Arbeitsmarktinformationen: Slowenien

Nationale Ebene- Slowenien

^{* In diesem Bericht wird auf unterschiedliche Jahre Bezug genommen, da die Daten auf den jeweils aktuellsten Informationen beruhen, die für die einzelnen Indikatoren verfügbar sind (Stand: Dezember 2024).}

Arbeitsmarkt

Stand 1. Januar 2024 lebten etwa 2,1 Millionen Menschen in Slowenien. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner betrug im Jahr 2022 27 000 EUR und lag damit 23,7 % unter dem Durchschnitt von 35 400 EUR je Einwohner in der EU-27. Zwischen 2018 und 2022 stieg das Pro-Kopf-BIP um 22 %.

^{Note: nama_10r_2gdp, Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 waren in Slowenien mehr als 1 Millionen Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Die Beschäftigungsquote lag bei 72,5 %, 2,1 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der EU-27 und 1,4 Prozentpunkte über dem Niveau von 2018. Im Jahr 2023 lag die Beschäftigungsquote der Frauen bei 69,4 %, die der Männer bei 75,4 % und die der jungen Menschen bei 32,6 %, wobei sich bei Betrachtung von Männern und Frauen eine über dem EU-Durchschnitt liegende Quote und bei ausschließlicher Betrachtung von jungen Menschen eine unter dem EU-Durchschnitt liegende Quote ergab.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, data refer to working age population (15-64), youth age group (15-24)  Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenquote fast genau auf dem Niveau des Jahres 2022. Im Jahr 2023 ist die Arbeitslosenquote noch nicht wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgekehrt, als sie 2018 bei 5,2 % und 2019 bei 4,5 % lag. Die Arbeitslosenquote liegt durchgängig unter dem Durchschnitt der EU-27. Im Jahr 2023 war sie in Slowenien um 2,5 Prozentpunkte niedriger als in der EU-27.

Im Jahr 2023 stammten 86,3 % der erwerbstätigen Arbeitskräfte aus Slowenien, 2 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 11,7 % aus Drittländern. In der EU-27 stammt Stand 2023 der größte Anteil der Beschäftigten aus dem jeweiligen Land (durchschnittlich 85 %), während im Durchschnitt ein geringerer Anteil aus dem Ausland stammt (4,3 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 10,5 % aus Drittländern).

Im Jahr 2022 arbeiteten die meisten Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe (29,3 %), gefolgt von Groß- und Einzelhandel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (16,2 %), dem Baugewerbe (10,8 %) und der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (9,2 %). Die meisten Unternehmen finden sich in den Bereichen Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (21,4 %), Groß- und Einzelhandel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (13,9 %) und Baugewerbe (12,2 %).

In Slowenien arbeitete der höchste Anteil der Beschäftigten (36 %) in Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Beschäftigten. Diese Unternehmen machten den Großteil aller Unternehmen des Landes aus (95,2 %), mit 185 522 Unternehmen dieser Art. 26,3 % der Beschäftigten arbeiteten in großen Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten, 18,9 % der Beschäftigten arbeiteten in mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten, 10,1 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 20 bis 49 Beschäftigten und 8,7 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten.

Offene Stellen

Im Jahr 2024 hatten in Slowenien die folgenden Berufsgruppen das höchste Auftreten von Mangelberufen: Bau- und Ausbaufachkräfte sowie verwandte Berufe, ausgenommen Elektriker, Metallarbeiter, Mechaniker und verwandte Berufe sowie akademische und verwandte Gesundheitsberufe. Die Berufsgruppen mit dem höchsten Auftreten von Überschussberufen waren hingegen: Juristen, Sozialwissenschaftler und Kulturberufe, nicht akademische betriebswirtschaftliche und kaufmännische Fachkräfte und Verwaltungsfachkräfte und Bürokräfte mit Kundenkontakt.

