Vor Ihrer Abreise nach Irland sollten Sie irische Stellenanzeigen sichten und bei einem EURES-Berater in Ihrem Herkunftsland Ratschläge und Informationen einholen. EURES-Berater stehen Ihnen beim örtlichen Büro der öffentlichen Arbeitsverwaltung in Ihrem Land zur Verfügung (siehe auch die EURES-Website). Bei Ihrer Ankunft sollte eine Ihrer ersten Anlaufstellen ein EURES-Berater oder Ihr Intreo-Büro vor Ort sein (bitte beachten Sie, dass möglicherweise eine PPS-Nummer erforderlich ist, um eine der von Intreo angebotenen Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können). Auf der Website von EURES Irland finden Sie weitere Informationen über die Arbeitssuche in Irland.
Staatsangehörige des EWR haben freien Zugang zu den Dienstleistungen der öffentlichen irischen Arbeitsverwaltung. Nähere Informationen über Stellenangebote in Irland erhalten Sie bei jedem Arbeitsverwaltungsbüro/Intreo-Büro und/oder auf der Website Jobs Ireland.
Private Stellenvermittlungsagenturen dürfen von Arbeitsuchenden für die grundlegende Dienstleistung der Aufnahme der Betreffenden in ihren Datenbanken keine Gebühren verlangen. Alle Agenturen müssen vom Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung (Department of Enterprise, Trade and Employment) zugelassen sein. Eine Liste der zugelassenen Stellenvermittlungsagenturen ist bei folgender Stelle des Ministeriums erhältlich: Employment Agency Licensing Section. Auf der Website Employment Agencies – Workplace Relations Commission erhalten Sie weitere Informationen
Private Stellenvermittlungsagenturen werden auch unter der Rubrik „Employment Agencies“ (Arbeitsvermittlungsagenturen) im Telefonbuch Golden Pages Telephone Directory aufgeführt sowie ferner beim Fachverband der Stellenvermittlungsagenturen, der Employment and Recruitment Federation.
Links:
Titel/Name | URL |
Örtliche Büros der Arbeitsverwaltung | Employment Services Offices (www.gov.ie) |
Jobs Ireland | www.jobsireland.ie |
Stellenangebote Öffentlicher Dienst | www.publicjobs.ie |
Jobs.ie | www.jobs.ie |
Irish Jobs | www.irishjobs.ie |
Osborne recruitment (Rechnungswesen/Versicherungswesen/Reisen) | www.osborne.ie |
Finanzberufe (Finance Jobs) | www.financejobs.ie |
Stellenangebote im Verwaltungsbereich | www.firstaff.ie |
Ace Personnel | www.acepersonnel.ie |
Headhunt International | www.headhuntinternational.com |
Job Alert | www.jobalert.ie |
IRCON | www.irishrecruitment.ie |
Reed Global Recruitment | www.reedglobal.ie |
Recruit Ireland | www.recruitireland.com |
Staffline | www.staffline.ie |
Stellenangebote im Baugewerbe | www.construction-jobs.ie |
Noel Group | http://www.noelgroup.ie |
IT-Arbeitsplätze in Irland (IT jobs in Ireland) | https://techlifeireland.com |
Sigmar Recruitment (IT-Fachleute) | www.sigmarrecruitment.com |
Prosperity Stellenangebote im Medien- und Marketingbereich | www.prosperity.ie |
Stellenangebote des Health Service Executive | http://www.hse.ie/eng/staff/jobs |
Nursing Board | https://www.nmbi.ie/Home |
Active Link (Sozialarbeit/Freiwilligenarbeit) | www.activelink.ie |
Presse: | |
The Irish Times (Beilage Stellenanzeigen am Freitag) | http://www.irishtimes.com |
Irish Independent (Beilage Stellenanzeigen am Donnerstag und Sonntag) | www.independent.ie |
Daily Business Post | www.businesspost.ie |
Irish Examiner | www.irishexaminer.com |
Golden Pages Telephone Directory (Telefonbuch) | www.goldenpages.ie |
Bewerbungen
Bewerbungsschreiben
Ihr Bewerbungsschreiben sollte mit der Maschine oder dem PC geschrieben und auf weißem A4-Papier abgefasst sein. Schreiben Sie verständlich, und beschreiben Sie Ihre persönlichen Qualitäten und Ihre für die Stelle relevante berufliche Erfahrung. Kopien von Zeugnissen und Referenzen sind beizufügen. In der Regel beantworten die Unternehmen Ihre Bewerbung, auch wenn Sie die Stelle nicht bekommen.
Wenn mehr als vier Wochen ohne Antwort verstreichen, sollten Sie beim Unternehmen anrufen, um sicherzustellen, dass Ihr Schreiben auch wirklich eingegangen ist.
Einstellungsfragebögen
Bei der Bewerbung um eine offene Stelle müssen Sie eventuell einen Einstellungsfragebogen ausfüllen. Die Verwendung solcher Fragebögen ist weithin üblich; sie sind alle ähnlich aufgebaut. Die Standardfragen beziehen sich auf die schulische und berufliche Ausbildung, Berufserfahrung, Hobbys und persönliche Interessen. Unternehmen in Irland legen Wert darauf, sich auch ein Bild von Ihren Aktivitäten außerhalb der Berufstätigkeit zu verschaffen, da sie dadurch auch einen Eindruck von Ihrer Eignung für die zu besetzende Stelle erhalten. Ein Foto brauchen Sie nur beizulegen, wenn dies im Fragebogen ausdrücklich verlangt wird. Der ausgefüllte Fragebogen muss beim Unternehmen innerhalb der angegebenen Frist eintreffen. Geht Ihr Fragebogen verspätet ein, wird er möglicherweise nicht berücksichtigt.
Vorstellungsgespräche
Wenn ein Unternehmen von Ihrer Bewerbung oder Ihrem Einstellungsfragebogen einen positiven Eindruck gewinnt, folgt meistens die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Bitte beachten Sie, dass Sie im Rahmen des EURES-Mobilitätsprogramms (TMS) finanzielle Unterstützung zur Deckung der Kosten beantragen können, die durch eine Reise zu einem Vorstellungsgespräch in einem anderen EU-/EWR-Land entstehen. Manche Arbeitgeber führen das Gespräch auch gerne telefonisch oder auf andere Weise, je nach Stelle kann jedoch ein persönliches Gespräch notwendig sein.
Das Bewerbungsgespräch wird von einem einzelnen Unternehmensvertreter oder von einem Auswahlgremium geführt. Dabei werden Fragen gestellt, durch die sich das Unternehmen einen genaueren Eindruck davon verschaffen kann, ob Sie genau dem Bild des Wunschkandidaten entsprechen. Zu rechnen ist mit Fragen über Ihre Motivation, Ihre schulische und berufliche Ausbildung und zum Unternehmen selbst. Außerdem werden häufig vertiefende Fragen zu den Angaben gestellt, die Sie im Bewerbungsschreiben oder im Einstellungsfragebogen gemacht haben. Auf dieses Gespräch sollten Sie sich gründlich vorbereiten. Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen sowie über aktuelle Vorgänge in der betreffenden Branche. Wenn Sie sich fundiert zum Unternehmen äußern können, macht dies auf jeden Fall einen guten Eindruck. Mitzubringen sind Kopien bzw. Abschriften von Lebenslauf, Zeugnissen, Arbeitgeberzeugnissen und sonstigen nützlichen Unterlagen.
Lebenslauf
Der Lebenslauf sollte in der Regel ein bis zwei Seiten lang sein und einen Eindruck von Ihnen, Ihrer Arbeitserfahrung und Ihrer Qualifikation vermitteln. Ein bestimmtes Format ist nicht vorgeschrieben, grundsätzlich sollte der Lebenslauf aber folgende Informationen enthalten:
- Angaben zur Person
- schulische und berufliche Ausbildung (besuchte Schulen, Zeitraum und Ort)
- Ihre Berufserfahrung (Daten, beginnend mit der letzten Beschäftigung), einschließlich Freiwilligenarbeit
- Sprachkenntnisse (vor allem, wenn Englisch nicht Ihre erste Sprache ist) sowie
- Angaben zu Ihren Interessen und Hobbys.
Links:
Titel/Name | URL |
Berufsberatung für Arbeitsuchende mit Hochschulabschluss | https://gradireland.com/careers-advice |
EURES Irland | https://www.gov.ie/en/publication/adfe48-eures-for-jobseekers |
Beratung zu Bewerbungsgesprächen (Irish Jobs Interview Advice) | http://www.irishjobs.ie/careeradvice/interview-advice |
Beratung zu Bewerbungsgesprächen für den irischen Markt | https://www.tcd.ie/Careers/students/international.php/interviews.php |
Beratung zur Erstellung des Lebenslaufs für den irischen Markt | https://www.tcd.ie/Careers/students/international.php/CVs.php |
Stellensuchdienste – eine Stelle finden (Careers Service – Getting a job) | https://www.ucc.ie/en/careers |
Jobseeker Pack | https://www.gov.ie/en/publication/fd0df-get-support-to-find-a-job |
Definition
Das Programm „National Traineeship/Further Education and Training (FET)“ dient der Vermittlung beruflicher Kompetenzen und verbindet formale Schulung mit Coaching durch einen Arbeitgeber im Betrieb. Die Schulungsinhalte und die Beschäftigungsstandards für alle Praktika werden zwischen Arbeitgebern, Gewerkschaften, Aufsichtsbehörden und Interessensgruppen abgestimmt. Traineeship (Praktikum) – ETBI
Eine vollständige Liste der verfügbaren Praktikumsplätze ist verfügbar unter: https://www.fetchcourses.ie.
Im Rahmen von FET werden zahlreiche Kurse angeboten, die in zwei Arten von Ausbildung unterteilt sind:
Im Traineeship Programmewerden Ausbildungen und einschlägige Arbeitserfahrungen angeboten. Wenn Sie arbeitslos sind und nach einer Möglichkeit suchen, sich in einem bestimmten beruflichen Tätigkeitsbereich aus- oder weiterzubilden, Erfahrungen zu sammeln und eine formale Qualifikation zu erwerben, dann ist das Traineeship Programme womöglich das Richtige für Sie. Im Rahmen dieses Programms werden Vollzeitpraktika angeboten. Ihre Dauer hängt davon ab, in welchem Bereich Sie sich aus- oder weiterbilden möchten. Im Anschluss an den Einführungskurs halten Sie sich abwechselnd im Bildungszentrum und am Arbeitsplatz auf, um Ihr Wissen zu erweitern und praktische Erfahrung zu sammeln. Nach Abschluss Ihres Kurses erhalten Sie ein Abschlusszeugnis der irischen Behörde für Berufsbildung, Quality and Qualifications Ireland (QQI), auf der Stufe „Certificate“ (Grundkurs) oder „Advanced Certificate“ (Fortgeschrittenenkurs).
Im Rahmen des Umschulungs- und Weiterbildungsprogramms Specific Skills Training können Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben oder den Beruf wechseln, neue berufsbezogene Qualifikationen erwerben. Angeboten werden Tageskurse über kürzere oder längere Dauer, Online-Kurse, hybrides Lernen („Blended Learning“) und Abendkurse. Das Kursangebot, das verschiedene Qualifikationsstufen umfasst, unterscheidet sich je nach Bildungszentrum und von Jahr zu Jahr. Die Kurse finden tagsüber oder abends statt. Die Tageskurse sind in erster Linie Arbeitslosen vorbehalten. Sie sind für alle Arbeitslosen kostenlos, auch wenn sie keine Sozialleistungen beziehen. Abendkurse sind nur für Bezieher von Sozialleistungen kostenlos.
Teilnahmebedingungen
Voraussetzung für die Teilnahme am Praktikumsprogramm Traineeship Programme ist ein Mindestalter von 16 Jahren, also das Ende der gesetzlichen Schulpflicht.
Sie haben Anspruch auf Teilnahme an einem FET-Kurs, wenn Sie arbeitslos sind, entlassen werden oder keinen Vollzeitunterricht mehr besuchen. Teilnahmeberechtigt sind unter bestimmten Voraussetzungen auch Menschen, die wegen einer Behinderung oder als Alleinerziehende Sozialleistungen beziehen.
Staatsangehörigen von EWR-Staaten stehen Praktikumsplätze zur Verfügung, sofern sie die einschlägigen Anforderungen erfüllen.
Durchführung
Die SOLAS wurde 2013 durch das Gesetz für Aus- und Weiterbildung (Further Education and Training Act) als eine Agentur des Ministeriums für Aus- und Weiterbildung, Hochschulbildung, Forschung, Innovation und Wissenschaft (Department of Further and Higher Education, Research, Innovation and Science) geschaffen. Ihre Tätigkeit ist an der Strategie für Aus- und Weiterbildung 2020–2024 (Further Education and Training (FET) Strategy 2020–2024) und am SOLAS-Plan (SOLAS Corporate Plan) ausgerichtet.
„Education and Training Boards Ireland“ (ETBI) ist das nationale Vertretungsorgan, das die Interessen der sechzehn Gremien für die schulische und berufliche Ausbildung (Education and Training Boards, ETBs) vertritt und durch den Minister für die Zwecke des Gesetzes über die Gremien für die schulische und berufliche Ausbildung (Education and Training Boards Act) von 2013 anerkannt wurde.
Die Zertifizierung im Bereich berufliche Weiterbildung und Hochschulbildung richtet sich in der Regel nach dem zehnstufigen Nationalen Qualifikationsrahmen, der auf den Europäischen Qualifikationsrahmen abgestimmt ist. Die irische Behörde für Berufsbildung, Quality and Qualifications Ireland (QQI), sichert die Qualität von Einrichtungen für die allgemeine und berufliche Hochschulbildung und Weiterbildung, validiert Bildungsprogramme und stellt Zeugnisse für die Teilnehmer aus.
Lebens- und Arbeitsbedingungen
Mit Ausnahme der Abendkurse sind alle FET-Kurse kostenlos und werden unter bestimmten Voraussetzungen während ihrer Dauer mit einer FET-Ausbildungsvergütung vergolten. Beantragen können Sie außerdem einen Verpflegungszuschuss, einen Unterkunftszuschuss, wenn Sie für die Dauer des Kurses nicht zu Hause wohnen können, oder einen Fahrtkostenzuschuss, wenn Sie mehr als 5 km vom Bildungszentrum entfernt wohnen. Unter bestimmten Voraussetzungen haben Sie Anspruch auf eine kostenlose Kinderbetreuung.
Wo sind Stellenangebote zu finden?
Wenn Sie sich um einen Praktikumsplatz bewerben möchten, müssen Sie sich zunächst bei Ihrem örtlichen Amt für Beschäftigung oder dem Intreo Centre für Berufsanfänger registrieren. Es folgt ein Bewerbungsgespräch, um den für Ihre Bedürfnisse geeignetsten Kurs zu finden. Da einige Kurse stark nachgefragt werden, kann es passieren, dass Sie nicht sofort einen Platz im Kurs Ihrer Wahl erhalten. Sie können online nach FET-Kursen suchen.
Finanzierung und Unterstützung
Als Teilnehmer am Praktikumsprogramm Traineeship Programme oder am Umschulungs- und Weiterbildungsprogramm Specific Skills Training erhalten Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine FET-Ausbildungsvergütung.
Mit Ausnahme der Abendkurse sind alle FET-Kurse kostenlos und werden unter bestimmten Voraussetzungen während ihrer Dauer mit einer FET-Ausbildungsvergütung vergolten. Beantragen können Sie außerdem einen Verpflegungszuschuss, einen Unterkunftszuschuss, wenn Sie für die Dauer des Kurses nicht zu Hause wohnen können, oder einen Fahrtkostenzuschuss, wenn Sie mehr als 5 km vom Bildungszentrum entfernt wohnen. Unter bestimmten Voraussetzungen haben Sie Anspruch auf eine kostenlose Kinderbetreuung. www.fetchcourses.ie
Wo können Stellenangebote ausgeschrieben werden?
Wenden Sie sich als Arbeitgeber bitte an Ihr örtliches Zentrum für Berufsanfänger (Intreo Centre) oder Amt für Beschäftigung (Employment Services Office), um die Ausschreibung der Praktikumsstelle zu besprechen. Die Kontaktadressen finden Sie unter: .https://www.gov.ie/en/directory/category/e1f4b5-intreo-offices
Finanzierung und Unterstützung
In Irland erhalten Programmteilnehmer eine staatlich finanzierte Ausbildungsvergütung.
Rechtlicher Bezugsrahmen
Das System der Lehrlingsausbildung ist in Irland durch das Gesetz über betriebliche Ausbildung von 1967 (1967 Industrial Training Act) geregelt. Ein nationaler Lehrlingsausbildungsrat überwacht die Lehrlingsausbildung in Irland. SOLAS (Die irische Behörde für Aus- und Weiterbildung (Further Education and Training, FET)) ist die federführende Stelle, die im Auftrag der Regierung für die Lehrlingsausbildung zuständig ist. Sie arbeitet mit der Hochschulbehörde (Higher Education Authority), die für die tertiäre Bildung zuständig ist, der irischen Behörde für Berufsbildung (Quality and Qualifications Ireland), die für die betriebliche Ausbildung zuständig ist, sowie mit Ausbildungsanbietern sowohl aus dem FET-System als auch aus dem System der tertiären Bildung zusammen. Die SOLAS ist für die Führung eines nationalen Registers von Arbeitgebern, die für die Lehrlingsausbildung zugelassen wurden, sowie eines nationalen Lehrlingsregisters zuständig. Lehrlingsausbildungen stehen allen Personen nach dem Ende der gesetzlichen Schulpflicht, also ab einem Alter von 16 Jahren, offen. Dazu zählen auch junge Erwachsene, die aus der schulischen und beruflichen Ausbildung ausscheiden, sowie Personen, die sich bereits in Beschäftigung befinden. Die Mindest-Zugangsvoraussetzung hinsichtlich des Bildungsniveaus ist das Junior Certificate oder Gleichwertiges, wobei einige Lehrlingsausbildungen und Arbeitgeber andere Mindest-Zugangsvoraussetzungen handhaben.
Beschreibung der Programme
In Irland werden Lehrlingsausbildungen von SOLAS, der Behörde für Aus- und Weiterbildung, verwaltet.
Alle Arbeitgeber müssen von der SOLAS zugelassen werden, bevor sie Lehrlinge aufnehmen können. Der Lehrling wird vor Aufnahme der Lehrlingsausbildung von einem zugelassenen Arbeitgeber registriert.
Lehrlingsausbildungen setzen sich aus abwechselnden Ausbildungsphasen im Betrieb und außerhalb des Betriebs (Schule) zusammen. Bei diesem Ausbildungsmodell können Lehrlinge die in der Schule erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten mit denen kombinieren, die im Betrieb gewonnen werden. Durch die Praxiserfahrung in unterschiedlichen Arbeitsumfeldern und die Möglichkeit, sich Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen und diese zu vertiefen, können Lehrlinge das hohe Kompetenzniveau erwerben, das von Handwerkern heute erwartet wird.
