberster Gerichtshof (Hæstiréttur) | https://www.haestirettur.is |
Polizei | http://www.logreglan.is |
Umboðsmaður Alþingis (Ombudsmann des Parlaments) | http://www.umbodsmaduralthingis.is |
Mannréttindaskrifstofa Íslands (Büro für Menschenrechte) | http://www.humanrights.is/en |
Vinnumálastofnun (Arbeitsamt) | https://www.vinnumalastofnun.is |
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website der Steuerbehörde (Skatturinn): Tax liability | Skatturinn - skattar og gjöld
Links:
Titel/Name | URL |
Finanzamt (Ríkisskattstjóri) | https://www.rsk.is |
Hagstofa Íslands (isländisches Statistikamt) | https://hagstofa.is |
Die Lebenshaltungskosten in Island sind hoch. Nach Angaben von Eurostat liegt Island laut einem Vergleich der Lebenshaltungskosten der Haushalte im Jahr 2015 auf Platz 5 von 38 Ländern in Europa. Der Preis für Lebensmittel ist hoch, und die Preise für Kleidung, Elektrogeräte und Transport sind die höchsten weltweit. Allerdings liegt der Preis für Telekommunikationsdienste nur etwas über dem Durchschnitt und der Strompreis deutlich unter dem Durchschnitt.
Im Jahr 2011 hat das Ministerium für Wohlfahrt die Verbrauchsnormen für Haushalte in Island herausgegeben, die regelmäßig aktualisiert werden. Diese Normen zeigen einerseits typische Bezugswerte, die die Ausgaben isländischer Haushalte widerspiegeln, und andererseits grundlegende Kriterien, die einen Hinweis auf mögliche Mindestaufwendungen geben. Auf der Internetseite des Ministeriums finden Sie einen Rechner für die normierten Ausgaben, basierend auf Familiengröße, Wohnsitz und anderen Faktoren: https://www.velferdarraduneyti.is/neysluvidmid.
Links:
Titel/Name | URL |
Eurostat | http://ec.europa.eu/eurostat |
Velferðarráðuneytið (Ministerium für Wohlfahrt) | https://www.velferdarraduneyti.is |
In Island leben die Menschen allgemein eher in Eigentumswohnungen oder Häusern. Daher ist der Mietmarkt nie sehr groß geworden. In den letzten Jahren ist die Zahl der Personen auf dem Mietmarkt jedoch proportional gestiegen.
Der Mietmarkt in Island ist angespannt; es besteht mehr Nachfrage als Angebot für Mietwohnungen, und die Preise sind vor allem in der Hauptstadtregion hoch. Kurzzeitmieten sind ebenfalls üblich, und es kann schwierig sein, sichere Mietwohnungen für einen längeren Zeitraum zu finden. Mietwohnungen sind meist im Besitz von Einzelpersonen, aber auch von speziellen Vermietungsgesellschaften. Wohnungen werden in Zeitungen, online und in den sozialen Medien inseriert. Wohnungsbeihilfen können beantragt werden, aber ob und in welcher Höhe Wohngeld gezahlt wird, hängt von der Miethöhe, dem Einkommen und der Familiengröße ab.
Ausländische Staatsbürger, die in Island ansässig sind, können Wohnimmobilien erwerben. Banken, Pensionsfonds und der staatliche Wohnungsfinanzierungsfonds (Íbúðalánasjóður) stellen Darlehen für den Wohnungskauf zur Verfügung. Nur lizenzierte Immobilienagenturen und Rechtsanwälte können als Vermittler für Immobiliengeschäfte tätig werden. Die Wohnungspreise in Island sind in den letzten Jahren etwas gestiegen, vor allem im Hauptstadtbereich.
Links:
Titel/Name | URL |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Hagstofa Íslands (Isländisches Statistikamt) | https://hagstofa.is |
Mietwohnungen | http://www.mcc.is/husnaedi/husnaedisleit |
Wohnungsbeihilfen | https://husbot.is |
Mietvertrag | https://eng.velferdarraduneyti.is/forms |
Félag fasteignasala (Verband der Immobilienagenturen) | http://ff.is |
Gesundheitszentren („heilsugæslustöð“) befinden sich im ganzen Land. In der Hauptstadt befinden sich diese Zentren in den einzelnen Stadtteilen. Jeder Einwohner muss sich beim Zentrum seines Stadtteils anmelden. Die Gesundheitszentren bieten alle allgemeinmedizinischen Dienstleistungen; man wendet sich bei Krankheit oder Gesundheitsproblemen normalerweise zunächst dorthin. Die Zentren bieten auch Mutter- und Säuglingsfürsorge sowie Leistungen der Schulgesundheit und der häuslichen Pflege. Es werden eine Konsultations- und eine spezielle Untersuchungsgebühr erhoben, die für Versicherte jedoch niedrig sind. Ältere und behinderte Menschen zahlen niedrigere Gebühren, und für Kinder unter 18 Jahren ist der Dienst in der Regel kostenlos.
Außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten der Gesundheitszentren stehen in den Gesundheitszentren außerhalb der Hauptstadt Bereitschaftsärzte zur Verfügung, während in der Hauptstadtregion der Bereitschaftsdienst „Læknavaktin“, der sich im Einkaufszentrum Austurver (Háaleitisbraut 68, 2. Flur) befindet, die Bereitschaft sicherstellt. Medizinische Dienstleistungen außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten, d. h. nachts und am Wochenende, sind teurer.
Die meisten Gesundheitszentren und Krankenhäuser verfügen über Notaufnahmen und Unfallstationen. Dieser Service steht während des ganzen Jahres zur Verfügung. Die zentrale Notrufnummer 112 (eins – eins – zwei) koordiniert alle Notdienste, nimmt alle Notrufe entgegen und gibt Hilfestellung.
Man kann sich auch direkt an Fachärzte mit eigener Praxis wenden. Dieser Service ist wesentlich teurer als in den Gesundheitszentren, obwohl sich die Krankenversicherung an den Kosten beteiligt. Es gibt jedoch eine Jahreshöchstgrenze für diese Zahlungen. Ältere und behinderte Menschen und Kinder zahlen niedrigere Gebühren.
Im Allgemeinen deckt die Krankenversicherung keine zahnärztlichen Leistungen ab. Kinder unter 18 Jahren werden jedoch zahnärztlich betreut. Seit dem 1. Januar 2018 ist für Kinder nur eine feste Konsultationsgebühr in Höhe von 2 500 ISK erforderlich. Für die Beteiligung der Krankenversicherung an zahnärztlichen Kosten für ältere und behinderte Menschen sowie für die Kosten der Kieferorthopädie für Kinder gelten besondere Vorschriften.
Rezeptpflichtige und rezeptfreie Medikamente können nur in Apotheken und Medikamentenabgabestellen gekauft werden. Die Krankenversicherung subventioniert verschreibungspflichtige Medikamente durch ein spezielles, gestaffeltes Zahlungssystem, wobei jede Person proportional weniger bezahlt, wenn seine Medikamentenkosten innerhalb eines Zeitraums von zwölf Monaten steigen. Innerhalb der ersten Stufe bezahlt man für das Medikament in vollem Umfang, in der zweiten Stufe bezahlt man 15 % des Medikamentenpreises und in der dritten Stufe 7,5 %. Sobald die Medikamentenkosten eine bestimmte Höchstgrenze erreicht haben, erhält der Patient für den Rest des Zeitraums volle Kostenübernahme.
Links:
Titel/Name | URL |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Isländische Krankenversicherungsagentur (Sjúkratryggingar Íslands) | http://www.sjukra.is |
Heilsugæslan (Gesundheitszentren und Kliniken) | https://www.heilsugaeslan.is |
Embætti landlæknis (Gesundheitsbehörde) | http://www.landlaeknir.is |
Læknavaktin (Bereitschaftsdienst) | http://laeknavaktin.is |
Heilbrigðisstofnun Vesturlands (Gesundheitsdienst Westisland) | http://www.hve.is |
Heilbrigðisstofnun Vestfjarða (Gesundheitsdienst Westfjorde) | http://www.fsi.is |
Heilbrigðistofnun Norðurlands (Gesundheitsdienst Nordisland) | http://www.hsn.is/is |
Heilbrigðisstofnun Austurlands (Gesundheitsdienst Ostisland) | http://www.hsa.is |
Heilbrigðisstofnun Suðurlands (Gesundheitsdienst Südisland) | http://www.hsu.is |
Heilbrigðisstofnun Suðurnesja (Gesundheitsdienst Halbinsel Suðurnes) | http://www.hss.is |
Landspítalinn Háskólasjúkrahús (Nationales Universitätsklinikum) | http://www.landspitali.is |
Tannnlæknavaktin (Zahnmedizinische Bereitschaft) | http://www.tannlaeknavaktin.is |
Lyfjastofnun (Arzneimittelbehörde) | https://www.lyfjastofnun.is |
Das Schulsystem ist vierstufig: Kindergarten, Pflichtschule (Primarstufe und Sekundarstufe I), Sekundarschule (Sekundarstufe II) und Hochschule.