Weitere Informationen über Arbeitskräftemangel und Arbeitskräfteüberschuss in Europa sind folgendem Bericht zu entnehmen: Arbeitskräftemangel und -überschüsse in Europa 2023 | Europäische Arbeitsbehörde (europa.eu)

Quote unbesetzter Stellen

Der Quote unbesetzter Stellen (definiert als die Anzahl der offenen Stellen, ausgedrückt als Prozentsatz der Gesamtsumme der besetzten Stellen und der offenen Stellen) lag im Jahr 2023 in der Industrie, im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor bei 2,7 % und entsprach damit fast dem Durchschnitt der EU-27. Diese Quote ist im Vergleich zum Jahr 2022 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und liegt immer noch über dem Niveau von vor 2020, als sie nur 2,3 % betrug.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Die Sektoren mit dem höchsten Anteil offener Stellen waren das Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungswesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung, öffentliche Verwaltung und Verteidigung, gesetzliche Sozialversicherung, Verwaltungs- und Unterstützungsdienstleistungen.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Meistgenutzte Stellenportale

Löhne und Gehälter

Mindestlohn

Zum 1. Januar 2024 wurde der gesetzliche Mindestlohn in Slowenien auf 1 253,9 EUR festgesetzt.

Durchschnittliche monatliche Brutto- und Nettoverdienste

Im Jahr 2023 belief sich der Bruttodurchschnittsverdienst einer Einzelperson auf 2 222 EUR, während der Durchschnitt der EU-27 bei 3 417 EUR lag. Der entsprechende Nettolohn betrug in Slowenien 1 462 EUR, gegenüber 2 351 EUR in der EU-27. Im Vergleich zu 2018 stieg der Bruttodurchschnittsverdienst in Slowenien um 36,2 % und in der EU-27 um 19,8 %. Im gleichen Zeitraum sind die Nettolöhne in Slowenien um 36 % und in der EU-27 um 22,1 % gestiegen.

^{Note: earn_nt_net, Single person earning 100% average, annual rates transformed into 12 monthly payments. Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Trends

Direkt zu Beteiligung weiblicher Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt | Zuwanderung | Telearbeit | Arbeitslosigkeit

Beteiligung weiblicher Arbeitnehmerinnen am Arbeitsmarkt

In Slowenien liegt die Beschäftigungsquote der Frauen über dem EU-Durchschnitt, da das Land durch verschiedene Maßnahmen gleiche Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sowohl für Männer als auch für Frauen gewährleistet. Da immer mehr Arbeitgeber die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Berufs- und Familienleben erkennen, steigt auch die Zahl derjenigen, die das Zertifikat für familienfreundliche Unternehmen (Family Friendly Enterprise Certificate) erhalten haben. Außerdem verfügt das Land über ein gut organisiertes öffentliches Netz von Kindergärten. In Slowenien ist das Renteneintrittsalter für Frauen in den letzten Jahren gestiegen. Dennoch ist die Beschäftigungsquote der Frauen nach wie vor niedriger (laut der vom Statistischen Amt der Republik Slowenien durchgeführten Erhebung 51,8 % im zweiten Quartal 2024; bei den Männern sind es 61,2 %), während sich die Arbeitslosenquote im Jahr 2024 aufgrund der günstigen Beschäftigungsentwicklung zwischen den Geschlechtern angeglichen hat. Die meisten arbeitslosen Frauen suchen Stellen in den Bereichen Verwaltung, Handel, Reinigung, im verarbeitenden Gewerbe, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Bereich personenbezogene Dienstleistungen, im Bildungswesen, im Gesundheitswesen und in der Sozialfürsorge.