Mit der Struktur der Lehrlingsausbildungsprogramme wird sichergestellt, dass sich die Ausbildung an den Erfordernissen des Betriebs ausrichtet. Die Kultur der Lehrlingsausbildung und die damit verbundene Entwicklung bereiten Lehrlinge darauf vor, sich an verändernde Gegebenheiten anzupassen, flexibel zu sein und sich selbst zu motivieren. Das Programm vermittelt Lehrlingen auch die Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen, die sie für die Herausforderung der künftigen Entwicklungen in ihrem Beruf und in ihrem Betrieb benötigen. Die abwechselnden Ausbildungsabschnitte bestehen in der Regel aus vier Phasen im Betrieb und drei Phasen außerhalb des Betriebs. Bei einigen Berufen kann es Abweichungen geben.
Ein Lehrling verfügt über einen formellen Arbeitsvertrag und erhält während der Lehrlingsausbildung ein Gehalt. Lehrlingsausbildungen können zwei bis vier Jahre dauern.
Lehrlingsausbildungen führen auch zu international anerkannten Qualifikationen. Diese reichen von Stufe 6 bis Stufe 10 im Nationalen Qualifikationsrahmen.
Zugangsberechtigung
Das Mindestalter liegt im Allgemeinen bei 16 bis 18 Jahren. Es gibt kein Höchstalter.
Bei manchen Lehrlingsausbildungen können Mindestabschlüsse erforderlich sein.
Die erforderlichen Mindestabschlüsse und alle Zugangsvoraussetzungen sind in der Programminformation für jede Lehrlingsausbildung ersichtlich.
Staatsbürger von EWR-Staaten können Lehrlingsausbildungen absolvieren, wenn sie die Zugangsvoraussetzungen für das Lehrlingsausbildungsprogramm erfüllen und von einem bereits zugelassenen Arbeitgeber, der innerhalb des Staates als Arbeitgeber registriert ist, angestellt werden.
Lebens- und Arbeitsbedingungen
Das National Apprenticeship Office (Nationales Amt für Lehrlingsausbildung) ist eine neue Einrichtung, die im Januar 2022 gemeinsam von SOLAS und der Higher Education Authority (Hochschulbehörde) gegründet wurde, um den Aktionsplan für die Lehrlingsausbildung 2021-2025 umzusetzen.Das Amt ist die federführende Agentur, die im Namen der Regierung für die Lehrlingsausbildung zuständig ist und in enger Partnerschaft mit Arbeitgebern, der Higher Education Authority (Hochschulbehörde), Quality and Qualifications Ireland (Qualitäts- und Qualifikationsbehörde), der Industrie sowie Bildungs- und Ausbildungsanbietern in der gesamten weiteren und höheren Bildung zusammenarbeitet.
Generation Lehrlingsausbildung
Wo sind Stellenangebote zu finden?
Es gibt eine breite Palette an Lehrlingsausbildungsprogrammen, etwa in der Finanz-, der IKT-, der Bau- und der Maschinenbaubranche, im Gastgewerbe und in der Baumzucht. Alle verfügbaren Programme sind abrufbar unter: https://apprenticeship.ie/career-seekers/jobs
Intreo ist die öffentliche Arbeitsverwaltung des Ministeriums für Sozialschutz (Department of Social Protection). Dabei handelt es sich um eine zentrale Anlaufstelle für alle Angelegenheiten in Beschäftigungsfragen. Sie bietet praktische, maßgeschneiderte Hilfe und Unterstützung sowohl für Arbeitsuchende als auch für Arbeitgeber.
Finanzierung und Unterstützung
Während der Ausbildungsphasen außerhalb des Betriebs erhält der Lehrling von der SOLAS eine Ausbildungsvergütung, die über einen Lehrlingsfonds finanziert wird. Während der Ausbildungsphasen im Betrieb erhält der Lehrling den üblichen Lehrlingslohnsatz vom Arbeitgeber. In den meisten Fällen wurden diese Sätze zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertretern vereinbart und variieren je nach Ausbildungsjahr.
Wo können Stellenangebote ausgeschrieben werden?
Arbeitgeber müssen durch die SOLAS bereits zugelassen sein und Lehrlingsausbildungen direkt oder auf JobsIreland und https://apprenticeship.ie/career-seekers/jobs anbieten.https://apprenticeship.ie/career-seekers/jobs
Finanzierung und Unterstützung
In Irland werden die Ausbildungsphasen außerhalb des Betriebs in vollem Umfang von der Regierung unterstützt und finanziert (SOLAS/Education and Training Boards).
Der freie Warenverkehr bildet einen der Eckpfeiler des europäischen Binnenmarkts.
Die Beseitigung nationaler Hemmnisse für den freien Warenverkehr innerhalb der Union ist einer der in den EU-Verträgen verankerten Grundsätze. Ausgehend vom traditionellen Protektionismus haben die EU-Mitgliedstaaten kontinuierlich Beschränkungen aufgehoben, um einen „gemeinsamen“ Markt bzw. Binnenmarkt zu schaffen. Diese Bemühungen um die Errichtung eines europäischen Handelsraums ohne Grenzen führten zu größerem Wohlstand und zur Entstehung neuer Arbeitsplätze und ermöglichten es der EU, sich neben den Vereinigten Staaten und Japan als globale Handelsmacht zu etablieren.
Ungeachtet der europäischen Bemühungen um die Beseitigung aller Handelshemmnisse innerhalb der Union wurden bisher nicht alle Wirtschaftssektoren harmonisiert. Die Europäische Union hat beschlossen, für Sektoren, die mit größeren Risiken für die europäischen Bürgerinnen und Bürger verbunden sein könnten – wie beispielsweise Arzneimittel oder Bauprodukte – Rechtsvorschriften auf europäischer Ebene festzulegen. Auf die meisten Produkte (die als „risikoärmer“ eingestuft werden) findet der so genannte Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung Anwendung, nach dem in einem Mitgliedstaat rechtmäßig hergestellte oder in Verkehr gebrachte Produkte grundsätzlich im EU-Binnenmarkt ohne Beschränkungen gehandelt werden dürfen.
Beschränkungen des freien Warenverkehrs
Nach Maßgabe des Vertrags über die Europäische Union haben die Mitgliedstaaten das Recht, den freien Warenverkehr einzuschränken, sofern bestimmte Allgemeininteressen wie beispielsweise der Umweltschutz, die öffentliche Gesundheit oder die öffentliche Ordnung berührt sind. Das bedeutet zum Beispiel, dass wenn die Einfuhr eines Produkts von den Behörden eines Mitgliedstaats als mögliche Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, Sittlichkeit oder Ordnung betrachtet wird, dieser Staat das Inverkehrbringen dieses Produkts auf seinem Markt untersagen oder beschränken kann. Dies kann beispielsweise bei genetisch veränderten Lebensmitteln oder bestimmten Energiegetränken der Fall sein.
Zwar gelten grundsätzlich keine Einschränkungen für den Erwerb von Waren für den persönlichen Bedarf in anderen Mitgliedstaaten, jedoch unterliegen bestimmte Produktkategorien, wie beispielsweise Alkohol und Tabak, einer Reihe europäischer Beschränkungen.
Freier Kapitalverkehr
Eine weitere unverzichtbare Voraussetzung für das Funktionieren des Binnenmarktes ist der freie Kapitalverkehr. Dieser stellt eine der vier durch das Unionsrecht garantierten Grundfreiheiten dar und bildet die Basis für die Integration der europäischen Finanzmärkte. Die europäischen Bürgerinnen und Bürger können nun ihr Vermögen in jedem beliebigen EU-Mitgliedstaat verwalten und anlegen.
Die Liberalisierung der Kapitalmärkte war von entscheidender Bedeutung für den Prozess der Wirtschafts- und Währungsintegration in der EU. Sie bildete den ersten Schritt zur Schaffung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) und der gemeinsamen Währung, des Euro.
Vorteile
Der Grundsatz des freien Kapitalverkehrs verbessert nicht nur die Effizienz der Finanzmärkte innerhalb der Union, sondern bringt auch eine Reihe von Vorteilen für die Unionsbürgerinnen und ‑bürger mit sich. So können Privatpersonen innerhalb der EU eine Vielzahl von Finanzgeschäften ohne größere Beschränkungen tätigen. Beispielsweise können Privatpersonen mit einigen wenigen Einschränkungen in einem anderen Mitgliedstaat
- problemlos ein Bankkonto eröffnen,
- Aktien kaufen,
- Vermögen anlegen oder
- Immobilien erwerben
In der EU ansässige Unternehmen dürfen in andere europäische Unternehmen investieren, Eigentümer dieser Unternehmen sein und deren Geschäftsführung wahrnehmen.
Ausnahmen
Sowohl innerhalb der Union als auch zwischen den Mitgliedstaaten und Drittländern gelten einige Ausnahmen von diesem Grundsatz. Diese betreffen in erster Linie das Steuerrecht, die Finanzaufsicht, die öffentliche Ordnung, Geldwäsche und die im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU vereinbarten finanziellen Sanktionen.
Die Europäische Kommission bemüht sich weiterhin um die Vollendung des freien Finanzdienstleistungsmarktes, indem sie neue Strategien zur Integration der Finanzmärkte umsetzt. Damit soll es sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Unternehmen weiter erleichtert werden, ihr Vermögen in der EU zu verwalten.
Es ist ausgesprochen ratsam, sich bereits vor der Einreise nach Irland um eine Unterkunft zu kümmern. Jugendherbergen sind im Allgemeinen die billigste Form der vorübergehenden Unterkunft; auch einige Frühstückspensionen („Bed and Breakfast“) bieten günstige Übernachtungsmöglichkeiten.
Mietwohnungen
Mietwohnungen werden sowohl möbliert als auch unmöbliert angeboten. Im Normalfall werden Kautionen in Höhe von bis zu einer Monatsmiete verlangt. Mietwohnungsanzeigen sind im Internet zu finden. Immobilienmakler vermitteln in Irland sowohl Miet- als auch Kaufimmobilien. Es ist in Irland üblich, dass Personen, die sich noch nicht kennen, gemeinsam ein Haus mieten und sich die laufenden Kosten teilen, u. a. Gas-, Telefon- und Stromgebühren.
Falls Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Miete zu bezahlen, können Sie eine Mietbeihilfe beantragen. Die Vorschriften für diese Mietbeihilfe sind komplex. Sie haben keinen Anspruch auf eine Mietbeihilfe, wenn Sie einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen, doch erhalten Sie möglicherweise eine Mietbeihilfe, wenn Sie 12 Monate lang arbeitslos waren und wieder in das Erwerbsleben einsteigen. Weiterführende Informationen zur Mietbeihilfe finden Sie unter https://www.gov.ie/en/service/fb3b13-rent-supplement.
Immobilienkauf
Informationen über zum Verkauf stehende Immobilien sind in Zeitungen, bei Immobilienmaklern und im Internet erhältlich. Hypotheken können bei Banken, Bausparkassen oder Hypothekenmaklern aufgenommen werden. Die Zinssätze variieren und können fest oder variabel sein.
Links:
Titel/Name | URL |
DAFT – Irlands größtes Immobilienportal | www.daft.ie |
My Home: Miet- und Kaufimmobilien | http://www.myhome.ie |
Mietimmobilien | www.let.ie |
Herbergen | www.hostels-ireland.com |
Jugendherbergen (Hostel world) | www.hostelworld.com |
Frühstückspensionen (Bed and Breakfast) | www.ireland-bnb.net |
Property.ie | http://www.property.ie |
Es steht eine breite Palette unterschiedlicher Primar- und weiterführender Schulen zur Wahl. Vor der Anmeldung Ihres Kindes in einer bestimmten Schule sollten Sie sich also genau informieren. Ein Verzeichnis der Schulen für jede Grafschaft (County) ist beim Ministerium für Bildung (Department of Education) erhältlich.
Zur Anmeldung von Kindern/Jugendlichen in der Schule wenden Sie sich direkt an die betreffende Schule. In Gegenden mit hoher Bevölkerungsdichte wie Dublin empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung (in bestimmten Fällen gleich nach der Geburt des Kindes), um sich einen Platz zu sichern. In Schulen mit Wartelisten werden häufig Schüler aus den örtlichen Primarschulen bevorzugt oder Schüler, deren Geschwister oder andere Verwandte die Schule bereits besuchen.
Der Bereich der tertiären Bildung umfasst verschiedene Teilbereiche. Der Universitätsbereich, der Fachhochschulbereich und die pädagogischen Hochschulen werden weitgehend vom Staat finanziert (es können jedoch Immatrikulationsgebühren anfallen). Darüber hinaus gibt es eine Anzahl privater Hochschulen in freier Trägerschaft. Verantwortlich für die Finanzierung von Universitäten, technischen Hochschulen und bestimmten anderen Hochschuleinrichtungen ist die Higher Education Authority. Wenn Sie sich für ein Hochschulstudium interessieren, können Sie sich auf der Website Qualifax genauer über die angebotenen Studiengänge informieren. Die Anmeldung zu den grundständigen Studiengängen (undergraduate courses) erfolgt in Irland in der Regel über die zentrale Zulassungsstelle (Central Applications Office, CAO).
Der irische Staat bietet eine gebührenfreie Schulbildung sowohl im Primarbereich als auch im Sekundarbereich an.
Die meisten Studierenden, die noch keinen Hochschulabschluss besitzen und staatlich geförderte Bildungsgänge im Tertiärbereich besuchen, brauchen keine Studiengebühren zu bezahlen. Im Rahmen der „Free Fees Initiative“ (Initiative für die Befreiung von Studiengebühren) werden die Studiengebühren der Hochschulen stattdessen vom Ministerium für Bildung (Department of Education) übernommen. Allerdings müssen Studierende eine gesonderte jährliche Gebühr für das Studentenwerk und für Prüfungen an die Hochschulen zahlen.
Im akademischen Jahr 2023/2024 liegt der Beitragshöchstsatz bei 3 000 EUR.
Um die Zulassung zu den staatlich anerkannten tertiären Bildungsgängen herrscht starke Konkurrenz. Die Ausbildungsplätze werden auf der Grundlage der im Abschlusszeugnis der Sekundarschule (Leaving Certificate) erzielten Noten vergeben.
Weitere Informationen über das irische Bildungssystem finden Sie unter: http://www.citizensinformation.ie/en/education.
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Bildung | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-education |
Hochschulbehörde (Higher Education Authority) | http://www.hea.ie |
Irische Behörde für Qualitätssicherung und Qualifikationen (Quality and Qualifications Ireland - QQI) | www.qqi.ie |
Qualifax | www.qualifax.ie |
Zentrale Zulassungsstelle (Central Applications Office) | www.cao.ie |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/education |
Kindererziehung und Bildung in Irland | http://www.schooldays.ie |
Die Umsetzung des Grundsatzes des freien Personenverkehrs ist einer der Eckpfeiler des europäischen Aufbauwerks. Mit ihr wurde eine Reihe praktischer Regelungen eingeführt, die sicherstellen, dass die Bürgerinnen und Bürger frei und problemlos in jeden Mitgliedstaat der Europäischen Union reisen können. Das Reisen mit dem Auto innerhalb der gesamten EU wurde wesentlich erleichtert. Die Europäische Kommission hat eine Reihe gemeinsamer Regelungen über die gegenseitige Anerkennung von Führerscheinen, die Gültigkeit von Kraftfahrzeugversicherungen und die Möglichkeit der Zulassung von Fahrzeugen in einem Aufnahmemitgliedstaat verabschiedet.
Ihr Führerschein in der EU
Die EU hat ein einheitliches Führerscheinmuster und weitere Mindestanforderungen für die Erteilung einer Fahrerlaubnis eingeführt. Dies soll dazu beitragen, Fahrer, die andere gefährden könnten, von Europas Straßen fernzuhalten – wo immer sie ihre Führerscheinprüfung ablegen.
Seit dem 19. Januar 2013 haben alle von EU-Ländern ausgestellten Führerscheine dieselben optischen und haptischen Merkmale. Sie werden auf Plastikkarten mit der Größe und Form einer Kreditkarte gedruckt.
Es wurden einheitliche Gültigkeitsdauern für das Führerscheindokument eingeführt, die für Motorräder und Pkw zwischen 10 und 15 Jahren liegen. Dies gibt den Behörden die Möglichkeit, das Dokument regelmäßig mit neuen Sicherheitsmerkmalen auszustatten, die seine Fälschung oder Manipulation erschweren, sodass es für Fahrer, denen keine Fahrerlaubnis erteilt wurde oder denen diese entzogen wurde, sowohl in ihrem eigenen Land als auch in anderen EU-Ländern schwieriger ist, die Behörden zu täuschen.
Um den Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wurde mit dem neuen europäischen Führerschein ein stufenweiser Zugang zu Führerscheinen für Krafträder und andere zweirädrige Kraftfahrzeuge eingeführt. Dieser „stufenweise Zugang“ bedeutet, dass Fahrer Erfahrung mit einem weniger leistungsstarken Kraftrad benötigen, bevor sie auf größere Motorräder umsteigen. Für Kleinkrafträder wurde eine eigene Klasse (AM) eingeführt.
Sie müssen Ihren Führerschein in dem Land beantragen, in dem Sie Ihren gewöhnlichen oder ordentlichen Wohnsitz haben. In der Regel ist dies das Land, in dem Sie aufgrund persönlicher oder beruflicher Bindungen mindestens 185 Tage im Kalenderjahr wohnen.
Wenn Sie persönliche/berufliche Bindungen in zwei oder mehr EU-Ländern haben, ist Ihr gewöhnlicher Wohnsitz der Ort, an dem Sie persönliche Bindungen haben, sofern Sie regelmäßig dorthin zurückkehren. Diese letzte Bedingung müssen Sie nicht erfüllen, wenn Sie sich in einem EU-Land aufhalten, um einen Auftrag von bestimmter Dauer auszuführen.
Der Besuch einer Schule oder Universität in einem anderen EU-Land hat keine Verlegung Ihres ordentlichen Wohnsitzes zur Folge. Sie können jedoch in Ihrem Aufnahmemitgliedstaat einen Führerschein beantragen, wenn Sie nachweisen können, dass Sie dort mindestens sechs Monate studiert haben.
Zulassung von Kraftfahrzeugen im Aufnahmemitgliedstaat
Wenn Sie Ihren Wohnsitz dauerhaft in ein anderes EU-Land verlegen und dort Ihr Fahrzeug nutzen, sollten Sie dieses in Ihrem neuen Wohnsitzland zur Zulassung anmelden und die Kraftfahrzeugsteuern bezahlen.
Es gibt keine gemeinsamen EU-Vorschriften für die Zulassung von Kraftfahrzeugen und die damit verbundenen Steuern. In einigen Ländern gelten Steuerbefreiungsregelungen für die Fahrzeugzulassung, wenn Sie dauerhaft in ein anderes EU-Land ziehen und Ihr Auto mitnehmen.
Um eine solche Steuerbefreiung in Anspruch zu nehmen, müssen Sie die geltenden Fristen und Bedingungen in dem Land beachten, in das Sie Ihren Wohnsitz verlegen möchten.
Informieren Sie sich bei den nationalen Behörden über die konkreten Regelungen und Fristen: https://europa.eu/youreurope/citizens/vehicles/registration/registration-abroad/index_de.htm.
