Arbeitsmarktinformationen: Irland

Nationale Ebene - Irland

^{* In diesem Bericht wird auf unterschiedliche Jahre Bezug genommen, da die Daten auf den jeweils aktuellsten Informationen beruhen, die für die einzelnen Indikatoren verfügbar sind (Stand: Dezember 2024).}

Arbeitsmarkt

Stand 1. Januar 2024 lebten etwa 5,3 Millionen Menschen in Irland. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner betrug im Jahr 2022 99 000 EUR und lag damit 179,7 % über dem Durchschnitt von 35 400 EUR je Einwohner in der EU-27. Zwischen 2018 und 2022 stieg das Pro-Kopf-BIP um 47 %.

^{Note: nama_10r_2gdp, Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 waren in Irland mehr als 2,8 Millionen Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Die Beschäftigungsquote betrug 74 % und lag damit 3,6 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der EU-27 sowie 5,4 Prozentpunkte höher als 2018. Im Jahr 2023 lag die Beschäftigungsquote der Frauen bei 69,9 %, die der Männer bei 78,2 % und die der jungen Menschen bei 48,2 %, womit alle Quoten über dem EU-Durchschnitt lagen.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, data refer to working age population (15-64), youth age group (15-24)  Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenquote fast genau auf dem Niveau des Jahres 2022. Im Jahr 2023 ist die Arbeitslosenquote noch nicht wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgekehrt, als sie 2018 bei 5,9 % und 2019 bei 5,1 % lag. Die Arbeitslosenquote liegt durchgängig unter dem Durchschnitt der EU-27. Im Jahr 2023 war sie in Irland um 1,7 Prozentpunkte niedriger als in der EU-27.

Im Jahr 2023 stammten 70,9 % der erwerbstätigen Arbeitskräfte aus Irland, 10,1 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 18,9 % aus Drittländern. In der EU-27 stammt Stand 2023 der größte Anteil der Beschäftigten aus dem jeweiligen Land (durchschnittlich 85 %), während im Durchschnitt ein geringerer Anteil aus dem Ausland stammt (4,3 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 10,5 % aus Drittländern).

Im Jahr 2022 arbeiteten die meisten Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel sowie in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (18,4 %), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (11,8 %), dem Hotel- und Gaststättengewerbe (10,3 %) und der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (9,3 %). Die meisten Unternehmen sind in den Bereichen Baugewerbe (20,9 %), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (13,9 %), Groß- und Einzelhandel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (13,3 %) tätig.

In Irland arbeitete der höchste Anteil der Beschäftigten (32,1 %) in großen Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten. Diese Unternehmen machten nur 0,2 % aller Unternehmen des Landes aus, mit gerade einmal 886 Unternehmen dieser Art. 26,9 % der Beschäftigten arbeiteten in Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Beschäftigten, 19,8 % der Beschäftigten arbeiteten in mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten, 12,4 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 20 bis 49 Beschäftigten und 8,8 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten.

Offene Stellen

Im Jahr 2024 hatten in Irland die folgenden Berufsgruppen das höchste Auftreten von Mangelberufen: Naturwissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure, akademische und vergleichbare Fachkräfte in der Informations- und Kommunikationstechnologie und akademische und verwandte Gesundheitsberufe.

Weitere Informationen über Arbeitskräftemangel und Arbeitskräfteüberschuss in Europa sind folgendem Bericht zu entnehmen: Arbeitskräftemangel und -überschüsse in Europa 2023 | Europäische Arbeitsbehörde (europa.eu)

Quote unbesetzter Stellen

Der Quote unbesetzter Stellen (definiert als die Anzahl der offenen Stellen, ausgedrückt als Prozentsatz der Gesamtsumme der besetzten Stellen und der offenen Stellen) lag im Jahr 2023 in der Industrie, im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor bei 1,2 % und damit 1,6 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der EU-27. Diese Quote ist im Vergleich zum Jahr 2022 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und liegt immer noch über dem Niveau von vor 2020, als sie nur 1 % betrug.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Die Sektoren mit dem höchsten Anteil offener Stellen waren das Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungswesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung, öffentliche Verwaltung und Verteidigung, gesetzliche Sozialversicherung, Verwaltungs- und Unterstützungsdienstleistungen.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Meistgenutzte Stellenportale

Löhne und Gehälter

Mindestlohn

Zum 1. Januar 2024 wurde der gesetzliche Mindestlohn in Irland auf 2 146,3 EUR festgesetzt.