Die Besuch eines Kindergartens („leikskóli“) ist keine Pflicht. Die meisten Kindergärten werden von den Gemeinden unterhalten, aber es gibt auch private Kindergärten im ganzen Land. Die Eltern beantragen bei ihrer Gemeinde oder der entsprechenden Vorschule einen Kindergartenplatz für ihr Kind. Das Eintrittsalter für die Kindergärten variiert von Gemeinde zu Gemeinde, liegt jedoch meistens bei 1 bis 2 Jahren.
In Island sind alle Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren verpflichtet, die Pflichtschule (grunnskóli) zu besuchen. Die Eltern oder Erziehungsberechtigten kümmern sich um die Anmeldung des Kindes in der Schule. Die meisten Pflichtschulen werden von den Gemeinden unterhalten.
Auf die Pflichtschule folgt die Sekundarschule („framhaldsskóli“), in der ein Abschluss der Sekundarstufe II erworben werden kann. Der Besuch dieser Schule ist jedoch nicht obligatorisch. Die Dauer der Sekundarstufe II variiert je nachdem, ob es sich um ein theoretisches Programm oder eine praktische Berufsausbildung handelt. Bis zum Abschluss dauert es in der Regel drei Jahre. Sekundarschulen werden als Gesamtschulen („fjölbrautarskóli“), Gymnasien („menntaskóli“), Handelsschulen („iðnskóli“) oder Berufs- bzw. Gewerbeschulen („verkmenntaskóli“) bezeichnet. Die Schüler schließen die Sekundarschule entweder mit einem Abitur in theoretischen Fächern, einem beruflichen Abschluss oder einem Fachabschluss ab. Einige Sekundarschulen bieten Abendkurse und Fernunterricht für ältere Schülergruppen an.
Wer das Abitur oder einen gleichwertigen Abschluss erworben hat, kann eine Universität („háskóli“) besuchen. Für einige Fächer wird eine spezielle Aufnahmeprüfung verlangt. Einige Universitäten bieten ein spezielles Vorprogramm für Personen ohne Abitur und Fernunterricht für einige Fächer an. Die Hochschulausbildung wird mit einem entsprechenden Abschluss nach Studienfach, Studienart und Studiendauer abgeschlossen, d. h. mit einem Diplom, einem Bachelor, einem Master oder einem Doktorgrad. In Island gibt es 7 Universitäten, davon fünf staatliche und zwei private.
Links:
Titel/Name | URL |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Mennta- og menningarmála ráðuneytið (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur) | https://www.menntamalaraduneyti.is |
Menntamálastofnun (Bildungsbehörde) | https://www.mms.is |
Reykjavíkurborg (Stadt Reykjavík) | http://reykjavik.is |
Samtök sjálfstæðra skóla (Verband der unabhängigen Schulen) | http://svth.is/samtok-sjalfstaedra-skola-2 |
Anmeldung zur Sekundarschule | http://www.menntagatt.is |
Universitätsstudium in Island | http://www.studyiniceland.is |
Lánasjóður íslenskra námsmanna (Darlehensfonds für Studenten) | http://www.lin.is/lin.html |
Ein wesentliches Merkmal der isländischen Kultur ist die Sprache, Isländisch, die nur eine ausgesprochen kleine Sprachgemeinde hat. Jedes Jahr wird eine große Anzahl isländischer Bücher veröffentlicht. Die isländische Literatur kann bis zu den Sagas des 13. und 14. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Die Isländer sind seit jeher ein lesefreudiges Volk, obwohl das Lesen von Büchern in den letzten Jahren etwas zurückgegangen ist.
Isländische Musik hat auf der ganzen Welt Aufmerksamkeit erregt. Die Musikszene im Land blüht. Konzerte sind gut besucht und jedes Jahr gibt es beliebte Musikfestivals, die Besucher aus der ganzen Welt anziehen.
Etwa 90 % aller Gebäude in Island werden mit Warmwasser beheizt, sodass die Zentralheizungskosten hier viel niedriger sind als in den anderen nordischen Ländern. Das trägt zu einer tollen Schwimmkultur in Island bei. Viele Menschen beginnen den Tag mit einem Schwimmbadbesuch oder lassen ihn damit ausklingen. Allein in Reykjavík gibt es sieben öffentliche Schwimmbäder, die ganzjährig von morgens bis abends geöffnet sind. Die meisten Schwimmbäder sind im Freien und verfügen meist über Whirlpools mit verschiedenen Temperaturen sowie Dampfbäder, Saunen und Kaltwannen. Schwimmen ist ein Pflichtfach an den Pflichtschulen.