Kraftfahrzeugversicherungen
Unionsbürgerinnen und ‑bürger können ihr Fahrzeug in jedem EU-Land versichern, sofern die gewählte Versicherungsgesellschaft von den Behörden des Aufnahmelandes zur Ausstellung der entsprechenden Versicherungspolicen zugelassen ist. Versicherungsgesellschaften mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat sind nur unter bestimmten Voraussetzungen zum Verkauf einer Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung berechtigt. Die Versicherung ist in der gesamten Union gültig, unabhängig davon, in welchem Land sich ein Schadensfall ereignet.
Steuern
Die Mehrwertsteuer (MwSt) für Kraftfahrzeuge wird in der Regel in dem Land entrichtet, in dem das Fahrzeug erworben wird. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die MwSt jedoch im Bestimmungsland zu entrichten.
Weitere Informationen über die Regelungen, die zur Anwendung kommen, wenn ein Fahrzeug in einem EU-Mitgliedstaat erworben wird und in einem anderen Mitgliedstaat zugelassen werden soll, finden Sie hier: https://europa.eu/youreurope/citizens/vehicles/registration/taxes-abroad/index_de.htm.
Alle Personen, die in Irland eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, müssen eine irische „Personal Public Service Number“ (PPS-Nummer) beantragen. Dabei handelt es sich um eine persönliche Referenznummer, mit der Leistungen schneller und leichter beantragt und behördliche Informationen schneller und einfacher bezogen werden können. Die Nummer wird u. a. benötigt für Leistungen in den Bereichen soziale Sicherheit, Einkommen, Gesundheitsversorgung und Bildung. Informationen zum Erhalt einer PPS-Nummer finden Sie unter gov.ie - How to get a Personal Public Service (PPS) Number (www.gov.ie).
Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten oder der Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) benötigen keine Aufenthaltserlaubnis. Alle ausländischen Bürger, die nicht Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums oder der Schweiz sind, müssen sich bei der Einwanderungsbehörde der irischen Polizei (Garda National Immigration Bureau, http://www.inis.gov.ie/en/inis/pages/registration) registrieren lassen.
Staatsangehörige der EU-/EWR-Mitgliedstaaten haben das Recht, in Irland zu leben und ohne Arbeitserlaubnis zu arbeiten, und genießen hinsichtlich der Vergütung und der Arbeitsbedingungen die gleichen Rechte wie irische Staatsangehörige.
Nicht-EWR-Bürger (mit einigen Ausnahmen) benötigen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit in Irland eine Arbeitserlaubnis.
Weitere Informationen:
Abteilung Arbeitserlaubnisse (Employment Permits Section):
Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung
Earlsfort Centre
Lower Hatch Street
Dublin 2
D02 PW01
https://dbei.gov.ie/en/What-We-Do/Workplace-and-Skills/Employment-Permits
Links:
Titel/Name | URL | |
Ministerium für Sozialschutz | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-social-protection | |
Ministerium für Justiz | www.justice.ie | |
Einwanderungsbehörde der irischen Polizei (Garda National Immigration Bureau) | https://www.irishimmigration.ie | |
Ministerium für auswärtige Angelegenheiten | https://www.dfa.ie | |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/moving_country/moving_to_ireland/rights_of_residence_in_ireland | |
Abteilung Arbeitserlaubnisse (Employment Permits Section): Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung | https://dbei.gov.ie/en/What-We-Do/Workplace-and-Skills/Employment-Permits | |
Ministerium für Sozialschutz | Beantragung einer PPS-Nummer: gov.ie - How to get a Personal Public Service (PPS) Number (www.gov.ie) |
VERGEWISSERN SIE SICH BITTE, DASS SIE BEI IHRER EINREISE:
- im Besitz eines gültigen EU-/EWR-Reisepasses oder Schweizer Reisepasses oder eines gültigen nationalen Personalausweises sind;
- ein Exemplar des Arbeitsvertrags oder der Beschäftigungsbedingungen besitzen und dieses Dokument verstehen;
- in dem Gebiet, in das Sie ziehen werden, eine Unterkunft haben;
- eine Europäische Krankenversicherungskarte besitzen, über ausreichende Mittel zur Deckung akuter medizinischer Versorgungskosten verfügen oder eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben (wahlweise);
- über ausreichende Mittel zur Deckung Ihrer Lebenshaltungskosten bis zur Auszahlung Ihres ersten Lohnes oder Gehalts oder ggf. zur Rückkehr in Ihr Heimatland verfügen;
- die erforderlichen E-Formulare U1/U2 mitführen;
- angemessene Kenntnisse in der Sprache des Landes besitzen, in dem Sie arbeiten möchten;
- ggf. eine Arbeitserlaubnis besitzen;
- Kopien aller erforderlichen Unterlagen (Lebenslauf, Reisepass, Abschlusszeugnis usw.) besitzen;
- beglaubigte Übersetzungen aller Ihrer Bildungs- und Befähigungsnachweise besitzen;
- eine Anerkennung Ihrer Befähigungsnachweise erlangt haben (www.qqi.ie).
- Vergewissern Sie sich, dass Sie:
- die für die Sozialversicherung und die Krankenversicherung geltenden Bestimmungen in Ihrem Gastland kennen;
- Informationen über die Übertragung Ihrer Sozialversicherungsansprüche besitzen;
- Informationen über die Übertragung von Arbeitslosenleistungen besitzen, falls Sie arbeitslos sind;
- das Steuersystem in Ihrem Gastland kennen.
Falls Sie Fragen zu den oben genannten Punkten haben, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Büro der öffentlichen Arbeitsverwaltung in Ihrem Land in Verbindung.
NACH IHRER ANKUNFT SOLLTEN SIE:
- beim Ministerium für Sozialschutz (Department of Social Protection) nachprüfen, ob es aktuelle Informationen zu den Sozialversicherungsgesetzen gibt. Unter Umständen müssen Sie eine PPS-Nummer beantragen, etwa, wenn Sie eine Beschäftigung in Irland aufnehmen. Nähere Informationen zur Beantragung der Nummer finden Sie auf der Website des Ministeriums für Sozialschutz (Department of Social Protection).
- ein Bankkonto eröffnen, um Ihren Lohn oder Ihr Gehalt zu erhalten;
- sich beim Finanzamt (Revenue) registrieren, um keine Notsteuer (emergency tax) zahlen zu müssen. Die Registrierung erfolgt online unter: myAccount (ros.ie)
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Sozialschutz | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-social-protection |
Irisches Finanzamt (Revenue Commissioners) | www.revenue.ie |
Irische Behörde für Qualitätssicherung und Qualifikationen (Quality and Qualifications Ireland) | www.qqi.ie |
Qualität von Arbeit und Beschäftigung – ein zentrales Thema mit erheblichen Auswirkungen auf Wirtschaft und Mensch
Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig für das Wohlergehen der Beschäftigten in Europa. Sie
- tragen zum physischen und psychischen Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger Europas bei und
- haben Anteil an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der EU.
Was das Wohlergehen der Menschen betrifft, so hat die Qualität der Arbeitsumgebung einen starken Einfluss auf die gesamte Arbeits- und Lebenszufriedenheit der Beschäftigten in Europa.
Mit Blick auf die Wirtschaft sind hochwertige Arbeitsbedingungen eine treibende Kraft für das Wirtschaftswachstum und eine der Grundlagen für die Wettbewerbsposition der Europäischen Union. Eine hohe Arbeitszufriedenheit ist ein wichtiger Faktor für eine hohe Produktivität der Wirtschaft in der EU.
Daher stellt die Förderung der Schaffung und des Erhalts einer nachhaltigen und angenehmen Arbeitsumgebung, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der europäischen Beschäftigten fördert und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben sorgt, in der Europäischen Union ein zentrales Thema dar.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Europa: ein wichtiges Ziel der Europäischen Union
Die Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen für ihre Bürgerinnen und Bürger ist für die Union von vorrangiger Bedeutung. Daher setzt sie sich gemeinsam mit den Regierungen der Mitgliedstaaten dafür ein, eine angenehme und sichere Arbeitsumgebung sicherzustellen. Die Mitgliedstaaten werden durch die folgenden Maßnahmen unterstützt:
- Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Ländern und Durchführung gemeinsamer Maßnahmen,
- Festlegung von Mindestanforderungen für die Arbeitsbedingungen sowie für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, die in der gesamten Europäischen Union Anwendung finden.
Kriterien für die Qualität von Arbeit und Beschäftigung
Für die Schaffung nachhaltiger Arbeitsbedingungen ist es wichtig, die Hauptmerkmale einer guten Arbeitsumgebung und somit auch die Kriterien für die Qualität der Arbeitsbedingungen festzulegen.
Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) ist eine EU-Agentur mit Sitz in Dublin. Wie ihr Name vermuten lässt, stellt sie Informationen, Empfehlungen und Fachwissen zum Thema Lebens- und Arbeitsbedingungen zur Verfügung. Eurofound hat mehrere Kriterien für die Qualität von Arbeit und Beschäftigung festgelegt; hierzu zählen unter anderem:
- Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz: Dies ist ein entscheidendes Kriterium, da gute Arbeitsbedingungen die Prävention von Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz, die Verringerung der Risikoexposition und die Verbesserung der Arbeitsorganisation voraussetzen;
- Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben: Die Bürgerinnen und Bürger sollten die Möglichkeit haben, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit herzustellen;
- Kompetenzentwicklung: Ein hochwertiger Arbeitsplatz bietet Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und der Laufbahnentwicklung.
Die Arbeit von Eurofound leistet einen Beitrag zur Planung und Gestaltung besserer Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa.
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
Die Europäische Kommission hat eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung in den EU-Mitgliedstaaten ergriffen. So hat sie unter anderem mit Unterstützung von nationalen Behörden, Sozialpartnern und NRO einen Strategischen Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz für den Zeitraum 2021 bis 2027 erarbeitet. Dieser trägt den Veränderungen Rechnung, die der digitale und der grüne Wandel, neue Arbeitsformen und die COVID-19-Pandemie mit Blick auf die Erfordernisse des Arbeitnehmerschutzes mit sich bringen. Zugleich werden in diesem strategischen Rahmen weiterhin die herkömmlichen Risiken für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz berücksichtigt, wie beispielsweise das Risiko von Arbeitsunfällen oder der Exposition gegenüber gefährlichen Chemikalien.
Ziel der Unionspolitik im Bereich der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ist die dauerhafte Verbesserung des Wohlbefindens der Beschäftigten in der EU. Sie berücksichtigt gleichermaßen die physischen, psychischen und sozialen Aspekte der Arbeitsbedingungen sowie die neuen Herausforderungen, die die Erweiterung der Europäischen Union um mittel- und osteuropäische Länder mit sich brachte. Die Einführung EU-weiter Standards für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz hat erheblich zur Verbesserung der Lage der Beschäftigten in diesen Ländern beigetragen.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Festlegung gemeinsamer Mindestanforderungen für alle EU-Länder
Die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in den EU-Mitgliedstaaten ist weitgehend von der Festlegung gemeinsamer Arbeitsnormen abhängig. In den einschlägigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften der EU, die nun in allen Mitgliedstaaten Anwendung finden, wurden die Mindestanforderungen für eine nachhaltige Arbeitsumgebung festgelegt. Die Verbesserung dieser Normen hat die Rechte der Beschäftigten gestärkt und zählt zu den wichtigsten Errungenschaften der Sozialpolitik der EU.
Transparenz und gegenseitige Anerkennung von Diplomen als entscheidende Ergänzung der Freizügigkeit der Arbeitskräfte
Die Möglichkeit der Anerkennung der erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen kann bei der Entscheidung, in einem anderen EU-Land zu arbeiten, eine ausschlaggebende Rolle spielen. Daher ist eine europäische Regelung erforderlich, die die gegenseitige Anerkennung beruflicher Kompetenzen durch die einzelnen Mitgliedstaaten gewährleistet. Nur eine solche Regelung verhindert, dass die Mobilität der Arbeitskräfte innerhalb der EU durch eine mangelnde Anerkennung beruflicher Qualifikationen nicht eingeschränkt wird.
Wesentliche Grundsätze der Anerkennung beruflicher Qualifikationen in der EU
Grundsätzlich sollte es allen Unionsbürgerinnen und ‑bürgern möglich sein, ihren Beruf in jedem beliebigen Mitgliedstaat auszuüben. Leider stehen der praktischen Umsetzung dieses Grundsatzes häufig einzelstaatliche Anforderungen hinsichtlich des Zugangs zu bestimmen Berufen im Aufnahmeland entgegen.
Um diese Diskrepanzen zu überwinden, hat die EU eine Regelung zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen eingeführt. Nach Maßgabe dieser Regelung wird zwischen reglementierten Berufen (für die bestimmte Qualifikationen gesetzlich vorgeschrieben sind) und Berufen unterschieden, die im Aufnahmemitgliedstaat nicht gesetzlich reglementiert sind.
Maßnahmen zur Förderung der Transparenz der Qualifikationen in Europa
Die Europäische Union hat wichtige Maßnahmen ergriffen, um das Ziel der Transparenz der Qualifikationen in Europa zu erreichen:
- Verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung. Ziel ist hierbei die Zusammenführung aller Instrumente zur Förderung der Transparenz bei Diplomen und anderen Befähigungsnachweisen in einem einzigen benutzerfreundlichen Instrument. Hierzu gehören beispielsweise der Europass-Lebenslauf und der Europass-Schulungen.
- Erarbeitung konkreter Maßnahmen im Bereich der Anerkennung beruflicher Qualifikationen sowie der Qualität der beruflichen Bildung.
Überwindung der Unterschiede zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung innerhalb der EU
Zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung der EU-Mitgliedstaaten bestehen noch immer erhebliche Unterschiede. Durch die letzten Erweiterungen der EU auf Länder mit unterschiedlichen Bildungstraditionen ist diese Vielfalt weiter gewachsen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, gemeinsame Regelungen festzulegen, um die Anerkennung von Kompetenzen zu gewährleisten.
Um vielfältigen einzelstaatlichen Qualifikationsnormen, Lehrmethoden und Berufsbildungsstrukturen auf einen Nenner zu bringen, hat die Europäische Kommission eine Reihe von Instrumenten aufgelegt, die darauf abzielen, eine bessere Transparenz und Anerkennung von Qualifikationen sowohl zu akademischen als auch zu beruflichen Zwecken sicherzustellen.
Der Europäische Qualifikationsrahmen ist im Prozess der Anerkennung beruflicher Kompetenzen für die Europäische Kommission von vorrangiger Bedeutung. Zentrale Ziele des Qualifikationsrahmens sind die Schaffung von Verbindungen zwischen den unterschiedlichen einzelstaatlichen Qualifikationssystemen und die Gewährleistung einer reibungslosen Übertragung und Anerkennung von Diplomen.
Das Netz der nationalen Informationszentren für Fragen der akademischen Anerkennung wurde im Jahr 1984 auf Initiative der Europäischen Kommission eingerichtet. Die nationalen Informationszentren bieten Beratung über die akademische Anerkennung von im Ausland absolvierten Studienzeiten an. Das Netz erstreckt sich über alle EU-Mitgliedstaaten und die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums und spielt im Prozess der Anerkennung von Qualifikationen in der EU eine entscheidende Rolle.
Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen soll die Anerkennung von im Ausland absolvierten Studienzeiten erleichtern. Im Rahmen dieses Systems, das im Jahr 1989 eingeführt wurde, werden Studiengänge beschrieben und ihren Bestandteilen Leistungspunkte (Credits) zugewiesen. Es stellt eine wichtige Ergänzung des äußerst erfolgreichen Programms Erasmus dar, in dessen Rahmen die Mobilität Studierender gefördert wird.
Der Europass ist ein Instrument, das die Transparenz beruflicher Fähigkeiten gewährleisten soll. Er umfasst fünf standardisierte Dokumente:
- einen Lebenslauf,
- einen Editor für Bewerbungsschreiben,
- Zeugniserläuterungen,
- Diplomzusätze (Diploma Supplements) und
- den Europass-Mobilitätsnachweis.
Das Europass-System sorgt dafür, dass Fähigkeiten und Qualifikationen in den unterschiedlichen Teilen Europas klar verstanden und problemlos nachvollzogen werden können. In allen Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums wurden nationale Europass-Zentralstellen eingerichtet. Sie fungieren als erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die sich über das Europass-System informieren möchten.
Das gesetzliche Mindestalter für die Aufnahme einer regulären Beschäftigung beträgt in Irland 16 Jahre. Personen unter 18 Jahren dürfen nicht mehr als 40 Stunden pro Woche oder 8 Stunden pro Tag beschäftigt werden, ausgenommen in echten Notsituationen.
Beschäftigungsarten in Irland
Abhängig beschäftigt oder selbstständig?
Wenngleich es in den meisten Fällen unzweifelhaft sein dürfte, wer in Irland als abhängig beschäftigter Arbeitnehmer zu betrachten ist, kommt es doch bisweilen vor, dass Unternehmen zur Umgehung der Arbeitsgesetzgebung und der Steuer- und Sozialversicherungsvorschriften darauf bestehen, dass alle für sie tätigen Arbeitnehmer nicht als abhängig Beschäftigte, sondern vielmehr als selbstständig Erwerbstätige auftreten. Die Einstufung als abhängig Beschäftigter oder selbstständig Erwerbstätiger hat für den Einzelnen eine Reihe von Konsequenzen. Der überwiegende Teil der Beschäftigungsschutzvorschriften gilt in Irland nur für abhängig Beschäftigte, und auch im Steuer- und Sozialversicherungssystem werden abhängig Beschäftigte und selbstständig Erwerbstätige sehr unterschiedlich behandelt. Der Leitfaden zur Feststellung des Status des Beschäftigungsverhältnisses (Code of Practice in determining Employment Status) führt eine Reihe von Kriterien auf, anhand derer geklärt werden kann, ob eine Person als abhängig Beschäftigter oder selbstständig Erwerbstätiger einzustufen ist. In den meisten Fällen steht eindeutig fest, ob eine Person abhängig beschäftigt ist oder nicht. Falls Sie diesbezüglich jedoch Probleme haben, sollten Sie am besten bei Ihrem örtlichen Finanzamt oder bei der Stelle „Scope Section“ des Ministeriums für Sozialschutz (Scope Section, Department of Social Protection, https://www.gov.ie/en/publication/80e5ab-prsi-pay-related-social-insurance/#scope-section) ausführlicheren juristischen Rat bzw. Informationen einholen.
Teilzeitbeschäftigung
Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten ist in Irland in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Einer der Gründe hierfür ist eine flexiblere, familienfreundlichere Einstellung der Arbeitgeber gegenüber Arbeitnehmern, die diese Form der Beschäftigung wählen. Teilzeitbeschäftigte genießen in Bezug auf Beschäftigungsschutzvorschriften ähnliche Rechte wie Vollzeitbeschäftigte, jedoch müssen Teilzeitbeschäftigte in manchen Fällen eine gewisse Mindeststundenzahl während eines festgelegten Zeitraums gearbeitet haben, um Rechte zu erwerben. Mehr über den Schutz von Teilzeitbeschäftigten in Irland erfahren Sie im Arbeitnehmerschutzgesetz zur Teilzeitarbeit aus dem Jahr 2001 (Protection of Employees (Part-Time Work) Act 2001).
