Arbeitsmarktinformationen: Lettland

Nationale Ebene - Lettland

^{* In diesem Bericht wird auf unterschiedliche Jahre Bezug genommen, da die Daten auf den jeweils aktuellsten Informationen beruhen, die für die einzelnen Indikatoren verfügbar sind (Stand: Dezember 2024).}

Arbeitsmarkt

Stand 1. Januar 2024 lebten etwa 1,9 Millionen Menschen in Lettland. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner betrug im Jahr 2022 20 600 EUR und lag damit 41,8 % unter dem Durchschnitt von 35 400 EUR je Einwohner in der EU-27. Zwischen 2018 und 2022 stieg das Pro-Kopf-BIP um 36 %.

^{Note: nama_10r_2gdp, Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 waren in Lettland mehr als 1 Millionen Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv. Die Beschäftigungsquote betrug 71,4 % und entsprach damit fast genau dem Durchschnitt der EU-27 und dem Niveau von 2018. 

Im Jahr 2023 lag die Beschäftigungsquote der Frauen bei 70,2 %, die der Männer bei 72,7 % und die der jungen Menschen bei 30,6 %, wobei sich bei ausschließlicher Betrachtung von Frauen eine über dem EU-Durchschnitt liegende Quote und bei Betrachtung von Männern und jungen Menschen eine unter dem EU-Durchschnitt liegende Quote ergab.

^{Note: lfst_r_lfe2emprt, data refer to working age population (15-64), youth age group (15-24)  Statistics | Eurostat (europa.eu)}

Im Jahr 2023 lag die Arbeitslosenquote fast genau auf dem Niveau des Jahres 2022. Im Jahr 2023 kehrte die Arbeitslosenquote wieder auf das Niveau von vor der Pandemie zurück (7,6 % im Jahr 2018 und 6,5 % im Jahr 2019). Die Arbeitslosenquote schwankte im Vergleich zum Durchschnitt der EU-27. Im Jahr 2019 lag sie mit einer Quote von 6,5 % unter dem Durchschnitt der EU-27. In den Jahren 2018, 2020, 2021, 2022 und 2023 lag sie mit Quoten von 7,6 %, 8,4 %, 7,9 %, 7,1 % bzw. 6,8 % über dem Durchschnitt der EU-27. Im Jahr 2023 war sie in Lettland um 0,7 Prozentpunkte höher als in der EU-27 und entsprach fast genau dem Durchschnitt der EU-27.

Im Jahr 2023 stammten 91,3 % der erwerbstätigen Arbeitskräfte aus Lettland, 0,9 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 7,8 % aus Drittländern. In der EU-27 stammt Stand 2023 der größte Anteil der Beschäftigten aus dem jeweiligen Land (durchschnittlich 85 %), während im Durchschnitt ein geringerer Anteil aus dem Ausland stammt (4,3 % aus anderen EU-Mitgliedstaaten und 10,5 % aus Drittländern).

Im Jahr 2022 arbeiteten die meisten Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel sowie in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (21,8 %), gefolgt von der verarbeitenden Industrie (17,9 %), dem Transport- und Lagerwesen (9,9 %) und dem Baugewerbe (9,7 %). Die meisten Unternehmen finden sich in den Bereichen Groß- und Einzelhandel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Krafträdern (19,1 %), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (15,8 %) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen (10 %).

In Lettland arbeitete der höchste Anteil der Beschäftigten (31,3 %) in Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Beschäftigten. Diese Unternehmen machten den Großteil aller Unternehmen des Landes aus (93 %), mit 135 205 Unternehmen dieser Art. 23 % der Beschäftigten arbeiteten in großen Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten, 21,4 % der Beschäftigten arbeiteten in mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten, 13,8 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 20 bis 49 Beschäftigten und 10,5 % der Beschäftigten arbeiteten in kleinen Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten.

Offene Stellen

Im Jahr 2024 hatten in Lettland die folgenden Berufsgruppen das höchste Auftreten von Mangelberufen: Bau- und Ausbaufachkräfte sowie verwandte Berufe, ausgenommen Elektriker, Metallarbeiter, Mechaniker und verwandte Berufe sowie akademische und verwandte Gesundheitsberufe. Die Berufsgruppen mit dem höchsten Auftreten an Überschussberufen waren hingegen: Nicht akademische betriebswirtschaftliche und kaufmännische Fachkräfte und Verwaltungsfachkräfte, ingenieurtechnische und vergleichbare Fachkräfte sowie Berufe in der Nahrungsmittelverarbeitung, Holzverarbeitung und Bekleidungsherstellung und verwandte handwerkliche Fachkräfte.

Weitere Informationen über Arbeitskräftemangel und Arbeitskräfteüberschuss in Europa sind folgendem Bericht zu entnehmen: Arbeitskräftemangel und -überschüsse in Europa 2023 | Europäische Arbeitsbehörde (europa.eu)

Quote unbesetzter Stellen

Der Quote unbesetzter Stellen (definiert als die Anzahl der offenen Stellen, ausgedrückt als Prozentsatz der Gesamtsumme der besetzten Stellen und der offenen Stellen) lag im Jahr 2023 in der Industrie, im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor bei 2,7 % und entsprach damit fast dem Durchschnitt der EU-27. Diese Quote ist im Vergleich zum Jahr 2022 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen und liegt immer noch über dem Niveau von vor 2020, als sie nur 3,1 % betrug.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Die Sektoren mit dem höchsten Anteil offener Stellen waren das Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungswesen, Kunst, Unterhaltung und Erholung, öffentliche Verwaltung und Verteidigung, gesetzliche Sozialversicherung, Verwaltungs- und Unterstützungsdienstleistungen.

^{Note: jvs_a_rate_r2, Statistics | Eurostat}

Meistgenutzte Stellenportale

Löhne und Gehälter

Mindestlohn

Zum 1. Januar 2024 wurde der gesetzliche Mindestlohn in Lettland auf 700 EUR festgesetzt. Die Tarifverhandlungsquote in Lettland beträgt 27,1 %.

Durchschnittliche monatliche Brutto- und Nettoverdienste

Im Jahr 2023 belief sich der Bruttodurchschnittsverdienst einer Einzelperson auf 1 547 EUR, während der Durchschnitt der EU-27 bei 3 417 EUR lag. Der entsprechende Nettolohn betrug in Lettland 1 127 EUR, gegenüber 2 351 EUR in der EU-27. Im Vergleich zu 2018 stieg der Bruttodurchschnittsverdienst in Lettland um 56,1 % und in der EU-27 um 19,8 %. Im gleichen Zeitraum sind die Nettolöhne in Lettland um 59,6 % und in der EU-27 um 22,1 % gestiegen.

^{Note: earn_nt_net, Single person earning 100% average, annual rates transformed into 12 monthly payments. Statistics | Eurostat (europa.eu)}