Zuwanderung (aus der EU, aus Drittländern)

Aufgrund struktureller Ungleichgewichte auf dem Arbeitsmarkt und ungünstiger demografischer Trends ist das Land in den letzten Jahren mit einem zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert, der die wirtschaftliche Entwicklung bremst. Arbeitgeber versuchen, dieser Herausforderung auch durch die Beschäftigung von ausländischen Staatsbürgern zu begegnen. Die Arbeitsvermittlungsstelle der Republik Slowenien spielt dabei eine wichtige Rolle, indem sie verschiedene Beschäftigungsveranstaltungen organisiert, bei denen sich Arbeitgeber direkt den Arbeitsuchenden vorstellen können. Nach Angaben des Statistischen Amtes der Republik Slowenien waren im August 2024 15,8 % aller erwerbstätigen Einwohner ausländische Staatsbürger. Von den ausländischen Arbeitnehmern stammten 13 % aus EU-Ländern und 87 % aus Drittländern. Die meisten ausländischen Staatsbürger sind im Baugewerbe, im verarbeitenden Gewerbe sowie in den Bereichen Transport und Lagerung beschäftigt. Die meisten der beschäftigten ausländischen Arbeitnehmer kommen aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens.

Telearbeit

Im Jahr 2023 arbeiteten 12 % der Erwerbstätigen in Slowenien gelegentlich von zu Hause aus, verglichen mit 13,3 % in der EU27. Darüber hinaus arbeiteten in Slowenien 6,4 % der Erwerbstätigen in der Regel von zu Hause aus, während dieser Anteil in der EU27 bei 8,9 % lag.

^{Note: lfsa_ehomp, Product - Datasets - Eurostat}

Arbeitslosigkeit (z. B. Langzeitarbeitslosigkeit, Jugendarbeitslosigkeit, Frauenarbeitslosigkeit, strukturelle Arbeitslosigkeit oder Arbeitslosigkeit unter Geringqualifizierten)

Während die Arbeitslosigkeit auf ihren niedrigsten Stand seit der Unabhängigkeit Sloweniens sinkt, verändert sich auch die Struktur des Landes. Eine größere Zahl von Personen, die eine umfassende Berufsberatung und Unterstützung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz benötigen, sind aufgrund verschiedener Hindernisse wie Alter, Behinderung, mangelnde Berufserfahrung, niedriger Bildungsstand und geringe Qualifikation weiterhin arbeitslos. Die Zahl der arbeitslosen Männer, der erstmaligen Arbeitssuchenden, der arbeitslosen jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren und der Arbeitslosen mit niedrigerem Bildungsstand ist im letzten Jahr langsamer zurückgegangen als die Gesamtzahl der Arbeitslosen, während der Anteil der Arbeitslosen mit Berufsausbildung in der Bildungsstruktur am schnellsten abnimmt. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist unter 50 % gesunken, allerdings überwiegen unter den Langzeitarbeitslosen diejenigen, die seit mehr als zwei Jahren arbeitslos sind. Bei den Langzeitarbeitslosen handelt es sich zumeist um Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Menschen mit niedrigerem Bildungsstand, Männer und erstmalige Arbeitsuchende.

Ostslowenien

Mit 1 107 885 Einwohnern machte Ostslowenien im Jahr 2023 in Slowenien etwa 52,3 % der Bevölkerung aus.

Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, bereinigt um das Preisniveau (Kaufkraftstandard, KKS) von Ostslowenien, betrug 61,9 % des Durchschnitts der EU-27 und lag damit deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 76,3 %.

Im Jahr 2023 waren in Ostslowenien mehr als 529 200 Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. 32,6 % verfügten über Tertiärbildung, 57,6 % über Sekundarbildung und 9,8 % über Primarbildung. Die Beschäftigungsquote in Ostslowenien lag 2023 bei 55 % und damit um 1,4 Prozentpunkte unter dem nationalen Durchschnitt in Slowenien, was den Zahlen für 2022 entspricht.

Die Beschäftigungsquote der Frauen lag 2023 bei 50,1 %, die der Männer bei 59,8 % und die der jungen Menschen bei 31,6 %, womit alle unter dem nationalen Durchschnitt lagen.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, Statistics | Eurostat (europa.eu), data refer to age group 15 years or over}

Die Arbeitslosenquote in Ostslowenien lag 2023 bei 3,8 %, was dem nationalen Durchschnitt im selben Jahr und dem Vorjahr entspricht.

^{Note: lfst_r_lfu3rt, Statistics | Eurostat, data refer to age group 15 years or over}