Befristete Arbeitsverträge
Heute sind deutlich mehr Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen (oder zu bestimmten Zwecken geschlossenen Sonderverträgen) beschäftigt. Für Arbeitnehmer, die im Rahmen von aufeinanderfolgenden befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt werden, gelten die Rechtsvorschriften über ungerechtfertigte Entlassungen. Jedoch müssen sie mindestens ein Jahr lang ununterbrochen beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt gewesen sein, bevor sie Ansprüche unter Berufung auf das Gesetz über ungerechtfertigte Entlassungen (Unfair Dismissals Act) geltend machen können. Gemäß dem Arbeitnehmerschutzgesetz zur befristeten Beschäftigung (Protection of Employees (Fixed Term Work) Act) von 2003 dürfen Arbeitgeber befristete Arbeitsverträge nicht beliebig oft verlängern. So darf ein Arbeitnehmer nur über einen zusammenhängenden Zeitraum von bis zu vier Jahren im Rahmen eines oder mehrerer befristeter Arbeitsverträge beschäftigt werden. Danach gilt das Beschäftigungsverhältnis des Arbeitnehmers automatisch als unbefristet (d. h. als Dauerarbeitsvertrag).
Gelegenheitsarbeit
Im irischen Arbeitsrecht gibt es keine Definition der Begriffe „Gelegenheitsarbeit“ oder „Gelegenheitsarbeiter“. In der Praxis führen Gelegenheitsarbeiter Arbeiten je nach Bedarf auf Abruf aus, ohne dabei festen Arbeitszeiten oder Anwesenheitsbestimmungen zu unterliegen. In arbeitsrechtlicher Hinsicht gelten diese Arbeitnehmer jedoch als abhängig Beschäftigte. Bestimmte Gesetze finden daher auch auf sie Anwendung, z. B. das Recht auf eine Lohn- oder Gehaltsabrechnung. In anderen Fällen, in denen ein bestimmter Beschäftigungszeitraum vorausgesetzt wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Gelegenheitsarbeiter eine ausreichend lange Beschäftigungszeit erreicht, um Ansprüche zu erwerben. So ist etwa eine Beschäftigungsdauer von zwei Jahren Voraussetzung für den Anspruch auf eine gesetzliche Entschädigung bei betriebsbedingten Entlassungen.
Saisonarbeit
In Irland gibt es keine gesonderten Rechtsvorschriften, um zwischen Saisonbeschäftigten und Beschäftigten in einer anderen Beschäftigungsform zu unterscheiden.
In Irland sind bestimmte Bereiche des Arbeitsmarktes auf Saisonarbeitskräfte angewiesen, etwa die Obsternte, wo jedes Jahr rund 1 500 Arbeitskräfte benötigt werden. Der Erwerbsstatus und die Arbeitnehmerrechte von Saisonarbeitnehmern sind dieselben wie die aller anderen Beschäftigten mit befristeten oder Zeitarbeitsverträgen im Staat.
Ein Arbeitsvertrag muss gemäß dem Gesetz über Informationen bezüglich der Beschäftigungsbedingungen von 1994 und 2001 sowie dem Gesetz über die Beschäftigungsbedingungen (sonstige Bestimmungen) 2018 folgende Angaben enthalten:
- Vollständiger Name des Arbeitnehmers
- Vollständiger Name des Arbeitgebers
- Anschrift des Arbeitgebers
- Angabe, ob es sich um einen Zeitvertrag handelt (erwartete Laufzeit des Zeitvertrags)
- Angabe, ob es sich um einen befristeten Vertrag handelt (Ablaufdatum des Vertrags)
- Höhe der Vergütung
- für die Berechnung des Stundenlohns herangezogener Bezugszeitraum für den Mindestlohn (wöchentlich, monatlich oder anderer Bezugszeitraum) gemäß dem Gesetz über den garantierten Mindestlohn (National Minimum Wage Act) von 2000. Der Arbeitnehmer kann gemäß Paragraf 23 des Gesetzes über den garantierten Mindestlohn (National Minimum Wage Act) von 2000 vom Arbeitgeber eine schriftliche Erklärung über den durchschnittlichen Stundenlohn für einen beliebigen Entlohnungsbezugszeitraum innerhalb der vorangegangenen 12 Monate anfordern. Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der nationale Mindestlohn 12,70 EUR pro Stunde gemäß der nationalen Verordnung über den garantierten Mindestlohn (National Minimum Wage Order) von 2023.
- Geltende Beschäftigungsverordnung oder Verordnung über die sektorale Beschäftigung
- Die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden (einschließlich Überstunden), die der Arbeitgeber in zumutbarer Weise vom Arbeitnehmer erwarten kann
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Sozialschutz | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-social-protection |
Kundenservice von Workplace Relations | http://www.workplacerelations.ie/en |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/employment/types_of_employment |
Arbeitsvertrag
Arbeitnehmer, die für einen regelmäßigen Lohn oder Gehalt für einen Arbeitgeber tätig sind, verfügen automatisch über einen Arbeitsvertrag (unabhängig davon, ob dieser schriftlich niedergelegt ist oder nicht). Dieser Arbeitsvertrag kann ausdrücklich oder stillschweigend, mündlich oder schriftlich geschlossen werden.
Nach dem Gesetz über Informationen bezüglich der Beschäftigungsbedingungen (Terms of Employment (Information) Act) von 1994 ist der Arbeitgeber verpflichtet, dem Arbeitnehmer eine schriftliche Erklärung über bestimmte Einzelheiten seiner Beschäftigungsbedingungen auszuhändigen. Diese Gesetze finden keine Anwendung auf Personen, die beim Arbeitgeber weniger als einen Monat lang ununterbrochen beschäftigt waren.
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dem Arbeitnehmer innerhalb von zwei Monaten nach Antritt der Arbeitsstelle eine schriftliche Erklärung auszuhändigen, in der die Beschäftigungsbedingungen im Einzelnen festgelegt sind.
Diese Erklärung muss folgende Informationen umfassen:
- den vollständigen Namen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers;
- die Anschrift des Arbeitgebers;
- Angaben zur Arbeitsstätte;
- die Bezeichnung/Art der Tätigkeit;
- das Datum, zu dem die Tätigkeit aufgenommen wird;
- die voraussichtliche Dauer des Arbeitsvertrags (bei Zeitarbeitsverträgen) oder das Datum, an dem der Arbeitsvertrag ausläuft (bei befristeten Verträgen);
- das Arbeitsentgelt oder das Verfahren zur Berechnung des Arbeitsentgelts;
- eine Erklärung, dass der Arbeitnehmer gemäß Paragraf 23 des Gesetzes über den garantierten Mindestlohn (National Minimum Wage Act) von 2000 vom Arbeitgeber eine schriftliche Erklärung über den durchschnittlichen Stundenlohn für einen beliebigen in diesem Passus festgelegten Entlohnungsbezugszeitraum anfordern kann;
- die Entlohnungsintervalle;
- die Arbeitszeitregelungen (einschließlich Überstunden und Anspruch auf Arbeitspausen und Ruhezeiten gemäß dem Gesetz zur Arbeitszeitorganisation (Organisation of Working Time Act));
- die Bedingungen für bezahlten Urlaub (außer Krankheitsurlaub);
- die Bedingungen für Lohn-/Gehaltsfortzahlung im Fall von Erkrankungen/Verletzungen sowie Renten und betriebliche Altersversorgung;
- Angaben zur Kündigungsfrist, auf die der Arbeitnehmer Anspruch hat bzw. die er selbst wahren muss;
- Verweise auf Tarifvereinbarungen, die unmittelbar die Bedingungen des Beschäftigungsverhältnisses des Arbeitnehmers betreffen.
Probezeit
Im Arbeitsvertrag kann eine Probezeit vereinbart werden, die auch verlängert werden kann. Während der Probezeit kann der Arbeitnehmer sich nicht auf die Rechtsvorschriften über ungerechtfertigte Entlassungen berufen, außer wenn er bereits seit mehr als einem Jahr beschäftigt ist, die Entlassung aufgrund einer Gewerkschaftszugehörigkeit oder gewerkschaftlichen Betätigung, aufgrund einer Schwangerschaft oder der Beanspruchung von Mutterschaftsrechten erfolgt. Rechte wie etwa das Recht auf Auskunft über die geltenden Beschäftigungsbedingungen, Urlaubsregelungen und Lohn- oder Gehaltsabrechnungen gelten auch für Arbeitnehmer während der Probezeit.
Händigt Ihnen Ihr Arbeitgeber keine schriftlichen Angaben zu den Bedingungen Ihres Arbeitsvertrags aus, können Sie eine Beschwerde bei einer für Arbeitsbeziehungen zuständigen Stelle (Workplace Relations Commission) erheben. Diese Beschwerde muss während des Bestehens des Arbeitsverhältnisses oder binnen 6 Monaten nach Ende des Arbeitsverhältnisses eingereicht werden.
Änderungen eines Arbeitsvertrags in Irland können aufgrund einer Änderung der geltenden Rechtsvorschriften eintreten; in allen anderen Fällen müssen dagegen Änderungen des Arbeitsvertrags zwischen dem Arbeitgeber und dem beschäftigten Arbeitnehmer vereinbart werden. Die gesetzlichen Vorschriften über die Mitteilung von Änderungen des Arbeitsvertrags sind in Paragraf 5 des Gesetzes über Informationen bezüglich der Beschäftigungsbedingungen von 1994 festgelegt.
Weitere Informationen oder Beschwerdeformulare im Zusammenhang mit dem Gesetz über Informationen bezüglich der Beschäftigungsbedingungen von 1994 erhalten Sie bei:
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle)
Information and Customer Service
O'Brien Road
Carlow
R93 E920
Irland
Tel.: (059) 917 8990
Tel: 0818 80 80 90
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung | https://enterprise.gov.ie/en |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | https://www.workplacerelations.ie/en |
Nach dem Gesetz über die Gleichbehandlung bei der Beschäftigung (Employment Equality Act) von 1998 und dem Gleichstellungsgesetz (Equal Status Act) von 2000 ist jede Diskriminierung aus neun genau festgelegten Kriterien am Arbeitsplatz, in der Berufsausbildung, der Werbung, in Tarifverträgen, bei der Lieferung von Waren und Dienstleistungen sowie in anderen für die Öffentlichkeit allgemein zugänglichen Bereichen untersagt. Diese Kriterien sind: Geschlecht, Ehestand, Familienstand, Alter, Behinderung, Rasse, sexuelle Ausrichtung, Glaubensrichtung sowie die Zugehörigkeit zur Traveller-Gemeinschaft. Diskriminierung ist laut diesem Gesetz eine Situation, in der Personen aus den oben genannten Gründen ungünstiger behandelt werden als andere Personen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie bei der irischen Kommission für Menschenrechte und Gleichstellung (Irish Human Rights & Equality Commission).
Beschäftigung jugendlicher Arbeitnehmer
Nach dem Jugendschutzgesetz zur Beschäftigung (Protection of Young Persons (Employment) Act) von 1996 dürfen Arbeitgeber Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht auf regulären Vollzeitstellen beschäftigen. Das Gesetz gilt grundsätzlich für alle Beschäftigten unter 18 Jahren.
Kinder im Alter von 14 und 15 Jahren dürfen wie folgt beschäftigt werden:
- Verrichtung leichter Arbeiten während der Schulferien – während dieses Zeitraums müssen sie mindestens 21 arbeitsfreie Tage haben;
- Arbeiten im Rahmen eines anerkannten Praktikums oder Bildungsgangs, die ihre Gesundheit, Sicherheit oder Entwicklung nicht gefährden;
- Mitwirkung an Filmen, kulturellen Darbietungen, in der Werbung oder sportlichen Aktivitäten mit Genehmigung des Ministeriums für Wirtschaft, Unternehmen und Innovation (Department of Business, Enterprise and Innovation) http://www.irishstatutebook.ie/2001/en/si/0350.html
Kinder im Alter von 15 Jahren dürfen während des Schuljahres 8 Stunden pro Woche leichte Arbeiten verrichten. Die maximal zulässige Wochenarbeitszeit für Kinder in den Schulferien beträgt 35 Stunden bzw. bis zu 40 Stunden, wenn es sich um ein anerkanntes Praktikum handelt. Die maximal zulässige Wochenarbeitszeit für Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren beträgt 40 Stunden bei höchstens 8 Arbeitsstunden pro Tag.
Beschäftigung und Behinderung
In Irland gibt es eine Reihe von beschäftigungsfördernden Maßnahmen, die Arbeitnehmern mit Behinderung helfen sollen, eine Arbeitsstelle zu finden oder zu behalten. Der Supported Employment Service des Ministeriums für Sozialschutz (Department of Social Protection) ist eine Arbeitsverwaltungs- und ‑vermittlungsbehörde, die Menschen mit Behinderung dabei unterstützt, eine Stelle auf dem offenen Arbeitsmarkt zu bekommen und zu behalten. Wenn Sie eine Behinderung haben und eine bezahlte Beschäftigung aufnehmen möchten oder Hilfe bei der Stellensuche benötigen, kann Ihnen das Beschäftigungsförderungsprogramm (Supported Employment Programme) https://www.gov.ie/en/publication/f6d74-get-work-supports-if-you-have-a-disability helfen.
Links:
Titel/Name | URL |
Nationale Behörde für die Belange von Menschen mit Behinderungen (National Disability Authority) | www.nda.ie |
Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen | https://www.gov.ie/en/publication/f6d74-get-work-supports-if-you-have-a-disability |
Förderung der geistigen Gesundheit in Irland (EVE – Advancing Mental Health in Ireland) | http://www.eve.ie |
Irische Behörde für Menschenrechte und Gleichstellung (Irish Human Rights & Equality Commission) | www.ihrec.ie |
Falls Sie beabsichtigen, in Irland ein Unternehmen zu gründen, müssen Sie eine Reihe von Aspekten berücksichtigen. Entsprechend Ihrer jeweiligen Situation kommen unterschiedliche Unterstützungsleistungen und Vorschriften zum Tragen, und zwar je nachdem, ob Sie beschäftigt oder arbeitslos sind oder aus dem Ausland nach Irland ziehen, um ein Unternehmen zu gründen.
Es gibt über 80 verschiedene staatliche Unterstützungsleistungen für irische Start-ups und Kleinunternehmen. Local Enterprise Office (www.localenterprise.ie) ist ein Online-Leitfaden, der irischen Start-ups und Kleinunternehmen hilft, die in Frage kommenden staatlichen Leistungen zu finden.
Falls Sie arbeitslos sind, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Unterstützung aus dem Programm zur Förderung von Unternehmensgründungen für Arbeitslose (Back to Work Enterprise Allowance Scheme)https://www.gov.ie/en/service/f215a4-back-to-work-enterprise-allowance oder auf die kurzfristige Beihilfe für angehende Unternehmer (Short-Term Enterprise Allowancehttps://www.gov.ie/en/service/538ba3-short-term-enterprise-allowance-stea). Bei Gründung eines Unternehmens können Sie im Rahmen dieser Programme zusätzliche Unterstützung erhalten, beispielsweise Beihilfen für Weiterbildungsmaßnahmen, Marktforschung, Unternehmenspläne.
Die Leistung „Start Your Own Business Relief“http://www.revenue.ie/en/personal-tax-credits-reliefs-and-exemptions/investment/start-your-own-business-relief/index.aspx sieht für Personen, die seit mindestens 12 Monaten arbeitslos sind und ein förderfähiges Unternehmen gründen, eine Einkommenssteuervergünstigung vor.
Staatsangehörige eines Mitgliedstaates des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) oder der Schweiz benötigen keine Erlaubnis, um in Irland ein Unternehmen zu gründen. Dagegen müssen im Allgemeinen alle Nicht-EWR-Bürger beim Ministerium für Justiz (Department of Justice) eine Erlaubnis beantragen, um in Irland ein Unternehmen gründen zu dürfen. Start-up Entrepreneur Programme (STEP) – Immigration Service Delivery (irishimmigration.ie)
Eine Unternehmensgründung kann durch einen Einzelunternehmer (sole trader), durch eine offene Handelsgesellschaft (partnership) oder durch eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung bzw. Aktiengesellschaft (limited company) erfolgen. Weitere Informationen über diese verschiedenen Unternehmensformen erhalten Sie auf der Website des Unternehmensregisteramtes (Companies Registration Office, CRO).
Das Companies Online Registration Environment (CORE) ermöglicht die Online-Registrierung von Firmennamen und die Online-Einreichung von Unternehmenssteuererklärungen beim CROhttps://core.cro.ie.
Die Website „Local Enterprise Office“ bietet Informationen über verschiedene Finanzierungsquellen, die Sie möglicherweise in Anspruch nehmen können. Die städtischen und grafschaftlichen Wirtschaftsförderungsgremien (City and County Enterprise Boards) leisten örtlichen Unternehmen in der Gründungs- oder Entwicklungsphase Unterstützung, u. a. auch durch die Gewährung von Zuschüssen.
Links:
Titel/Name | URL | |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/employment/types_of_employment/self_employment | |
Unternehmensregisteramt (Companies Registration Office) | http://www.cro.ie | |
Enterprise Ireland | https://www.enterprise-ireland.com/en | |
Local Enterprise Office | https://www.localenterprise.ie | |
Irish Development Authority | https://www.idaireland.com | |
Irische Handelskammer | https://www.chambers.ie | |
Website der Finanzbehörden (Revenue Website) | www.revenue.ie | |
Networking – Local Enterprise Office | https://www.localenterprise.ie/DublinCity/Start-or-Grow-your-Business/Networking | |
Unternehmensgründung in Irland (Starting a Business in Ireland) | https://www.syob.net/areas-world.php |
Nach dem Gesetz über den garantierten Mindestlohn (National Minimum Wage Act) von 2000 haben die meisten Arbeitnehmer in Irland Anspruch auf einen gesetzlichen Mindestlohn. Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der garantierte Mindestlohn 12,70 EUR je Arbeitsstunde. Die Höhe des Mindestlohns ändert sich von Zeit zu Zeit. Angaben zu den aktuellen Mindestlohnsätzen können zu jeder Zeit vom Kundendienst für Arbeitsbeziehungen (Workplace Relations Customer Services) des Ministeriums für Unternehmen, Handel und Beschäftigung (Department of Enterprise, Trade and Employment) eingeholt werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter Workplace Relations Commission.
Es gibt einige Ausnahmen vom Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. So gilt diese Rechtsvorschrift nicht für Personen, die von einem nahen Verwandten (beispielsweise einem Ehegatten oder Elternteil) beschäftigt werden. Ebenso wenig fallen darunter Auszubildende in gesetzlich geregelten Ausbildungsverhältnissen. Überdies erhalten einige Arbeitnehmer, so z. B. Jugendliche unter 18 Jahren und Lehrlinge bzw. Praktikanten, nur einen reduzierten Satz („sub-minimum rate“) des gesetzlichen Mindestlohns.
Seit Januar 2024 gelten für Jugendliche folgende Mindestlohnsätze:
- Arbeitnehmer ab dem Alter von 20 Jahren haben Anspruch auf 12,70 EUR je Arbeitsstunde (100 % des Mindestlohns).
- Arbeitnehmer im Alter von 19 Jahren haben Anspruch auf 11,43 EUR je Arbeitsstunde (90 % des Mindestlohns).
