Wir wurden auf Giorgios Geschichte aufmerksam, als seine italienische EURES-Beraterin Stefania Garofalo uns ein Video-Interview (auf Italienisch) zukommen ließ, das sie zusammen mit Giorgio aufgenommen hatte, als sie 2018 in den Niederlanden war. In dem Video erzählt Giorgio davon, wie schnell er ein Stellenangebot bekam und umzog.
„Abends flog ich in die Niederlande und am nächsten Morgen war ich schon im Büro!“
Giorgio half seinem Onkel gerade bei der Weinlese, als sein Telefon klingelte und er das Stellenangebot aus den Niederlanden erhielt. Danach ging alles sehr schnell und schon zwanzig Tage später saß Giorgio im Flugzeug. „Abends flog ich in die Niederlande und am nächsten Morgen um 9 war ich schon im Büro!“, sagt er in dem Video.
Mit Stefanias Hilfe hatte Giorgio eine Stelle bei Aqua Vision BV‚ einer in Utrecht ansässigen Beratungsfirma für Hydrografie, gefunden, nachdem er sich auf eine freie Stelle beworben hatte, die von einem der niederländischen Kollegen von Stefania veröffentlicht worden war.
„Giorgio hatte die Stellenausschreibung im EURES-Portal gesehen“, erklärt Stefania im Video. Von da an ging alles ganz einfach: „Er las das Stellenangebot und fand es überzeugend. Dann hat er sich beworben. Das Unternehmen entschied sich für ihn und so kam es zu dem Anruf.“
Im Gespräch über das Leben und die Arbeit sagt Giorgio, dass er sich in den Niederlanden wohlfühlt, wenn er auch einräumt, dass das niederländische Wetter aus italienischer Perspektive nicht zu den Vorteilen zählt. Stefania merkt lachend an, dass er am Arbeitsplatz offensichtlich seine Sprachkenntnisse anwendet – und das so sehr, dass er während des Gesprächs immer wieder vom Italienischen ins Englische abrutscht!
„Eine persönliche Bereicherung“
Nachdem uns Stefania auf das Video aufmerksam gemacht hatte, haben wir Giorgio kontaktiert, um ihm zusätzliche Fragen zu seinem Hintergrund und den beiden Jahren zu stellen, die seit dem Video-Interview vergangen waren.
Der mittlerweile 31-jährige Giorgio lebt nach wie vor in den Niederlanden, hat aber seit Kurzem eine neue Stelle als Elektrotechniker am Institut für Meeres- und Atmosphärenforschung der Universität Utrecht. Über seinen nunmehr über fünf Jahre zurückliegenden Umzug sagt Giorgio: „Eine bessere Entscheidung hätte ich nicht treffen können.“
Auch wenn Giorgio die Niederlande bereits gut kannte, weil er als 19-Jähriger an einem Kulturaustausch teilgenommen hatte und anschließend mehrmals zu Besuch war, war der Wegzug aus seiner Heimat ein großer Schritt.
Er wuchs in einem ländlichen Dorf in der norditalienischen Provinz Treviso auf, wo seine Familie einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb und einen Weinberg besitzt. Trotz seines Elektrotechnikstudiums an der Universität Udine hatte er seine einzige Berufserfahrung vor dem Umzug in die Niederlande im Familienbetrieb erworben. „Durch meinen familiären Hintergrund weiß ich, wie hart die Arbeit auf dem Land sein kann“, sagt er.
„Wenn man sich traut, seine gewohnte Umgebung zu verlassen, und allein – ohne seine Familie – in einem anderen Land lebt, entdeckt man ganz neue Seiten an sich selbst. Das ist eine persönliche Bereicherung, weil man seine Perspektive ändert. Wenn ich mich heute mit dem Giorgio von früher vergleiche, fällt mir auf, wie sehr ich mich verändert habe.“
Eines Tages würde er zwar gerne zurück ins ländliche Italien ziehen, sagt Giorgio, aber jetzt sei er zufrieden und konzentriere sich darauf, neue Erfahrungen zu machen. „Ich will erstmal in den Niederlanden bleiben, damit ich mich weiterentwickeln, Neues lernen und mir Wissen in verschiedenen Bereichen aneignen kann.“
Weiterführende Links:
Video-Interview (auf Italienisch)
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Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 2. Oktober 2020
- Autoren
- Europäische Arbeitsbehörde | Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration
- Themen
- Erfolgsgeschichten
- Jugend
- Verwandte(r) Abschnitt(e)
- Sektor
- Accomodation and food service activities
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