Durchschnittliche monatliche Brutto- und Nettoverdienste

Im Jahr 2023 belief sich der Bruttodurchschnittsverdienst einer Einzelperson auf 4 992 EUR, während der Durchschnitt der EU-27 bei 3 417 EUR lag. Der entsprechende Nettolohn betrug in Irland 3 596 EUR, gegenüber 2 351 EUR in der EU-27. Im Vergleich zu 2018 stieg der Bruttodurchschnittsverdienst in Irland um 26,8 % und in der EU-27 um 19,8 %. Im gleichen Zeitraum sind die Nettolöhne in Irland um 22,9 % und in der EU-27 um 22,1 % gestiegen.

^{Note: earn_nt_net, Single person earning 100% average, annual rates transformed into 12 monthly payments. Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Trends

Direkt zu Beteiligung weiblicher Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt | Flexible Arbeitsregelungen | Unzureichende Anzahl von Arbeitsuchenden mit den erforderlichen Qualifikationen | Fragen im Zusammenhang mit der Vergütung | Telearbeit | Praktika und Lehrlingsausbildungen | Arbeitslosigkeit

Beteiligung weiblicher Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt

Die Beteiligung weiblicher Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt ist gestiegen, ein Trend, der durch die COVID-19-Pandemie noch verstärkt wurde. Derzeit nehmen 61,4 % der Frauen im erwerbsfähigen Alter am Arbeitsmarkt teil. Das geschlechtsspezifische Gefälle bei der Erwerbsbeteiligung ist derzeit mit 9,5 Prozentpunkten insgesamt und 2,7 Prozentpunkten bei Menschen unter 30 Jahren auf dem niedrigsten Niveau in der Geschichte der Arbeitskräfteerhebung.

Flexible Arbeitsregelungen (z. B. in Bezug auf Arbeitszeit, Arbeitsort oder Art des Vertrags)

Telearbeit ist in Irland inzwischen gängige Praxis. Im Jahr 2024 arbeiteten 36 % der Arbeitnehmer mindestens einen Tag pro Woche von zu Hause aus. Nach irischem Recht ist es möglich, im Einvernehmen mit dem Arbeitgeber aus der Ferne zu arbeiten (unter Umständen muss der Arbeitnehmer zuvor 6 Monate in seiner Tätigkeit arbeiten, bevor der Arbeitgeber dieser Vereinbarung zustimmt).

Unzureichende Anzahl von Arbeitsuchenden mit den erforderlichen Qualifikationen

In Irland mangelt es besonders an Menschen, die über die Qualifikationen verfügen, welche für die folgenden Stellen erforderlich sind: Bauarbeiter, Krankenpfleger, Buchhalter, Softwareentwickler, Ingenieure (verschiedene), Führungskräfte im Bereich Personalwesen/Logistik/biowissenschaftliche Produktion, Fabrikarbeiter, Pflegehelfer, Pflegekräfte in Pflegeheimen. 

Fragen im Zusammenhang mit der Vergütung (z. B. Mindestlohn, existenzsicherndes Arbeitsentgelt, Zuschüsse)

Irland hat mit einem Äquivalent von 2 100 EUR pro Monat den zweithöchsten Mindestlohn in der EU. Irland hat mit rund 58 700 EUR im Jahr 2023 außerdem das dritthöchste Durchschnittsgehalt in der EU.

Telearbeit

Im Jahr 2023 arbeiteten 15,3 % der Erwerbstätigen in Irland gelegentlich von zu Hause aus, verglichen mit 13,3 % in der EU27. Darüber hinaus arbeiteten 21,4 % der Erwerbstätigen in Irland in der Regel von zu Hause aus, während dieser Anteil in der EU27 bei 8,9 % lag.