- Arbeitnehmer im Alter von 18 Jahren haben Anspruch auf 10,16 EUR je Arbeitsstunde (80 % des Mindestlohns).
- Arbeitnehmer unter 18 Jahren haben Anspruch auf 8,89 EUR je Arbeitsstunde (70 % des Mindestlohns).
In bestimmten Wirtschaftszweigen, u. a. in der Landwirtschaft, der Gastronomie, der Reinigungsbranche, im Friseurhandwerk, im Hotelgewerbe, im Einzelhandel, in der Sicherheitsbranche und im Baugewerbe, gelten rechtsverbindliche Anordnungen/Tarifverträge (ERO – Employment Regulation Orders; REA – Registered Employment Agreements), die Mindestlöhne/-gehälter vorschreiben, welche unter Umständen über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen können.
Eine vollständige Liste der Beschäftigungen, die gegenwärtig von derartigen Tarifverträgen / Anordnungen erfasst werden, erhalten Sie beim Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung (Department of Enterprise, Trade and Employment).
Arbeitnehmer haben einen gesetzlichen Anspruch auf Erhalt einer Lohn- oder Gehaltsabrechnung bei jeder Lohn- oder Gehaltsauszahlung. In dieser Abrechnung sollten folgende Angaben ausgewiesen sein: das Bruttoeinkommen, die Art und Höhe aller Abzüge sowie das Nettoeinkommen. Beschwerden in Bezug auf Lohn-/Gehaltszahlungen oder -abzüge können bei der für Arbeitsbeziehungen zuständigen Stelle (Workplace Relations Commission) eingereicht werden. Auf der Website Workplace Relations Commission ist ein Online-Beschwerdeformular verfügbar.
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung | https://enterprise.gov.ie/en |
Irischer Gewerkschaftsbund (The Irish Congress of Trade Unions, ICTU) | https://www.ictu.ie |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | www.workplacerelations.ie |
Gesetz über die Auszahlung von Lohn und Gehalt, 1991 | http://www.irishstatutebook.ie/1991/en/act/pub/0025/index.html |
Bürgerinformation – Beschäftigungsbedingungsanordnungen und eingetragene Tarifverträge (Employment Regulation Orders and Registered Employment Agreements) | http://www.citizensinformation.ie/en/employment/employment_rights_and_conditions/industrial_relations_and_trade_unions/employment_regulation_orders_and_registered_employment_agreements.html |
Die maximal zulässige durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt 48 Stunden. Diese durchschnittliche Wochenarbeitszeit wird über einen Viermonatszeitraum berechnet.
Es gibt jedoch gewisse Ausnahmen von dieser durchschnittlichen Wochenarbeitszeit.
Arbeitspausen und Ruhezeiten
Arbeitnehmer haben Anspruch auf:
- eine ununterbrochene tägliche Ruhezeit von 11 Stunden je 24-Stunden-Zeitraum;
- eine wöchentliche Ruhezeit von 24 aufeinanderfolgenden Stunden je 7-Tages-Zeitraum mit vorangehender täglicher Ruhezeit;
- eine 15-minütige Pause bei einer Arbeitszeit von mehr als viereinhalb Stunden;
- eine 30-minütige Pause bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden.
Auf die Vergütung von Arbeitspausen besteht kein gesetzlich verbriefter Anspruch. In einigen Wirtschaftszweigen gelten eingetragene Tarifverträge (Registered Employment Agreements, REA) und Beschäftigungsbedingungsanordnungen (Employment Regulation Orders, ERO), die Bestimmungen bezüglich Arbeitspausen enthalten können. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie beim Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung (Department of Enterprise, Trade and Employment) oder bei der für Arbeitsbeziehungen zuständigen Stelle (Workplace Relations Commission).
Sonntagsarbeit
Wenn Sie Sonntagsarbeit verrichten, kann Ihr Arbeitgeber mit Ihnen einen Anspruch auf Zuschläge vereinbaren. Das Gesetz zur Arbeitszeitorganisation sieht Folgendes vor: Ist keine bestimmte Zahlung vereinbart, muss Ihr Arbeitgeber einen oder mehrere der folgenden Ansprüche für die Sonntagsarbeit gewähren:
- einen Zuschlag in angemessener Höhe;
- eine Gehaltserhöhung in angemessener Höhe;
- bezahlten Freizeitausgleich in angemessenem Umfang.
Was als angemessen gilt, hängt von den Umständen ab und ist Verhandlungssache zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber bzw. ggf. Ihrer Gewerkschaft. Einen Anhaltspunkt erhalten Sie, sofern vorhanden, durch Verträge, die für vergleichbare Angestellte in anderen Unternehmen in einer vergleichbaren Beschäftigung gelten.
Überstunden
Überstunden sind Arbeit, die außerhalb der normalen Arbeitszeit geleistet wird. Arbeitgeber sind nicht von Gesetzes wegen verpflichtet, ihre Beschäftigten für die in Überstunden geleistete Arbeit zu entschädigen. Viele Arbeitgeber zahlen ihren Beschäftigten jedoch einen höheren Lohn- oder Gehaltssatz für Überstunden. In Ihrem Arbeitsvertrag sollte geregelt sein, ob Sie zur Leistung von Überstunden verpflichtet sind, und auf welchen Lohn- oder Gehaltssatz Sie Anspruch haben, sofern Sie dafür bezahlt werden. In bestimmten Wirtschaftszweigen gelten Beschäftigungsbedingungsanordnungen oder eingetragene Tarifverträge, in denen möglicherweise höhere Lohn- oder Gehaltssätze für Überstunden gelten als für die normale Arbeitszeit. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf der Website der Workplace Relations Commission.
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung | https://enterprise.gov.ie/en |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | http://www.workplacerelations.ie/en |
Code of Practice for Sunday working in the Retail Trade (Verhaltenskodex für die Sonntagsarbeit im Einzelhandel) | https://www.workplacerelations.ie/en/what_you_should_know/codes_practice/cop9 |
Gesetz zur Arbeitszeitorganisation, 1997 | http://www.irishstatutebook.ie/1997/en/act/pub/0020/index.html |
Es gibt viele verschiedene Arten von Urlaub oder Freistellungen von der Arbeit, auf die Sie Anspruch haben können. Dazu gehören der Jahresurlaub, gesetzliche Feiertage, Krankheitsurlaub, Mutterschaftsurlaub, Adoptionsurlaub, Pflegeurlaub und Elternurlaub. Ebenso kann zu bestimmten Zeiten eine Beurlaubung oder Freistellung eines Arbeitnehmers aus besonderen Gründen erforderlich sein, so etwa im Falle einer familiären Krise, bei der Einberufung zum Geschworenendienst, zur Absolvierung einer Aus- oder Weiterbildung oder für eine berufliche Auszeit. In einigen dieser Fälle haben Sie Anspruch auf bezahlten Urlaub, in anderen dagegen nicht.
Jahresurlaub:
Das Gesetz zur Arbeitszeitorganisation (Organisation of Working Time Act) von 1997 sieht einen grundlegenden Anspruch auf 4 Wochen bezahlten Jahresurlaub vor; im jeweiligen Arbeitsvertrag kann dem Arbeitnehmer jedoch auch ein höherer Urlaubsanspruch zugestanden werden. Ebenso ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der gesetzlich festgelegten Urlaubsdauer lediglich um einen Mindestanspruch handelt – der einzelne Arbeitnehmer und sein Arbeitgeber können durchaus auch darüber hinausgehende Ansprüche vereinbaren.
Gesetzliche Feiertage
Es gibt zehn gesetzliche Feiertage pro Jahr:
- Neujahrstag
- Erster Montag im Februar oder 1. Februar, wenn das Datum auf einen Freitag fällt
- St. Patrick’s Day
- Ostermontag
- Erster Montag im Mai
- Erster Montag im Juni
- Erster Montag im August
- Letzter Montag im Oktober
- Erster Weihnachtsfeiertag
- Zweiter Weihnachtsfeiertag (Stephanstag)
Die meisten Arbeitnehmer haben an gesetzlichen Feiertagen Anspruch auf bezahlten Urlaub. Eine Ausnahme von dieser Regel sind Teilzeitbeschäftigte, die in den 5 Wochen vor dem gesetzlichen Feiertag für ihren Arbeitgeber insgesamt nicht mindestens 40 Stunden gearbeitet haben.
Arbeitnehmer, die Anspruch auf einen bezahlten gesetzlichen Feiertag haben, haben entweder Anspruch auf
- einen bezahlten Urlaubstag an diesem Feiertag,
- einen zusätzlichen Urlaubstag zum Jahresurlaub,
- zusätzlichen Lohn in Höhe eines Tageslohns oder
- einen bezahlten Urlaubstag, der innerhalb eines Monats nach dem gesetzlichen Feiertag zu nehmen ist.
Mutterschaftsurlaub:
Arbeitnehmerinnen, die während einer Erwerbstätigkeit in Irland schwanger werden, haben Anspruch auf Mutterschaftsurlaub. Der Anspruch auf Mutterschaftsurlaub besteht für alle Arbeitnehmerinnen in Irland (auch bei Gelegenheitsarbeit), und zwar unabhängig davon, wie lange die Arbeitnehmerin für das Unternehmen tätig war, und unabhängig von ihrer Wochenarbeitszeit. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zusätzlichen unbezahlten Mutterschaftsurlaub zu nehmen. Im Mutterschutzgesetz (Maternity Protection Act) von 1994 und der Gesetzesnovelle zum Mutterschutzgesetz (Maternity Protection (Amendment) Act) von 2004 sind die gesetzlichen Mindestansprüche im Hinblick auf die Mutterschaft im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses einschließlich des Anspruchs auf Mutterschaftsurlaub festgelegt. Grundsätzlich haben Arbeitnehmerinnen Anspruch auf 26 Wochen Mutterschaftsurlaub sowie 16 Wochen zusätzlichen unbezahlten Mutterschaftsurlaub, der unmittelbar nach dem Ende des Mutterschaftsurlaubs beginnt. Weitere Informationen finden Sie unter Maternity Benefit (citizensinformation.ie).
Vaterschaftsurlaub:
Neue Eltern (ausgenommen die Mutter des Kindes) haben Anspruch auf Freistellung von einer Beschäftigung oder selbstständigen Tätigkeit wegen Vaterschaft nach der Geburt oder Adoption eines Kindes. Das Gesetz über den Vaterschaftsurlaub und das Vaterschaftsgeld (Paternity Leave and Benefit Act) von 2016 sieht einen gesetzlichen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen vor.
Der Vaterschaftsurlaub kann jederzeit innerhalb der ersten sechs Monate nach der Geburt oder Adoptionsvermittlung genommen werden. Weitere Informationen finden Sie unter Paternity leave (citizensinformation.ie).
Urlaub im Krankheitsfall
Seit dem 1. Januar 2024 haben Sie Anspruch auf fünf Tage Krankengeld pro Jahr (während es 2023 noch drei Tagen waren). Dies wird als statutory sick pay (gesetzliches Krankengeld, d. h. die gesetzlich festgelegte Untergrenze) bezeichnet. Das Krankengeld wird von Ihrem Arbeitgeber bezahlt und beträgt 70 % Ihres normalen Lohns, ist jedoch auf 110 EUR pro Tag begrenzt.
Sie müssen Angestellte(r) sein und seit mindestens 13 Wochen, bei Ihrem Arbeitgeber gearbeitet haben, bevor Sie Anspruch auf das gesetzliche Krankengeld haben. Ihr Arbeitgeber darf eine großzügigere Krankengeldregelung haben, aber er darf Ihnen nicht weniger als den gesetzlichen Betrag zahlen. Gemäß Paragraf 3 des Gesetzes über Informationen bezüglich der Beschäftigungsbedingungen (Terms of Employment (Information) Act) von 1994 muss der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine schriftliche Erklärung über seine Beschäftigungsbedingungen aushändigen, einschließlich der Bedingungen in Bezug auf eine eventuelle Arbeitsunfähigkeit infolge von Krankheit oder Verletzung. Sie können beim Ministerium für Sozialschutz (Department of Social Protection) Krankengeld beantragen, wenn Sie genügend Sozialversicherungsbeiträge entrichtet haben. Wenn Sie nicht genügend Sozialversicherungsbeiträge entrichtet haben, sollten Sie sich mit dem Ministerium für Sozialschutz (Liste der Stellen, die ergänzende Beihilfen gewähren: List of offices administering SWA) in Verbindung setzen, das Ihre Situation beurteilen wird. Weitere Informationen finden Sie unter gov - Illness Benefit and Statutory Sick Leave in 2024 (www.gov.ie).
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Sozialschutz | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-social-protection |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | http://www.workplacerelations.ie/en |
Bürgerinformation | www.citizensinformation.ie |
Örtliches Gesundheitsamt der HSE (HSE Local Health Offices) | www.hse.ie |
Sowohl Arbeitnehmer wie Arbeitgeber sind gemäß den Gesetzen über Kündigungsfristen und Beschäftigungsbedingungen (Minimum Notice and Terms of Employment Acts) von 1973 verpflichtet, im Falle der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses eine bestimmte Kündigungsfrist zu wahren.
Falls Sie beschließen, die Stelle zu wechseln, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, dieses Vorhaben Ihrem Arbeitgeber mitzuteilen. Dies wird als Kündigung bezeichnet. Die Dauer der Kündigungsfrist ist gesetzlich geregelt und normalerweise in Ihrem Arbeitsvertrag angegeben.
Sie sind nicht verpflichtet zu kündigen, wenn Sie
- bei ihrem Arbeitgeber weniger als 13 Wochen lang beschäftigt waren und
- in Ihrem Arbeitsvertrag keine Kündigungsfrist angegeben ist.
Die vom Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer einzuhaltende Kündigungsfrist richtet sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit des Arbeitnehmers.
Betriebszugehörigkeitsdauer | Mindestkündigungsfrist |
13 Wochen bis 2 Jahre | 1 Woche |
2 bis 5 Jahre | 2 Wochen |
5 bis 10 Jahre | 4 Wochen |
10 bis 15 Jahre | 6 Wochen |
Mindestens 15 Jahre | 8 Wochen |
Ihr Arbeitgeber ist nicht verpflichtet zu kündigen, wenn Sie
- bei ihrem Arbeitgeber weniger als 13 Wochen lang beschäftigt waren und
- grob fahrlässiges Verschulden vorliegt oder
- Sie zustimmen, auf Ihr Kündigungsrecht zu verzichten.
Fragen und Antworten zu Entlassung
Wenn Sie Ihre Arbeitsstelle in Irland aufgrund von Umständen wie der Schließung des Betriebs oder eines Personalabbaus verlieren, wird dies als „betriebsbedingte Entlassung“ (redundancy) bezeichnet. Im Allgemeinen kommt es zur betriebsbedingten Entlassung, wenn Ihre Arbeitsstelle wegfällt und Sie nicht durch einen anderen Arbeitnehmer ersetzt werden. Das Gesetz über Entschädigungen bei betriebsbedingten Entlassungen (Redundancy Payments Acts) von 1967 räumt Arbeitnehmern, die während eines bestimmten Zeitraums beim Arbeitgeber beschäftigt waren, einen Anspruch auf eine Mindestentschädigungszahlung im Falle einer betriebsbedingten Entlassung ein. Jedoch haben selbst im Falle einer betriebsbedingten Entlassung nicht alle Arbeitnehmer Anspruch auf diese gesetzlich festgelegte Entschädigungszahlung. Falls Sie anspruchsberechtigt sind, müssen Sie als Arbeitnehmer und Ihr Arbeitgeber bestimmte Verfahren im Zusammenhang mit der betriebsbedingten Entlassung befolgen, um die Rechtsvorschriften zu erfüllen.
Bei der gesetzlich festgelegten Entschädigung bei betriebsbedingten Entlassungen handelt es sich um die Zahlung eines Pauschalbetrags auf der Grundlage des Lohns/Gehalts des Arbeitnehmers. Alle anspruchsberechtigten Arbeitnehmer haben Anspruch auf:
- zwei Wochenlöhne/-gehälter pro Jahr der Betriebszugehörigkeit ab dem Alter von 16 Jahren sowie
- einen weiteren Wochenlohn bzw. ein weiteres Wochengehalt.
Die Höhe der gesetzlich festgelegten Entschädigung ist auf maximal 600 EUR pro Woche (31 200 EUR
pro Jahr) begrenzt.
Der Begriff Lohn/Gehalt bezeichnet Ihren laufenden normalen Wochenlohn/Ihr laufendes normales Wochengehalt einschließlich der regelmäßig geleisteten durchschnittlichen Überstunden und von Sachleistungen, jedoch vor Abzug von Steuern und lohnbezogenen Sozialversicherungsbeiträgen (PRSI), also Ihr Bruttolohn/Bruttogehalt. Die gesetzlich festgelegte Entschädigung ist steuerfrei.
Weitere Informationen über die Regelung der Entschädigungen bei betriebsbedingten Entlassungen erhalten Sie bei:
Redundancy and Insolvency Unit
Ministerium für Sozialschutz
Gandon House
Amiens Street
Dublin 1
D01 A361
Tel: 0818 111112
E-Mail: redundancypaymentswelfare [dot] ie (redundancypayments[at]welfare[dot]ie)
Internet: www.gov.ie/redundancy
Workplace Relations Customer Services (Kundenservice von Workplace Relations)
Telefon: 0818 80 80 90
Telefon: (059) 9178990
Kontakt: https://www.workplacerelations.ie/en/contact_us
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung | https://enterprise.gov.ie/en |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | http://www.workplacerelations.ie/en |
Leitfaden über Beschäftigungs-, Arbeits- und Gleichstellungsrecht | https://www.workplacerelations.ie/en/what_you_should_know/ending%20the%20employment%20relationship/redundancy |
Leitfaden über die Regelung der Entschädigungen bei betriebsbedingten Entlassungen | https://www.gov.ie/en/service/78213a-redundancy-payments |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/employment/unemployment_and_redundancy/redundancy |
Arbeitnehmern steht in Irland das in der Verfassung verbriefte Recht auf Beitritt zu einer Gewerkschaft zu. Gewerkschaften können in Arbeitsangelegenheiten eine wichtige Informations- und Schutzfunktion für die Arbeitnehmer übernehmen und spielen außerdem eine wichtige Rolle bei Verhandlungen mit den Arbeitgebern über bessere Entlohnung und Arbeitsbedingungen. Der irische Gewerkschaftsbund (Irish Congress of Trade Unions) fungiert als zentraler Dachverband der Gewerkschaften in Irland und vertritt ein breites Interessenspektrum von Arbeitnehmern in Irland und in Nordirland.
Regeln
Als Vorbedingung für eine Einstellung kann vom Arbeitnehmer verlangt werden, dass er nach Aufnahme einer Beschäftigung einer bestimmten Gewerkschaft beitritt und für die Dauer des Beschäftigungsverhältnisses in dieser Gewerkschaft verbleibt. Nach bestimmten Rechtsauffassungen ist dies nicht mit der Verfassung vereinbar, allerdings wurde dies bislang noch nicht gerichtlich geprüft. Wer bereits in einem Beschäftigungsverhältnis steht, keiner Gewerkschaft angehört und später durch den Arbeitgeber zum Beitritt zu einer Gewerkschaft aufgefordert wird, kann dies verweigern, da ein solches Vorgehen nicht verfassungsgemäß ist. Eine Entlassung aufgrund gewerkschaftlicher Betätigung oder Mitgliedschaft gilt automatisch als ungerechtfertigte Entlassung; Arbeitnehmer, die aus derartigen Gründen entlassen werden, können ihre Rechte unabhängig von der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit einklagen.