Links:
Titel/Name | URL |
The Reykjavík Grapevine (englischsprachige Zeitschrift) | http://grapevine.is |
Árni-Magnússon-Institut für isländische Philologie | http://www.arnastofnun.is |
Iceland Review (englischsprachige Zeitschrift) | http://icelandreview.com/news |
Schwimmbäder | http://sundlaug.is |
Die Säuglingssterblichkeit in Island gehört mit 0,7 Kindern auf 1 000 Geburten (2016) zu den niedrigsten weltweit. Dies erklärt sich teilweise durch einen wirksamen Mütter- und Säuglingsschutz und eine hohe Impfquote. Der Mutterschafts- und Säuglingsschutz des Gesundheitswesens ist kostenlos. Die meisten Kinder werden im Nationalkrankenhaus (Landspítali) geboren.
Zwei Menschen dürfen unabhängig ihres Geschlechts heiraten, wenn beide das Alter von 18 Jahren erreicht haben. Es kann standesamtlich oder kirchlich geheiratet werden. Die Bezirksvorsteher und ihre rechtmäßigen Vertreter schließen standesamtliche Ehen in ihrem Bezirk. Die Pfarrer der isländischen Kirche kümmern sich um kirchliche Trauungen, während die Priester und Leiter anderer eingetragener religiöser Vereinigungen in Island, denen vom Innenministerium eine gesetzliche Bewilligung erteilt wurde, ebenfalls Trauungen vornehmen.
Zwei Personen, die denselben Wohnsitz haben und nicht verheiratet sind oder einen unklaren Familienstand haben, können eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen. Ausländische Staatsangehörige mit unklarem Familienstand können ihre Lebenspartnerschaft nicht eintragen lassen. Die Eintragung der Lebenspartnerschaft erfolgt beim Nationalregister (Þjóðskrá).
Menschen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft haben teilweise die gleichen Rechte wie Verheiratete. Dies gilt insbesondere für soziale Rechte wie soziale Sicherheit, Steuerangelegenheiten und soziale Dienste der Gemeinden. Die eingetragene Lebenspartnerschaft garantiert jedoch keine gegenseitige gesetzliche Erbschaft. Dies kann nur die Ehe.
Links:
Titel/Name | URL |
Multikulturelles Informationszentrum „Fjölmenningarsetur“ | http://www.mcc.is |
Justizministerium (Dómsmálaráðuneytið) | https://www.stjornarradid.is/raduneyti/domsmalaraduneytid |
Nationalkrankenhaus (Landspítali) | http://www.landspitali.is |
Informationen zum öffentlichen Dienst | https://www.island.is |
Staatliches Register- und Meldeamt (Þjóðskrá) | http://www.skra.is |
Zahlreiche Fluggesellschaften fliegen von und nach Island. Die Zahl der Flüge hat in den letzten Jahren aufgrund der steigenden Touristenzahlen zugenommen. Zwei isländische Fluggesellschaften fliegen von und nach Island: Icelandair und Play. Der Flughafen Keflavík ist der wichtigste internationale Flughafen des Landes und befindet sich 40 Fahrminuten von Reykjavík entfernt. Zweitrangige Flughäfen finden sich in Akureyri und Egilsstaðir. Mit der zunehmenden Konkurrenz sind die Flüge billiger geworden, sodass Sie Flüge nach Island zu guten Preisen finden können.
Für Reisen innerhalb Islands nimmt man das Flugzeug oder das Auto. Es gibt keinen Schienenverkehr im Land. Das Straßennetz in Island ist im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern eher unterentwickelt; es gibt selbst auf der Fernstraße 1 einspurige Brücken, und Schotterstraßen gibt es ebenfalls häufig. Im Land müssen mit Ausnahme des Tunnels Vaðlaheiðagöng bei Akureyri keine Mautgebühren gezahlt werden.
Es gibt Linienflüge von Reykjavík zu einigen Orten im ganzen Land, aber Inlandsflüge sind in Island teuer. Im ganzen Land verkehren auch Linienbusse. Im Großraum Reykjavík und in Akureyri gibt es ein Stadtbusnetz.
Links:
Titel/Name | URL |
Isländisches Transportwesen (Samgöngustofa) | http://www.samgongustofa.is |
Internationaler Flughafen Keflavík | http://www.kefairport.is |
Inlandsflüge | http://www.isavia.is/farthegar/innanlandsflug |
Amt für Straßenunterhalt und Verkehr (Vegagerðin) | http://www.vegagerdin.is |
Städtischer Busverkehr (Strætó) | http://www.straeto.is |