^{Note: lfsa_ehomp, Product - Datasets - Eurostat}

Praktika und Lehrlingsausbildungen

Praktika und Lehrlingsausbildungen in Irland stehen Bürgerinnen und Bürgern der EU, des EWR und des Vereinigten Königreichs offen. Staatsangehörige aus Nicht-EU-/EWR-/UK-Ländern können eine Arbeitserlaubnis beantragen, wenn ihnen eine Stelle angeboten wird (mit Ausnahme einer Stelle, die auf der Liste der nicht förderfähigen Berufe steht). Dies kann Ausbildungsplätze/Praktika umfassen, sofern die Stelle die hier festgelegten Förderungsbedingungen erfüllt.

Arbeitslosigkeit (z. B. Langzeitarbeitslosigkeit, Jugendarbeitslosigkeit, Frauenarbeitslosigkeit, strukturelle Arbeitslosigkeit oder Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten)

In Irland ist die Arbeitslosigkeit seit einigen Jahren sehr niedrig, und in den letzten 3 Jahren war die Zahl der offenen Stellen historisch hoch.

Nordirland und Westirland

Mit 930 208 Einwohnern machten Nordirland und Westirland im Jahr 2023 in Irland etwa 17,6 % der Bevölkerung aus.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, bereinigt um das Preisniveau (Kaufkraftstandard, KKS) von Nordirland und Westirland, betrug 125,4 % des Durchschnitts der EU-27 und lag damit deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 279,7 %.

Im Jahr 2023 waren in Nordirland und Westirland mehr als 479 500 Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. 48,7 % verfügten über Tertiärbildung, 36,1 % über Sekundarbildung und 13,3 % über Primarbildung. Die Beschäftigungsquote in Nordirland und Westirland lag 2023 bei 61,4 %, 1,3 Prozentpunkte unter dem nationalen Durchschnitt in Irland und 1,3 Prozentpunkte über dem Niveau von 2022.

Die Beschäftigungsquote der Frauen lag 2023 bei 56,1 %, die der Männer bei 66,8 % und die der jungen Menschen bei 46,3 %, womit alle unter dem nationalen Durchschnitt lagen.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, Statistics | Eurostat (europa.eu), data refer to age group 15 years or over}

Die Arbeitslosenquote in Nordirland und Westirland lag 2023 bei 3,8 %, was dem nationalen Durchschnitt im selben Jahr und dem Vorjahr entspricht.

^{Note: lfst_r_lfu3rt, Statistics | Eurostat, data refer to age group 15 years or over}

Südirland

Mit 1 741 180 Einwohnern machte Südirland im Jahr 2023 in Irland etwa 33 % der Bevölkerung aus.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, bereinigt um das Preisniveau (Kaufkraftstandard, KKS) von Südirland, betrug 339,8 % des Durchschnitts der EU-27 und lag damit deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 279,7 %.

Im Jahr 2023 waren in Südirland mehr als 906 100 Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. 48,1 % verfügten über Tertiärbildung, 38,2 % über Sekundarbildung und 11,7 % über Primarbildung. Die Beschäftigungsquote in Südirland lag im Jahr 2023 bei 61 % und damit um 1,7 Prozentpunkte unter dem nationalen Durchschnitt in Irland, was den Zahlen für 2022 entspricht.

Die Beschäftigungsquote der Frauen lag 2023 bei 56,3 %, die der Männer bei 65,9 % und die der jungen Menschen bei 48,8 %. Die Beschäftigungsquote für Frauen und Männer lag unter dem nationalen Durchschnitt, während die Beschäftigungsquote für junge Menschen über dem nationalen Durchschnitt lag.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, Statistics | Eurostat (europa.eu), data refer to age group 15 years or over}

Die Arbeitslosenquote in Südirland lag 2023 bei 4,2 %, was dem nationalen Durchschnitt im selben Jahr und dem Vorjahr entspricht.

^{Note: lfst_r_lfu3rt, Statistics | Eurostat, data refer to age group 15 years or over}