Gewerkschaftsbeiträge
Die Höhe der Gewerkschaftsbeiträge variiert je nach Gewerkschaft, beträgt jedoch in der Regel 0,5 bis 1,0 % des jährlichen Bruttolohns.
Wie kann ich einen Antrag stellen?
Entlassungen aufgrund gewerkschaftlicher Betätigung gelten nach den Gesetzen über ungerechtfertigte Entlassungen (Unfair Dismissals Acts) von 1977-2015 automatisch als ungerechtfertigte Entlassungen. Gegen derartige Entlassungen können unabhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit Rechtsmittel eingelegt werden. Die Einlegung von Rechtsmitteln kann über ein neues einheitliches Beschwerdeformular (verfügbar unter Workplace Relations Commission) erfolgen.
Weitere Auskünfte bezüglich der Beantragung von Steuerermäßigungen für Gewerkschaftsbeiträge erhalten Sie beim Finanzamt (Revenue).
Links:
Titel/Name | URL |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | www.workplacerelations.ie |
The Irish Congress of Trade Unions (Irischer Gewerkschaftsbund) | http://www.ictu.ie |
Der Großteil der Rechtsvorschriften zu Tarifkonflikten und kollektiven Maßnahmen ist im Gesetz über Arbeitsbeziehungen (Industrial Relations Act) von 1990 niedergelegt. Zu den kollektiven Maßnahmen gehören z. B. Dienst nach Vorschrift, Streikposten, Überstundenverbot oder Streik. Das Arbeitsrecht umfasst kein Recht auf kollektive Maßnahmen, doch es gibt Schutzregeln für bestimmte Arbeitnehmer, die kollektive Maßnahmen (z. B. einen Streik) durchführen. In Teil 2 des Gesetzes über Arbeitsbeziehungen von 1990 ist für Arbeitnehmer, die an friedlichen kollektiven Maßnahmen teilnehmen, eine Befreiung von Strafverfolgung vorgesehen, und zwar in Bezug auf:
- straf- oder zivilrechtliche Verfahren wegen Planung einer bestimmten Tat, wenn die Tat – würde sie von einer Einzelperson durchgeführt – nicht strafbar ist. Auch als Nichtmitglied einer Gewerkschaft hat man Anspruch auf diese Form von Straffreiheit.
- Verfolgung wegen Teilnahme an friedlichen Streikposten. Nur Mitglieder und Funktionäre einer anerkannten Gewerkschaft können in diesem Fall Straffreiheit beanspruchen.
- Verfolgung wegen Aufforderung zum Bruch arbeitsvertraglicher Verpflichtungen oder entsprechender Androhungen. Auch hier können nur Mitglieder und Funktionäre einer anerkannten Gewerkschaft Straffreiheit beanspruchen.
Wenn Sie an kollektiven Maßnahmen wie einem Streik teilnehmen, besteht die Gefahr, dass Sie entlassen werden. Jedoch ist gemäß Paragraf 5 des Gesetzes über ungerechtfertigte Entlassungen von 1977 die Entlassung eines Arbeitnehmers wegen Teilnahme an einem Streik oder einer anderen kollektiven Maßnahme ungerechtfertigt, wenn
- ein anderer oder mehrere andere Arbeitnehmer, die an der kollektiven Maßnahme teilgenommen haben, nicht entlassen wurden
oder
- ein oder mehrere Arbeitnehmer, die entlassen wurden, später wieder eingestellt bzw. wieder beschäftigt wurden, der betreffende Arbeitnehmer jedoch nicht.
Diese Regelung wurde durch das Änderungsgesetz zum Gesetz über ungerechtfertigte Entlassungen von 1993 in Paragraf 4 angepasst, indem die Definition von ungerechtfertigter Entlassung so erweitert wurde, dass auch die Schlechterstellung nach Wiedereinstellung bzw. Wiederbeschäftigung nach einem Streik oder einer Aussperrung darunter fällt.
Die für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle, die „Workplace Relations Commission“ (WRC), nimmt spezifische Aufgaben bei der Schlichtung von Arbeitskonflikten und der Umsetzung des Arbeitsrechts wahr. Sie wird mit allen Arbeitskonflikten und sämtlichen arbeitsrechtlichen Meinungsverschiedenheiten und Beschwerden befasst. Sie bietet folgende Leistungen an: Beratung, Vermittlung, Schlichtung, gerichtliche Entscheidung und Inspektion. Weitere Informationen finden sich im Leitfaden zur WRC (Guide to the Workplace Relations Commission).
Links:
Titel/Name | URL |
Workplace Relations Commission (für Arbeitsbeziehungen zuständige Stelle) | http://www.workplacerelations.ie/en |
Gesetz über ungerechtfertigte Entlassungen, 1977 | http://www.irishstatutebook.ie/1977/en/act/pub/0010/index.html |
Bürgerinformation | www.citizensinformation.ie |
Der Begriff der beruflichen Bildung bezeichnet praktische und theoretische Bildungsmaßnahmen im Hinblick auf eine bestimmte Berufstätigkeit oder einen bestimmten Beruf, die darauf abzielen, die Teilnehmer auf ihre künftige Laufbahn vorzubereiten. Die berufliche Bildung ist ein wichtiges Instrument, um berufliche Anerkennung zu finden und die eigenen Arbeitsplatzchancen zu verbessern. Daher ist es von ausschlaggebender Bedeutung, dass die Berufsbildungssysteme in Europa den Bedürfnissen sowohl der Bürgerinnen und Bürger als auch des Arbeitsmarktes entsprechen, um den Zugang zu Beschäftigung zu erleichtern.
Bereits seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft ist die berufliche Bildung ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Politik. Darüber hinaus ist sie ein zentrales Element der so genannten Lissabon-Strategie der EU, die darauf abzielt, Europa zur wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wissensgesellschaft der Welt zu machen. Im Jahr 2002 bekräftigte der Europäische Rat diese entscheidende Rolle der beruflichen Bildung und legte als ein weiteres ehrgeiziges Ziel fest, die europäischen Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung bis 2010 zu einer weltweiten Qualitätsreferenz zu machen. In diesem Zusammenhang rief der Rat zu einer Reihe herausragender Maßnahmen auf, darunter zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung.
Am 24. November 2020 verabschiedete der Rat der Europäischen Union eine Empfehlung zur beruflichen Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz.
In dieser Empfehlung werden die wichtigsten Grundsätze festgelegt, um sicherzustellen, dass sich die berufliche Aus- und Weiterbildung agil an die Arbeitsmarkterfordernisse anpasst und sowohl jungen Menschen als auch Erwachsenen hochwertige Lernmöglichkeiten bietet.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Empfehlung liegt auf der flexibleren Gestaltung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, der Schaffung neuer Möglichkeiten des arbeitsbasierten Lernens, Lehrlingsausbildungen und der Verbesserung der Qualitätssicherung.
Diese Empfehlung ersetzt die Empfehlung zur Einrichtung eines europäischen Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQAVET) und enthält einen aktualisierten EQAVET-Rahmen mit Qualitätsindikatoren und Deskriptoren. Darüber hinaus wurde mit dieser Empfehlung die ECVET-Empfehlung aufgehoben.
Um diese Reformen zu fördern, unterstützt die Kommission die Zentren der beruflichen Exzellenz (Centres of Vocational Excellence, CoVEs), die lokale Partner zusammenbringen, um „Kompetenzökosysteme“ zu entwickeln. Diese Kompetenzökosysteme tragen zur regionalen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, zur Innovation und zu Strategien für intelligente Spezialisierung bei.
Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa.
Es verfügt über einen Haushalt von ungefähr 26,2 Milliarden EUR und damit über annähernd doppelt so hohe Mittel wie das Vorgängerprogramm für den Zeitraum 2014 bis 2020.
Schwerpunkte des Programms 2021–2027 sind soziale Inklusion, der grüne und der digitale Wandel sowie die Förderung der Teilhabe junger Menschen am demokratischen Leben.
Es unterstützt Prioritäten und Aktivitäten, die für den europäischen Bildungsraum, im Aktionsplan für digitale Bildung und in der europäischen Kompetenzagenda festgelegt sind. Das Programm dient darüber hinaus
- der Unterstützung der europäischen Säule sozialer Rechte,
- der Umsetzung der EU-Jugendstrategie 2019–2027 und
- der Förderung der europäischen Dimension des Sports.
Wer kann teilnehmen? Hier finden Sie weitere Informationen.
Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen in Europa
Lebenslanges Lernen ist ein Prozess, der alle Formen der Bildung – d. h. formale, informelle und nichtformale Bildung – umfasst und von der Vorschulzeit bis nach der Pensionierung andauert. Es soll den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, während ihres gesamten Lebens Schlüsselkompetenzen zu entwickeln und zu erhalten, und sie in die Lage versetzen, sich frei zwischen Arbeitsplätzen, Regionen und Ländern zu bewegen. Das lebenslange Lernen ist zudem ein Kernelement der bereits erwähnten Lissabon-Strategie, da es für die Selbstentwicklung und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist. Die EU hat mehrere Instrumente zur Förderung der Erwachsenenbildung in Europa ins Leben gerufen.
Ein europäischer Raum des lebenslangen Lernens
Um das lebenslange Lernen in Europa Wirklichkeit werden zu lassen, hat sich die Europäische Kommission zum Ziel gesetzt, einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens zu schaffen. In diesem Zusammenhang konzentriert sich die Kommission darauf, die Bedürfnisse sowohl der Lernenden als auch des Arbeitsmarktes zu ermitteln, um den Zugang zu Bildung zu erleichtern und anschließend Partnerschaften zwischen öffentlichen Verwaltungen, Anbietern von Bildungsdienstleistungen und der Zivilgesellschaft aufzubauen.
Diese EU-Initiative basiert auf dem Ziel, Grundkompetenzen zu vermitteln – durch die Stärkung der Beratungs- und Informationsdienste auf europäischer Ebene und durch die Anerkennung aller Formen des Lernens, einschließlich der formalen, informellen und nichtformalen Bildung.
EU-Organisationen zur Förderung der beruflichen Bildung in Europa
Um die Zusammenarbeit und den Austausch im Bereich der BERUFLICHEN BILDUNG zu fördern, hat die EU einschlägige spezialisierte Einrichtungen geschaffen.
Das Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (Centre européen pour le développement de la formation professionnelle, Cedefop) wurde im Jahr 1975 als eine spezialisierte Agentur der EU für die Förderung und Entwicklung der Berufsbildung in Europa gegründet. Es hat seinen Sitz in Thessaloniki, Griechenland, führt Forschungsarbeiten und Analysen zur Berufsbildung durch und gibt sein Fachwissen an verschiedene europäische Partner, wie etwa einschlägige Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Ausbildungseinrichtungen, weiter.
Die Europäische Stiftung für Berufsbildung wurde 1995 gegründet und arbeitet eng mit dem Cedefop zusammen. Ihre Aufgabe ist es, Partnerländer (außerhalb der EU) bei der Modernisierung und Weiterentwicklung ihrer Berufsbildungssysteme zu unterstützen.
Lebensqualität – eine Priorität der sozialpolitischen Agenda der EU
Günstige Lebensbedingungen sind von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig. Hierzu zählen unter anderem hochwertige Gesundheitsdienste, Angebote der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie eine gute Verkehrsinfrastruktur. Diese und viele andere Faktoren beeinflussen das Alltags- und Arbeitsleben der Bürgerinnen und Bürger. Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität in allen Mitgliedstaaten kontinuierlich zu verbessern und auch den neuen Herausforderungen des modernen Europa, wie der sozialen Ausgrenzung und der Alterung der Bevölkerung, Rechnung zu tragen.
Beschäftigung in Europa
Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Europa ist für die Europäische Kommission von vorrangiger Bedeutung. Um dem Problem der Arbeitslosigkeit zu begegnen und die Mobilität zwischen Arbeitsplätzen und Regionen zu verbessern, werden auf EU-Ebene vielfältige Maßnahmen zur Unterstützung der Europäischen Beschäftigungsstrategie erarbeitet und durchgeführt. Hierzu zählen unter anderem das Europäische Netz der Arbeitsvermittlungen (EURES) und das EU-Kompetenzpanorama.
Gesundheit und Gesundheitsversorgung in der Europäischen Union
Die Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Sie beeinflusst das Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger Europas und ist daher für sie alle von größter Bedeutung. Eine gesunde Umgebung ist unverzichtbar für unsere persönliche und berufliche Entwicklung, und die Unionsbürgerinnen und ‑bürger erheben zunehmend den Anspruch, dass ihre Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist und hochwertige Gesundheitsdienste bereitgestellt werden. Sie benötigen einen schnellen und einfachen Zugang zu ärztlicher Behandlung, wenn sie innerhalb der Europäischen Union verreisen. Die gesundheitspolitischen Maßnahmen der Union zielen darauf ab, diesen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Europäische Kommission hat einen koordinierten Ansatz für die Gesundheitspolitik entwickelt, in dessen Rahmen eine Reihe von Initiativen durchgeführt wird, die die Maßnahmen der einzelstaatlichen Behörden ergänzen. Die gemeinsamen Maßnahmen und Ziele der Union sind in ihren Gesundheitsprogrammen und ‑strategien verankert.
Das laufende Programm EU4Health (2021–2027) ist die ehrgeizige Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie und deren erhebliche Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten, das ärztliche und Gesundheitspersonal sowie die Gesundheitssysteme in Europa. Das neue Programm EU4Health geht über eine reine Krisenreaktion hinaus und zielt darauf ab, die Resilienz der Gesundheitssysteme zu verbessern.
Im Rahmen dieses Programms, das mit der Verordnung (EU) 2021/522 eingerichtet wurde, werden förderfähigen Einrichtungen, Gesundheitsorganisationen und NRO in EU-Ländern sowie in mit dem Programm assoziierten Drittländern Finanzmittel zur Verfügung gestellt.
Über EU4Health investiert die Union 5,3 Mrd. EUR (zu jeweiligen Preisen) in Maßnahmen, die einen Mehrwert für die Union schaffen, die politischen Maßnahmen der EU-Länder ergänzen und mindestens eines der Ziele von EU4Health verfolgen:
- Verbesserung und Förderung der Gesundheit in der Union
- Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung
- Gesundheitsinitiativen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene
- Bekämpfung grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
- Prävention, Vorsorge und Reaktion hinsichtlich grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
- Ergänzung der nationalen Bevorratung mit unentbehrlichen krisenrelevanten Produkten
- Aufbau einer Reserve von ärztlichem, Gesundheits- und Unterstützungspersonal
- Verbesserungen bei Arzneimitteln, Medizinprodukten sowie krisenrelevanten Produkten
- Verbesserung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln, Medizinprodukten sowie krisenrelevanten Produkten
- Stärkung der Gesundheitssysteme sowie ihrer Resilienz und Ressourceneffizienz
- Stärkung der Verwendung von Gesundheitsdaten und Förderung digitaler Instrumente und Dienste sowie der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung
- Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung
- Entwicklung und Umsetzung des Unionsrechts im Gesundheitsbereich und faktengestützte Entscheidungsfindung
- abgestimmtes Vorgehen der nationalen Gesundheitssysteme
Bildung in der EU
Das Bildungswesen ist in Europa tief verwurzelt und zugleich von einer großen Vielfalt geprägt. Bereits im Jahr 1976 beschlossen die Bildungsminister, ein Informationsnetz einzurichten, um ein besseres Verständnis der Bildungspolitik und der Bildungssysteme in der damals neun Länder umfassenden Europäischen Gemeinschaft zu ermöglichen. Damit wurde dem Grundsatz Rechnung getragen, dass der besondere Charakter der Bildungssysteme der einzelnen Mitgliedstaaten uneingeschränkt gewahrt bleiben und gleichzeitig die Interaktion zwischen der allgemeinen und beruflichen Bildung und den Beschäftigungssystemen besser koordiniert werden sollte. Eurydice, das Informationsnetz zum Bildungswesen in Europa, wurde im Jahr 1980 offiziell eingerichtet.
Mit der Einführung des Programms ERASMUS, das mittlerweile durch das Programm Erasmus+ abgelöst wurde und weithin als eine der erfolgreichsten Initiativen der EU gilt, verlagerte sich im Jahr 1986 die Aufmerksamkeit vom Informationsaustausch auf den Studierendenaustausch.
Verkehr in der EU
Das Verkehrswesen war einer der ersten Politikbereiche, mit dem sich die Europäische Gemeinschaft nach ihrer Gründung befasste. Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Rom im Jahr 1958 steht die Beseitigung der Hindernisse an den Grenzen zwischen den Mitgliedstaaten im Mittelpunkt der Verkehrspolitik der EU. Ziel ist die schnelle, effiziente und kostengünstige Beförderung von Personen und Waren.
Dieser Grundsatz steht in engem Zusammenhang mit dem zentralen Ziel der EU, eine dynamische Wirtschaft und eine von Zusammenhalt geprägte Gesellschaft zu schaffen. Mit etwa 1 Billion EUR jährlich generiert der Verkehrssektor – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – 10 % des Wohlstands der EU. Zudem stellt dieser Sektor mehr als 10 Millionen Arbeitsplätze bereit.
Der Schengen-Raum
Mit dem Schengener Durchführungsübereinkommen, das im März 1995 in Kraft trat, wurden die Kontrollen an den Binnengrenzen der Unterzeichnerstaaten beseitigt. Zugleich wurde eine gemeinsame Außengrenze geschaffen, an der Kontrollen nach Maßgabe eines gemeinsamen Regelwerks durchgeführt werden müssen.
Heute umfasst der Schengen-Raum die meisten EU-Länder mit Ausnahme Bulgariens, Kroatiens, Zyperns, Irlands und Rumäniens. Bulgarien, Kroatien und Rumänien sind jedoch gegenwärtig im Begriff, dem Schengen-Raum beizutreten, und wenden den Schengen-Besitzstand bereits weitgehend an. Darüber hinaus haben sich auch die Drittstaaten Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein dem Schengen-Raum angeschlossen.
Luftverkehr
Die Schaffung des gemeinsamen europäischen Luftverkehrsmarktes brachte für die Fluggäste niedrigere Flugpreise und eine größere Auswahl von Luftfahrtunternehmen und Dienstleistungen mit sich. Darüber hinaus hat die Union eine Reihe von Rechten festgelegt, um die faire Behandlung von Fluggästen sicherzustellen.
Als Fluggast haben Sie bestimmte Rechte im Zusammenhang mit Informationen über Flüge und Buchungen, der Beschädigung von Reisegepäck, Verspätungen und Annullierungen, Nichtbeförderung, Schadenersatz bei Unfällen oder Schwierigkeiten bei Pauschalreisen. Diese Rechte gelten für inländische und internationale Linien- und Charter-Flüge, die von einem EU-Flughafen abgehen oder, sofern sie von einem Luftfahrtunternehmen mit Sitz in der Union ausgeführt werden, von einem Flughafen in einem Drittstaat zu einem EU-Flughafen führen.
Seit 25 Jahren setzt sich die Kommission sehr aktiv für eine Umstrukturierung des europäischen Schienenverkehrsmarktes und die Stärkung der Position der Eisenbahn gegenüber anderen Verkehrsträgern ein. Die Bemühungen der Kommission konzentrieren sich auf drei Hauptbereiche, die für die Entwicklung einer starken und wettbewerbsfähigen Schienenverkehrsindustrie von entscheidender Bedeutung sind:
- Öffnung des Schienenverkehrsmarktes für den Wettbewerb,
- Verbesserung der Interoperabilität und Sicherheit der nationalen Netze,
- Ausbau der Schienenverkehrsinfrastruktur.
Das politische System
Irland ist eine parlamentarische Demokratie. Die Rechtsvorschriften und Gepflogenheiten, denen Irland unterliegt, sind in der Verfassung festgelegt und können nur durch ein landesweites Referendum geändert werden. Die Rechtskraft der Gesetze Irlands unterliegt – wie in allen Mitgliedstaaten der EU – den Gesetzen der Europäischen Union.
Der amtierende irische Präsident, Michael D. Higgins, ist Staatsoberhaupt und Hüter der Verfassung. Der Präsident repräsentiert Irland im In- und Ausland. Zu den weiteren Funktionen des Staatsoberhaupts zählen die Tätigkeit als Oberster Befehlshaber der Streitkräfte (Supreme Commander of the Defence Forces), die Unterzeichnung der Gesetzesvorlagen zur Verabschiedung als Gesetze und die Auflösung des Abgeordnetenhauses (Dáil Éireann) vor Parlamentswahlen. In Irland besteht eine Gewaltenteilung zwischen der Regierung, dem Parlament (Oireachtas) und den Gerichten.
Das Verwaltungssystem
Wahlen finden in Irland mindestens alle fünf Jahre statt, wobei das Verhältniswahlrecht auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts gilt.
Regierungschef ist Simon Harris als Premierminister (Taoiseach). Vizepremierminister (Tánaiste) ist Micheál Martin. Die Regierung Irlands setzt sich aus 18 eigenständigen Ministerien (Departments) zusammen. Der Premierminister (Taoiseach), der Vizepremierminister (Tánaiste), die Minister (Ministers) und die beigeordneten Minister (Junior Ministers) bilden zusammen das Kabinett. Das Kabinett nimmt seine Befugnisse als Kollegialorgan wahr und trägt die umfassende Verantwortung für alle landesweiten politischen Beschlüsse. In Irland erfolgt die Beschlussfassung zwischen dem Kabinett und dem Parlament (Oireachtas). Das Parlament gliedert sich in zwei Kammern, das Abgeordnetenhaus bzw. Unterhaus (Dáil Éireann) und den Senat bzw. das Oberhaus (Seanad). Dem Abgeordnetenhaus gehören 160 Mitglieder unter Vorsitz des Premierministers und einschließlich sämtlicher in landesweiten Wahlen gewählten Regierungsmitglieder an. Die Aufgaben des Abgeordnetenhauses umfassen: a) Einleitung von Verfassungsänderungen, b) Debatten über Kabinettsvorschläge, c) Genehmigung von Finanzmitteln/des Haushalts, d) Verabschiedung von Gesetzen (Acts) und e) Debatten zu internationalen Abkommen. Das Abgeordnetenhaus verfügt über weitergehendere Befugnisse als der Senat. Dem Senat gehören sechzig Mitglieder (Senatoren) an. Ihre Befugnisse sind begrenzt, doch zählen hierzu auch Aussprachen über und Änderungen an Gesetzesvorlagen der Regierung. Seit den 1990er Jahren sind in Irland Koalitionsregierungen die Regel. Zu den wichtigsten politischen Parteien zählen Fine Gael, Fianna Fáil, Independent und Sinn Féin.
Stimmberechtigt sind alle irischen Staatsbürger, die am 15. Februar, dem Tag, an dem das Wählerverzeichnis in Kraft tritt, ihr 18. Lebensjahr vollendet haben. Wenn Sie Ihren Wohnsitz in Irland haben, können Sie sich in bestimmten Fällen als Wähler eintragen lassen, allerdings dürfen Sie möglicherweise nicht an allen Wahlen teilnehmen. Die Eintragungsbehörde muss dazu Ihre Staatsbürgerschaft feststellen, da dies ausschlaggebend dafür ist, bei welchen Wahlen Sie wahlberechtigt sind.
Das Stimmrecht wird der Wohnbevölkerung Irlands wie folgt gewährt:
- Irische Bürger können bei jeder Wahl und Volksabstimmung (Referendum) wählen.
- Britische Bürger können bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus, Europawahlen und Kommunalwahlen wählen.
- Bürger anderer Staaten der Europäischen Union (EU) können bei Europa- und Kommunalwahlen wählen.
- Bürger aus Nicht-EU-Staaten dürfen nur bei Kommunalwahlen wählen.
Das Rechtssystem
Die irische Verfassung basiert auf einem Regelwerk, dem die Republik Irland unterliegt. Die Verfassung wurde durch entsprechende Gesetze im Anschluss an Volksabstimmungen geändert, durch die den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung getragen werden soll.
Die Rechtsprechung in Irland erfolgt durch die Gerichte in öffentlicher Sitzung. Hierbei ist zwischen vier gerichtlichen Hauptinstanzen zu unterscheiden:
- District Court: Dieser verhandelt Zivil- und Strafsachen.
- Circuit Court: Vor diesem werden schwerwiegendere Straftaten wie z. B. Raubüberfälle verhandelt.
- High Court: Vor diesem werden besonders schwere Straftaten verhandelt.
- Supreme Court: Oberster Gerichtshof Irlands. Er fungiert als letztinstanzliches Berufungsgericht.
Zu den weiteren Gerichten zählen der Special Criminal Court (Sonderstrafgericht), der Court of Criminal Appeal (Berufungsgericht in Strafsachen), der Children’s Court (Jugendstrafgericht) und der Small Claims Court (Bagatellgericht).
Bei juristischen Problemen oder auch beim Hauskauf oder einer Unternehmensgründung müssen Sie einen Solicitor (Anwalt) hinzuziehen. Wenn Sie vor Gericht gehen müssen, wird Ihr Solicitor die Rechtssache für einen Barrister (plädierender Anwalt) vorbereiten. Ruft ein Rechtsbeteiligter die irischen Gerichte an, muss normalerweise ein Barrister eingeschaltet werden. Der Barrister nimmt jederzeit die Interessen des Mandanten wahr. Gerichtsverfahren können in Irland ausgesprochen kostspielig sein. Jedoch können Anspruchsberechtigte Prozesskostenhilfe erhalten. Weitere Informationen zur Prozesskostenhilfe in Irland erhalten Sie beim Prozesskostenhilfegremium (Legal Aid Board).
Links:
Titel/Name | URL |
Parlament (Houses of the Oireachtas) | www.oireachtas.ie |
Prozesskostenhilfegremium (Legal Aid Board) | www.legalaidboard.ie |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie |
Detaillierte Informationen über Steuern und Steuervergünstigungen in Irland können auf der Website des irischen Finanzamtes (Revenue) eingesehen werden.
Nachstehend einige Beispiele für die häufigsten Steuerarten in Irland:
Einkommensteuern
Ihr neuer Arbeitgeber ist verpflichtet, von Ihrem Lohn oder Gehalt nach dem Quellenabzugsverfahren (PAYE – Pay As You Earn) Steuern abzuziehen.
Wenn Sie Ihre erste Stelle antreten, sollten Sie das Finanzamt (Revenue) so bald wie möglich darüber informieren, da Sie sonst eventuell Notsteuer (emergency tax) zahlen müssen. Das Finanzamt wird Ihrem neuen Arbeitgeber eine Finanzamtsmitteilung über den Lohnabzug (Revenue payroll notification, RPN) zusenden. Darin wird Ihr Arbeitgeber informiert, wie viel an Einkommensteuer (Income Tax, IT) und allgemeiner Sozialabgabe (Universal Social Charge, USC) er von Ihrem Lohn/Gehalt abziehen muss.
Was Sie tun sollten:
Einkommensteueranmeldung durchführen
Wenn Sie zum ersten Mal eine Arbeit aufnehmen, müssen Sie sich so bald wie möglich anmelden. Dadurch vermeiden Sie, Notsteuer (emergency tax) zahlen zu müssen. Dies müssen Sie sogar dann tun, wenn Sie nur eine Teilzeitbeschäftigung aufnehmen oder ein befristetes Beschäftigungsverhältnis eingehen.
Hierzu müssen Sie:
- Ihre persönliche Referenznummer (Personal Public Service Number, PPSN) beantragen, wenn Sie noch keine haben. Diese erhalten Sie beim Ministerium für Sozialschutz (Department of Social Protection, DSP).
- Registrieren Sie sich für myAccount.
Neuen Arbeitsplatz registrieren
Wenn Sie das neue myAccount-Passwort erhalten, können Sie Ihren neuen Arbeitsplatz registrieren. Um diesen zu registrieren, klicken Sie in myAccount unter „PAYE Services“ auf „Update job or pension details“. Das Finanzamt wird Ihre Steuergutschriften (tax credits), die Sie beantragen können, ermitteln.
Ihre Steuergutschriftsbescheinigung (Tax Credit Certificate, TCC) aufrufen
Sie werden Ihre TCC innerhalb von zwei Arbeitstagen aufrufen können. Um Ihre TCC aufzurufen, klicken Sie in myAccount unter „PAYE Services“ auf den Link „Manage your tax“. Ihrem neuen Arbeitgeber wird ein Arbeitgeber-Exemplar mit Ihrer Gesamt-Steuergutschrift und Ihren Steuersatzspannen (rate bands) zur Verfügung gestellt. Ihr Arbeitgeber kann daraufhin die korrekten Steuerabzüge von ihrem Lohn/Gehalt vornehmen.
Normalerweise zahlen Sie bereits ab Ihrem ersten Zahltag Steuern. Die Höhe der von Ihnen zu entrichtenden Steuern hängt von der Höhe Ihres Einkommens und der Höhe Ihrer Steuergutschriften ab.
Einkommensteuersätze für 2024:
20 % Beträge bis | 40 % | |
Alleinstehend/verwitwet/überlebende(r) Partner(in) ohne anzurechnende Kinder | 42 000 EUR | darüberliegende Beträge |
Alleinstehend/verwitwet/überlebende(r) Partner(in) bei Erfüllung der Voraussetzungen für die Steuergutschrift für Alleinerziehende (Single Person Child Carer Credit) | 46 000 EUR | darüberliegende Beträge |
Verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft (ein(e) Partner(in) mit Einkommen) | 51 000 EUR | darüberliegende Beträge |
Verheiratet oder in einer Lebenspartnerschaft (beide(e) Partner(innen) mit Einkommen) | 51 000 EUR (zuzüglich maximal 33 000 EUR) | darüberliegende Beträge |
Hierbei handelt es sich um eine Steuer (Universal Social Charge, USC), die vor Abzug von Rentenbeiträgen oder lohnbezogenen Sozialversicherungsbeiträgen (Pay Related Social Insurance, PRSI) auf Ihr Bruttoeinkommen erhoben wird.
Die Obergrenze für die Einkommensgruppe, für die die Universal Social Charge (USC) 2 % beträgt, wurde zum 1. Januar 2024 um 2 840 EUR angehoben, d. h. von 22 920 EUR auf 25 760 EUR. Der USC-Satz von 4,5 %, der derzeit auf Einkommen zwischen 22 920 EUR und 70 044 EUR erhoben wird, wurde zum 1. Januar 2024 auf 4,0 % gesenkt und wird seitdem auf Einkommen zwischen 25 760 EUR and 70 044 EUR angewendet.
Die Mehrwertsteuer (Value-Added Tax, VAT) ist eine Verbrauchsteuer. Sie wird auf den Preis der meisten Waren und Dienstleistungen aufgeschlagen. Der Standard-Mehrwertsteuersatz beträgt in Irland 23 %, allerdings bestehen hier einige Ausnahmen.
Excise Duties sind Genusssteuern, die z. B. auf Alkohol und Zigaretten erhoben werden.
Die Kraftfahrzeugsteuer (Motor Tax) wird für sämtliche Kraftfahrzeuge erhoben. Eine Kfz-Steuervignette wird für 3, 6 oder 12 Monate ausgestellt, wobei der Steuersatz von der Größe des Fahrzeugs abhängt. Auf der Website des Verkehrsministeriums (Department of Transport) sind die Kraftfahrzeugsteuersätze ersichtlich. Die Kraftfahrzeugsteuersätze sind auch auf der Website Motor Tax Online angegeben, auf der die Steuer online bezahlt werden kann. Alternativ können Sie das Kfz-Steuer-Amt (Motor Taxation Office) der Kommunalbehörde kontaktieren, um weitere Informationen zur erhalten und die Kfz-Steuer zu entrichten.
Die Kapitalerwerbssteuer (Capital Acquisition Tax) ist vom Empfänger einer Schenkung oder Erbschaft zu entrichten. Sie entfällt bei Schenkungen oder Erbschaften zwischen Ehegatten.
Die kommunale Grundsteuer (Local Property Tax, LPT) wird seit dem 1. Juli 2013 auf sämtliches Wohneigentum in Irland erhoben.
Weitere Informationen:
Irisches Finanzamt (Revenue Commissioners)
Upper Yard, Dublin Castle
Dublin 2
D02 F342
Telefon: 01 7383646
Für Anrufe von außerhalb der Republik Irland: +353 1 7383646.
Website: www.revenue.ie
Links:
Titel/Name | URL |
Irische Steuer- und Zollbehörde (Revenue Irish Tax and Customs) | www.revenue.ie |
Persönliche Steuergutschriften, -vergünstigungen und -befreiungen | https://www.revenue.ie/en/personal-tax-credits-reliefs-and-exemptions/index.aspx |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/money_and_tax/tax |
Ministerium für Verkehr, Tourismus und Sport | https://www.gov.ie/en/policy-information/1ba443-motor-taxvehicle-registration |
Nach der von der Unternehmensberatungsfirma Mercer durchgeführten weltweiten Erhebung über die Lebenshaltungskosten 2023 (Cost of Living Survey) stand Dublin unter den teuersten Städten der Welt an 51. Stelle. Einer der Faktoren, der Dublins Einstufung beeinflusste, waren die Kosten für Mietunterkünfte aufgrund der starken Nachfrage und des beschränkten Angebots im privaten Mietwohnungsmarkt. Allerdings stehen Arbeitnehmern in Irland gut bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung, die ihnen eine gute Lebensqualität ermöglichen. Ein Großteil des Einkommens muss für die Unterkunft aufgewendet werden, gefolgt von Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung und Bildungsausgaben. Die geschätzten monatlichen Kosten einer vierköpfigen Familie belaufen sich auf 3 300 EUR ohne Mietkosten und die einer alleinstehenden Person auf 943 EUR ohne Mietkosten.
Wenn Sie überlegen, nach Irland zu ziehen, vermittelt Ihnen die nachstehende Auflistung der ungefähren Kosten für grundlegende Bedarfsgüter in Dublin eine Vorstellung von den herrschenden Preisverhältnissen.
Einige Beispiele:
- Monatsmiete (Dublin Stadtzentrum) pro Zimmer: 1000 EUR – 2 600 EUR
- Monatsmiete (Großraum Dublin, Vororte) pro Zimmer: 1 000 EUR
- Monatskarte Bus / LUAS (Straßenbahn): 140,00 EUR
- Mahlzeit mit drei Gängen: 30,00 EUR – 60 00 EUR
- Laib Brot: 1,99 EUR
- 2 Liter Milch: 2,09 EUR
- 1 Liter Orangensaft: 1,49 EUR
- 6 Eier: 1,95 EUR
- 200 g Käse (Cheddar): 1,85 EUR
- Nudelsoße: 2,80 EUR
- Cornflakes: 4,35 EUR
- McDonalds Hamburger-Royal-Menü (Quarter Pounder Meal): 8,40 EUR
- Pint (ca. ½ Liter) Guinness: 5,64 EUR
- Benzin (pro Liter): 1,71 EUR
Links:
Titel/Name | URL |
Zentrales Statistikamt Irlands (Central Statistics Office) | www.cso.ie |
Irischer Rat für ausländische Studierende (Irish Council for International Students) | www.internationalstudents.ie |
Tesco Ireland | www.tesco.ie |
Daft – Mietimmobilien | www.daft.ie |
My home – Mietimmobilien | www.myhome.ie |
Hikersbay.com | www.hikersbay.com |
AA | www.theaa.ie |
Wenn Sie einem Vermieter für die Nutzung einer Wohnung oder einer Immobilie Miete zahlen, gelten Sie als Mieter. Ihre gesetzlichen Rechte und Pflichten ergeben sich aus dem Mietrecht sowie aus einem zwischen Ihnen und Ihrem Vermieter geschlossenen schriftlichen oder mündlichen Mietvertrag. Die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen bezüglich der Rechte und Pflichten des Mieters sind in der Gesetzesnovelle zum Mietgesetz (Landlord and Tenant (Amendmend) Act) von 1994 sowie im Gesetz über Wohnmietverhältnisse (Residential Tenancies Act) von 2004 festgelegt.
Die Preise für Mietunterkünfte fallen je nach Lage der gewünschten Unterkunft in Irland unterschiedlich aus. Am teuersten sind Mietunterkünfte in Dublin.
Unterkunft: Durchschnittliche Monatsmieten in Dublin (möbliert)
1 Wohnung mit 1 Schlafzimmer: | ab 1 300 EUR |
Wohnung mit 2 Schlafzimmern: | ab 2 000 EUR |
Haus mit 3 Schlafzimmern: | ab 3 000 EUR |
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Mittlerer Preis für Häuser im 4. Quartal 2023
4. Quartal 2023 | Dublin | Cork |
Wohnung mit 2 Schlafzimmern: | 285 000 EUR | 215 000 EUR |
Haus mit 4 Schlafzimmern: | 525 000 EUR | 375 000 EUR |
Weitere Informationen über Wohnungs- und Hauspreise in Irland erhalten Sie beim Ministerium für Wohnungsbau, Kommunalverwaltung sowie Natur- und Kulturerbe (Department of Housing, Local Government and Heritage).
Leistungen öffentlicher Versorgungsbetriebe
Im Folgenden werden die für die Gas-, Strom- und Wasserversorgung und die Bereitstellung von Telefondiensten zuständigen Betriebe aufgeführt:
- Gas: Gas Networks Ireland (GNI) betreibt und wartet das Gasnetz. Sie müssen sich an GNI wendne, wenn Sie sich erstmalig an das Gasnetz anschließen oder sich vollständig vom Netz trennen.
- Strom: Zuständige Stelle ist die Commission for Regulation of Utilities (ComReg). Diese legt die Bedingungen für den Anschluss an das Stromnetz in Irland fest.
Auf bonkers.ie und switcher.ie können Sie die Preise für verschiedene Grundversorgungsdienstleistungen vergleichen.
- Telefon: Viele Unternehmen bieten in Irland Festnetz- und Mobilfunktelefonie an. Das Preisvergleichstool der ComReg ermöglicht einen Vergleich der Preise aller Mobilfunkanbieter.
- Wasserversorgung: Uisce Éireann ist für die Frisch- und Abwasseranbindung aller Haushalte und Unternehmen in Irland zuständig.
Links:
Titel/Name | URL |
Schlichtungsstelle für private Wohnmietverhältnisse (Private Residential Tenancies Board) | https://www.rtb.ie |
Gemeinnützige Wohnberatungsstelle (Threshold National Housing Organisation in Ireland) | http://www.threshold.ie |
Ministerium für Wohnungsbau, Kommunalverwaltung sowie Natur- und Kulturerbe | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-housing-local-government-and-heritage |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/housing |
DAFT – irisches Immobilienportal | www.daft.ie |
My Home – Kauf- und Mietimmobilien | www.myhome.ie |
Irish Water | www.water.ie |
Staatsangehörige der EU-/EWR-Mitgliedstaaten und der Schweiz, die sich vorübergehend oder dauerhaft in Irland aufhalten, haben im Falle einer Erkrankung oder eines Unfalls Anspruch auf kostenlose Unterkunft und Verpflegung sowie Behandlung in öffentlichen Betten des staatlichen Gesundheitsdienstes (Health Service Executive, HSE) und in öffentlich finanzierten Krankenhäusern der Wohlfahrtspflege (Voluntary Hospitals).
Mit einer Europäischen Krankenversicherungskarte erhalten Sie schnelleren und leichteren Zugang zur medizinischen Versorgung. Die Karte dient als Nachweis dafür, dass Sie durch das Gesundheitsversicherungssystem eines anderen EU-/EWR-Mitgliedstaates oder der Schweiz versichert sind
Ambulante Dienste in öffentlichen Krankenhäusern sind ebenfalls kostenlos; einige Patienten müssen jedoch unter Umständen eine einmalige Gebühr entrichten, wenn sie nicht von einem Allgemeinmediziner (GP – General Practitioner) überwiesen wurden. In einem privaten Krankenhaus oder in einem privaten Bett in einem öffentlichen Krankenhaus müssen Sie sowohl für die Unterkunfts- und Verpflegungs- als auch für die Behandlungskosten selbst aufkommen. Wenn Sie eine private Krankenversicherung haben, kann diese die Kosten möglicherweise ganz oder teilweise übernehmen.
Ausführliche Informationen über Krankenhausdienste in Irland finden Sie auf der Bürgerinformationswebsite Citizens Information.
Notaufnahme/Unfallstation
Die meisten Allgemeinkrankenhäuser und einige Fachkliniken haben Unfall- oder Notaufnahmestationen, die von Patienten ohne Überweisung von einem Allgemeinmediziner aufgesucht werden können. Wenn Sie eine Notaufnahmestation ohne Überweisung eines Allgemeinmediziners aufsuchen, können von Ihnen Gebühren erhoben werden. Wenn Sie jedoch anschließend der Klinik weitere Besuche in Bezug auf die gleiche Erkrankung oder den gleichen Unfall abstatten müssen, brauchen Sie die Gebühr nicht noch einmal zu entrichten.
Kostenlose Gesundheitsversorgung – Krankenversicherungsausweise
Ein vom staatlichen Gesundheitsdienst (Health Service Executive, HSE) in Irland ausgestellter Krankenversicherungsausweis gewährt dem Inhaber kostenlosen Zugang zu bestimmten Gesundheitsdienstleistungen. Wenn Ihr Einkommen unter einer bestimmten Höhe liegt, haben Sie unter gewissen Voraussetzungen Anspruch auf kostenlose Gesundheitsversorgung (Ausstellung eines Krankenversicherungsausweises). Inwieweit Sie anspruchsberechtigt sind, können Sie bei Ihrem örtlichen Gesundheitsamt (local Health Service Executive office) erfahren. Wenn Ihnen ein Krankenversicherungsausweis ausgestellt wird, gilt dieser normalerweise für Sie selbst und für Ihren unterhaltsberechtigten Ehegatten sowie für Ihre unterhaltsberechtigten Kinder. Nähere Einzelheiten hierzu erfahren Sie bei Ihrem örtlichen Gesundheitsamt (Health Service Executive).
Ab dem 1. Juli 2015 haben Kinder unter 6 Jahren Anspruch auf kostenlose Konsultation von Allgemeinmedizinern, die dem Gesundheitsversicherungssystem angeschlossen sind.
Neben den genannten Konsultationen deckt diese Karte Vorsorgeuntersuchungen für Kinder im Alter von 2 und 5 Jahren sowie die Behandlung von Kindern mit Asthma ab.
Die Karte kann beantragt werden über: https://www2.hse.ie/services/gp-visit-cards/under-6s-gp-visit-card.html.
Private Krankenversicherung
Es gibt in Irland mehrere private Krankenversicherungsanbieter.
Private Krankenversicherungsgesellschaften:
Links:
Titel/Name | URL |
Bürgerinformation | www.citizensinformation.ie |
Staatlicher Gesundheitsdienst (Health Services Executive) | www.hse.ie |
VHI Healthcare | www.vhi.ie |
Laya Healthcare | http://www.layahealthcare.ie |
Irish Life Health | https://www.irishlifehealth.ie |
Europäische Krankenversicherungskarte | http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=559 |
Das irische Bildungssystem gliedert sich in die Primarbildung, die Sekundarbildung, die tertiäre Bildung und die Weiterbildung. Schulpflicht besteht in Irland im Alter von 6 bis 16 Jahren bzw. endet nach der Absolvierung von drei Jahren Sekundarunterricht. Für die meisten Kinder beginnt in Irland der Schulunterricht mit 4 Jahren. Staatlich finanzierte Bildungsangebote stehen auf allen Stufen zur Verfügung, falls Sie sich nicht dafür entscheiden, Ihr Kind in eine private Bildungseinrichtung zu schicken.
Vorschulerziehung
Die Vorschulerziehung erfolgt für gewöhnlich durch privat finanzierte Kinderbetreuungseinrichtungen oder ‑anbieter. Einige Vorschulinitiativen für gefährdete Kinder werden vom Ministerium für Bildung (Department of Education) finanziert. Die Rechtsvorschriften über die Schulpflicht sehen vor, dass Kinder ab 6 Jahren in die Schule gehen (bzw. Unterricht erhalten) müssen. In der Praxis besuchen fast alle 5-Jährigen und etwa die Hälfte der 4-Jährigen Primarschulen.
Der Staat zahlt pro Kind eine Pauschale an teilnehmende Kindergärten und Kindertagesstätten. Diese bieten dafür eine kostenlose vorschulische Erziehung für Kinder ab 2 Jahren und 8 Monaten an, bis sie die Grundschule besuchen, sofern sie zum Ende des Vorschuljahres nicht älter als 5 Jahre und 6 Monate sind (Early Childhood Care and Education [ECCE] Scheme; System der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung). Allgemein gilt dieses Angebot für Kinder, die in teilnehmenden Kindergärten angemeldet sind, und erstreckt sich über eine bestimmte Anzahl von Wochen (jeweils 3 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche).
Primarbildung
Die Schulpflicht beginnt für Kinder erst ab dem sechsten Lebensjahr. Üblicherweise werden Kinder jedoch bereits im September nach ihrem vierten Geburtstag eingeschult. Vierjährige und Fünfjährige besuchen die Junior bzw. Senior Infant Classes. Primarschulen werden in der Regel in privater Trägerschaft von Religionsgemeinschaften (oder Schulräten) geführt, jedoch durch den Staat finanziert.
Sekundarbildung
Die Sekundarbildung wird an verschiedenen Arten weiterführender Schulen vermittelt, und zwar an Sekundarschulen (Secondary Schools), berufsbildenden Schulen (Vocational Schools), Gemeindeschulen (Community Schools) und Gesamtschulen (Comprehensive Schools). Die Sekundarbildung umfasst einen dreijährigen Junior Cycle, gefolgt von einem zwei- oder dreijährigen Senior Cycle, je nachdem, ob im Anschluss an die Junior-Certificate-Prüfung ein freiwilliges Übergangsjahr (Transition Year) belegt wird oder nicht. Der Junior Cycle beginnt normalerweise im Alter von 12 oder 13 Jahren. Nach drei Jahren wird das Junior Certificate erworben.
Tertiäre Bildung
Das tertiäre Bildungswesen umfasst eine Reihe von Teilbereichen. Der Universitätsbereich, der Fachhochschulbereich und die pädagogischen Hochschulen (Colleges of Education) werden weitgehend vom Staat finanziert. Darüber hinaus gibt es eine Anzahl privater Hochschulen in freier Trägerschaft. Es gibt sieben Universitäten, die alle unabhängig und in Selbstverwaltung geführt werden. Sie bieten Studiengänge auf Bachelor-, Master- und Promotionsebene an. Der Fachhochschulbereich umfasst sieben Fachhochschulen, darunter fünf Technologie-Hochschulen (Technological Universities) und zwei Technologie-Institute (Institutes of Technology), die Studien- und Ausbildungsgänge u. a. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Sprachwissenschaften und Musikwissenschaften anbieten, die mit einem Certificate, Diploma oder Degree (akademischen Grad) abschließen. Dem Ministerium für Bildung (Department of Education) kommt die Gesamtverantwortung für diesen Bereich zu. Es gibt fünf pädagogische Hochschulen, die auf die Ausbildung von Lehrern der Primarstufe spezialisiert sind. Sie bieten einen dreijährigen Studiengang an, der zum Erwerb des Bachelor of Education führt, sowie einen 18-monatigen Aufbaustudiengang, der mit einem Post-Graduate Diploma abschließt.
Weiterbildung und Erwachsenenbildung
Der Weiterbildungsbereich (Further Education) umfasst allgemeine und berufliche Bildungsangebote, die nach dem Abschluss der Sekundarstufe absolviert werden, jedoch nicht dem tertiären Bildungsbereich zuzurechnen sind. Er umfasst Angebote wie die Zertifikatskurse für Schulabgänger (Post-Leaving Certificate Courses), das Vocational Training Opportunities Scheme, ein Programm, das Arbeitslosen Chancen in der Berufsbildung vermittelt, die Youthreach-Programme für frühe Schulabgänger, Angebote zur Alphabetisierung und Grundbildung sowie Abendschulprogramme für Erwachsene an Sekundarschulen, deren Kosten von den Teilnehmern selbst zu tragen sind.
Weitere Informationen über das irische Bildungssystem finden Sie unter: http://www.citizensinformation.ie/en/education.
Links:
Titel/Name | URL |
Ministerium für Bildung | www.education.ie |
Irische Behörde für Qualitätssicherung und Qualifikationen (Quality and Qualifications Ireland) | www.qqi.ie |
EUROPASS | http://europass.cedefop.europa.eu |
Education and Training Boards Ireland (ETBI) | www.etbi.ie |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/education |
Irland hat zwei Amtssprachen: Irisch (Gälisch) und Englisch.
Nationalfeiertag ist der Saint Patrick’s Day (17. März). Dieser Tag ist ein landesweiter Feiertag, an dem in zahlreichen Städten und Gemeinden des Landes Umzüge veranstaltet werden.
Die Landschaft Irlands ist durch zahlreiche Naturschönheiten und historische Baudenkmäler geprägt, die seit Jahrtausenden das künstlerische, kulturelle und literarische Leben des Landes beeinflussen. Auf der Website von Heritage Ireland werden Ihnen einige der vielen prächtigen und vielfältigen Sehenswürdigkeiten des irischen Kulturerbes vorgestellt.
Musik ist ein fester Bestandteil der irischen Kultur und umfasst das gesamte Spektrum traditioneller irischer Songs und Balladen früherer Jahrzehnte bis zu weltbekannten Popstars wie U2, Van Morrison und The Corrs. Auch der Tanz gehört seit jeher zur irischen Kultur; durch den Erfolg von Riverdance erlebte auch der traditionelle Tanz eine neue Blüte. Pubs sind seit jeher der bevorzugte Ort, an dem soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden – „going for a pint“ („ein Bierchen trinken gehen“) ist gewissermaßen fast Volkssport. Irland zählt insgesamt über 10 000 Pubs, von denen viele traditionelle und moderne Live-Musik bieten und auch Mahlzeiten servieren. In sämtlichen Pubs und Restaurants in Irland besteht mittlerweile Rauchverbot.
Gaelic Football, Hurling und Camogie – spezielle Sportarten, die nur in Irland und bei irischen Gemeinden in aller Welt praktiziert werden – erfreuen sich großer Beliebtheit. Fischen, Segeln, Pferderennen, Sportschießen, Windsurfen und Bergwandern sind weitere verbreitete und etablierte Sportarten.
Währung
Irland gehört dem Euro-Gebiet an. Währungseinheit ist der Euro.
Links:
Titel/Name | URL |
Website über das Kulturerbe Irlands (Heritage of Ireland) | www.heritageireland.ie |
Ministerium für Tourismus, Kultur, Kunst, Gaeltacht-Angelegenheiten, Sport und Medien | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-tourism-culture-arts-gaeltacht-sport-and-media |
Offizielle Website von Dublin Tourism | http://www.visitdublin.com |
Geburtseintragung
Die Eintragung der Geburt eines Kindes muss spätestens drei Monate nach der Geburt vorgenommen werden. Die Eintragung in das Geburtenregister ist in Irland gesetzlich vorgeschrieben; eine Geburtsurkunde benötigen Sie jedoch auch bei der Anmeldung eines Kindes in der Schule, bei der Beantragung eines Reisepasses und zu vielen anderen Zwecken (bezüglich des Kindergeldes werden Sie unmittelbar nach der Eintragung der Geburt automatisch angeschrieben). Die Geburtsurkunde enthält die Informationen über das Kind und seine Eltern, die zum Zeitpunkt der Geburtseintragung angegeben werden. Es ist daher wichtig, dass die gemachten Angaben korrekt sind. Eine Änderung dieser Angaben nach der ersten Eintragung ist ausgesprochen schwierig.
Eheschließungen
Das gesetzliche Mindestalter für Eheschließungen beträgt in Irland 18 Jahre. Seit dem 5. November 2007 müssen alle Personen, die in Irland eine Ehe schließen wollen (unabhängig davon, ob sie die irische oder eine andere Staatsangehörigkeit besitzen), ihre Eheschließungsabsicht drei Monate vor der Heirat anmelden. Diese Anmeldung muss persönlich bei einem Standesbeamten (Registrar) erfolgen. Es bestehen in Irland verschiedene rechtliche Verfahren der Eheschließung; so haben Sie die Wahl zwischen einer Trauung durch eine Religionsgemeinschaft oder einer zivilrechtlichen Trauung. Nach der Anmeldung der Eheschließungsabsicht erhalten Sie vom Standesamt ein Eheschließungsformular (Marriage Registration Form, MRF), durch das Ihnen die Genehmigung zur Eheschließung erteilt wird. Dieses Formular händigen Sie demjenigen aus, der die Trauung vollziehen wird. Nach der Trauung ist das ausgefüllte Eheschließungsformular binnen eines Monats bei einem Standesamt einzureichen, damit die Ehe eingetragen wird.
Todesfälle
Sterbefälle können bei jedem Standesamt eingetragen werden. Bei Sterbefällen außerhalb eines Krankenhauses erfolgt die Eintragung des Sterbefalls in der Regel durch den nächsten Angehörigen oder einen engen Freund der Familie. Der Arzt, der den Tod feststellt, stellt eine Sterbeurkunde aus, die bei der Eintragung des Sterbefalls vorzulegen ist. Gebühren werden für die Eintragung eines Sterbefalls in Irland nicht erhoben.
Weitere Informationen und Hinweise zur Eintragung von Geburten, Eheschließungen oder Sterbefällen erhalten Sie bei: Allgemeines Standesamtsregister (General Register Office, Government Offices)
https://www.gov.ie/en/campaigns/af7893-general-register-office
Links:
Titel/Name | URL |
Allgemeines Standesamtsregister (General Register Office, Government Offices) | https://www.gov.ie/en/campaigns/af7893-general-register-office |
Bürgerinformation | http://www.citizensinformation.ie/en/birth_family_relationships |
Öffentliche Busverkehrsdienste werden in Irland vom Verkehrsministerium (Department of Transport) genehmigt und geregelt. Es gibt in Irland zahlreiche öffentliche Busverkehrsunternehmen (sowohl private als auch staatliche), die eine große Zahl von Strecken befahren. Coras Iompair Éireann (CIE) ist ein staatliches Verkehrsunternehmen, das landesweit die meisten Busverkehrsdienste unterhält. Staatliche Busse und Eisenbahnen können von allen Bürgern ab 66 Jahren mit dauerhaftem Wohnsitz in Irland kostenlos genutzt werden.
Bus Éireann
Bus Éireann unterhält eine Vielfalt von Busverkehrsdiensten in einem landesweiten Streckennetz in ganz Irland. Das Unternehmen betreibt Überlandbusverbindungen zwischen Städten sowie Pendelverkehrsdienste innerhalb größerer Städte.
Dublin Bus
Dublin Bus betreibt Linienbusdienste in der Stadt Dublin und den umliegenden Einzugsgebieten. Dazu gehören das Stadtbusnetz, Eisenbahnzubringerbusse (Railink), Schulbusse (School Link), Flughafenzubringerbusse (Airlink), Wochenendnachtbusse (Nitelink) und Zubringerbusse zur S-Bahn-Linie DART. Dublin Bus unterhält auch Busverkehrsdienste zwischen dem Dubliner Stadtzentrum und dem Flughafen Dublin, die diesen mit dem zentralen Busbahnhof Busáras und den Bahnhöfen Connolly Rail Station und Heuston Rail Station verbinden
Iarnród Éireann
Iarnród Éireann (Irish Rail), eine Tochtergesellschaft des staatlichen Verkehrsunternehmens Coras Iompair Éireann (CIÉ), ist für den Betrieb des Eisenbahnverkehrs in Irland zuständig. Iarnród Éireann fällt in den Zuständigkeitsbereich des irischen Verkehrsministeriums (Department of Transport). Das Unternehmen betreibt den landesweiten Personenzugverkehr und unterhält ferner Schienenverkehrsdienste für den Pendelverkehr, darunter die S-Bahn-Linie DART in Dublin und die Pendlerzugverbindung „Arrow“ zwischen Dublin und der Grafschaft Kildare.
DART und LUAS
Die S-Bahn-Linie DART (Dublin Area Rapid Transport) verläuft entlang der Ostküste Irlands von Malahide in der Grafschaft Dublin bis Greystones in der Grafschaft Wicklow. LUAS ist das Straßenbahn-/Stadtbahnsystem in Dublin. Nähere Informationen über Strecken, Haltestellen, Fahrpläne und Preise erhalten Sie auf der Website.
Links:
Titel/Name | URL |
Bus Éireann | www.buseireann.ie |
Dublin Bus | www.dublinbus.ie |
Irische Eisenbahngesellschaft (Irish Rail – Iarnród Éireann) | www.irishrail.ie |
LUAS (Straßenbahn) | www.luas.ie |
Verkehrsministerium | https://www.gov.ie/en/organisation/department-of-transport |
Leap Card – Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr in Dublin | https://www.leapcard.ie/en/Home.aspx |